SG #127: Das Abendbrot

SG #127: Das Abendbrot

Habt Ihr schonmal von dem Wort Abendbrot gehört? Viele Deutsche benutzen das Wort vor allem für das abendliche Essen. Auch wenn es gar kein Brot gibt, sondern ein warm gekochtes Essen. Früher war das traditionelle Familienessen das Mittagessen.
5 Minuten

Beschreibung

vor 9 Jahren

Habt Ihr schonmal von dem Wort Abendbrot gehört? Viele Deutsche
benutzen das Wort vor allem für das abendliche Essen. Auch wenn
es gar kein Brot gibt, sondern ein warm gekochtes Essen. Früher
war das traditionelle Familienessen das Mittagessen. Die Frau
kochte das Essen, der Mann kam oft sogar von der Arbeit nach
Hause, um mit den Kindern und seiner Frau zu Mittag zu essen.
Heute ist das nur noch selten so. Die Erwachsenen sind in der
Arbeit, die Kinder oft auch über Mittag in der Schule. Also ist
das Abendessen zur warmen Mahlzeit geworden, zu der man sich am
Esstisch trifft und sich über den Tag austauscht.
Im wahrsten Sinne des Wortes bezeichnet das Abendbrot aber eine
kalte Mahlzeit. Da mittags warm gegessen wurde, verzichtete man
abends auf eine ausgiebige Mahlzeit. Vielmehr kam ein Laib Brot
auf den Tisch. Die Deutschen lieben ihr Brot – es ist selten ein
helles Brot aus Weizenmehl, sondern oft ein Mischbrot aus
verschiedenen Getreidearten. Es gibt auch Roggenbrot oder
Vollkornbrot. Es ist ein sehr kräftiges Brot, und es gibt sehr
viele verschiedene Arten. Manche Brotsorten sind stark gewürzt,
zum Beispiel mit Kümmel. In manchen Broten sind Sonnenblumenkerne
eingebacken – sehr lecker. Dieses Brot jedenfalls kam oder kommt
abends auf den Tisch. Dazu gibt es erstmal Butter – und ich muss
Euch sagen, so eine Scheibe frisches Brot mit Butter ist
wunderbar. Da braucht man eigentlich gar nicht mehr. Aber viele
essen trotzdem lieber ein Brot mit Wurst oder Käse. Wurst nennt
man auch Aufschnitt – es gibt viele verschiedene Sorten, von
Paprikawurst bis Salami. Ebenso natürlich beim Käse. Damit all
das nicht so trocken ist, gibt es noch eine Scheibe Gurke
obendrauf, oder auch ein Essiggürkchen, oder Tomate. Manche essen
auch gerne ein Brot mit Frischkäse und Radieschen-Scheiben. Die
elegante Variante ist ein Brot mit Lachs und Meerrettich.
Dazu gibt es dann für die Erwachsenen Bier oder Getränke ohne
Alkohol, für die Kinder Limonade, Saft oder Wasser. Oft wird
dieses Abendbrot auch Brotzeit oder Vesper genannt – das ist von
Region zu Region unterschiedlich. Gegessen wird meist nicht von
Tellern, sondern von Brotzeitbrettchen. Das sind oft runde
Bretter mit einer Rinne außenrum, damit zum Beispiel Flüssigkeit
von der geschnittenen Tomate abfließen kann. Es gibt auch
rechteckige Frühstücksbrettchen – die mag ich selber aber nicht
besonders. Sie sind sehr dünn und eigentlich zu klein für ein
richtiges Brot.
Na, bekommt Ihr langsam Hunger? Könnt Ihr Euch vorstellen, abends
kalt zu essen? Wie ist das in Eurem Land? Schreibt in die
Kommentarfunktion, ich bin gespannt!


Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg127kurz.pdf

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