SG #092: Schrebergarten
Wisst Ihr, was ein Schrebergarten ist? Man kann auch Kleingarten
dazu sagen oder Laube. Ich werde Euch heute erzählen, was sich
dahinter verbirgt. Viele Deutsche leben in Mietwohnungen. Irgendwo
in der Stadt.
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vor 10 Jahren
Wisst Ihr, was ein Schrebergarten ist? Man kann auch Kleingarten
dazu sagen oder Laube. Ich werde Euch heute erzählen, was sich
dahinter verbirgt.
Viele Deutsche leben in Mietwohnungen. Irgendwo in der Stadt. Sie
haben manchmal einen Balkon – aber viele haben nicht einmal das.
Auch die Straßen sind oft sehr trist – da steht kein Baum, kein
Strauch, nirgendwo ist Grün zu sehen. Was tun die Bewohner also?
Sie flüchten in einen Schrebergarten.
Mitten in der Stadt gibt es große Grundstücke, die von der Stadt
in kleine Parzellen aufgeteilt werden, also in kleine Teile.
Vereine verwalten diese Grundstücke und verpachten die einzelnen
kleineren Teile an ihre Mitglieder. So kann sich ein Mieter
beispielsweise einen kleinen Garten mieten, wo er am Wochenende
oder nach Feierabend seine Zeit im Grünen verbringen kann. Im
Schnitt sind diese Parzellen 370 Quadratmeter groß.
Eine Kollegin von mir hat sich gerade einen Schrebergarten
gemietet. Normalerweise muss man hier in München lange auf einer
Warteliste stehen, bis man eine Parzelle bekommt – es gibt viel
mehr Leute, die einen Schrebergarten haben möchten als Plätze
dafür. Aber meine Kollegin hatte Glück. Sie muss nun ein Drittel
des Gartens mit Nutzpflanzen bepflanzen, also mit Obst und
Gemüse, ein Drittel mit Rasen und ein Drittel kann sie mit Blumen
und ähnlichem bepflanzen. Das ist dort alles geregelt. Jeder
Verein hat seine eigenen Regeln, wichtig ist aber meistens, dass
alle mithelfen, den Schrebergarten sauber und schön zu halten.
Meine Kollegin hat jetzt plötzlich 35 Apfelbäume – und muss
sehen, was sie mit all den Äpfeln macht!
Schrebergärten werden oft von Senioren gepflegt, aber auch viele
Familien freuen sich über eine kleine grüne Oase. Meist befindet
sich auf dem kleinen Grundstück eine so genannte Laube, also ein
kleines Haus oder besser gesagt eine Holzhütte. Manchmal sind
diese geheizt und wirklich bewohnbar – aber richtig wohnen darf
man hier nicht.
Die meisten Laubenpieper – so nennt man die Kleingärtner
scherzhaft – sind sehr umweltbewusst. Sie gießen ihren Garten mit
Regenwasser und kompostieren ihren Gartenabfall. Was meint Ihr,
wie viele Kleingärtner es in Deutschland gibt? Knapp eine
Million! Teuer ist es nicht, so einen kleinen Garten zu haben –
es kostet ungefähr einen Euro pro Tag. Die meisten Schrebergärten
gibt es in Berlin, Hamburg und München, also in den Großstädten.
Klar, dass die Bewohner hier eine besonders große Sehnsucht nach
grüner Idylle haben.
Etwas ähnliches gab es übrigens in der DDR – die Datschen. Eine
Datsche war ein Grundstück von 600 Quadratmetern Größe, auf dem
ein Sommerhaus stand. Meist standen diese Ferienhäuser am Ufer
von Seen, und auch sie dienten wie die Kleingärten der Erholung
der Bürger. Gibt es so etwas auch in Eurem Land? Schreibt gerne
in die Kommentarfunktion auf slowgerman.com, ich bin gespannt!
Lernmaterial zu dieser Folge und diese Folge noch einmal normal
schnell gesprochen gibt es wie immer auf slowgerman.com zu kaufen
oder im günstigeren Premium-Abo auf slowgerman.l……com (Achtung,
Änderung. Das Abo bekommt ihr inzwischen hier). Danke für
Eure Unterstützung und bis zum nächsten Mal! Eure Annik
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