Pyramidenkirche

Pyramidenkirche

http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/07/Pyramidenkirche.mp3 Audio-Podcast: 6:11 min -  Kennen Sie… die Pyramidenkirche? Aus Ägypten sind sie am bekanntesten und auch die Maya haben in Südamerika Stufenpyramiden errichtet.
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Beschreibung

vor 2 Jahren
http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/07/Pyramidenkirche.mp3
Audio-Podcast: 6:11 min  Kennen Sie… die Pyramidenkirche? Aus
Ägypten sind sie am bekanntesten und auch die Maya haben in
Südamerika Stufenpyramiden errichtet. Die Architekturform, die im
dritten Jahrtausend vor Christus begann und im noch unentdeckten
Amerika eine weitere Blütezeit erlebte, hat in den folgenden
Architekturepochen kaum noch Planer angesprochen. Die glattwandigen
Pyramiden jedoch erleben vor allem im 20. Jahrhundert mit dem
Werkstoff Glas eine kleine Renaissance. Mit der Kirche St. Michael
im Stadtteil Mariahof besitzt Trier ein Bauwerk, welches als
einmalig zu bezeichnen ist und Architekturstudierende aus der
ganzen Republik anzieht. Die Massen strömen nicht erst in den
Innenhof des Pariser Louvre, seit Dan Brown in “The Da Vinci Code”
die Suche nach dem heiligen Gral genau dort enden lässt. Schon als
der chinesisch-stämmige Architekt Ieoh Ming Pei den Eingangsbereich
des Museums 1989 mit einer raumgreifenden gläsernen Pyramide
fertigstellte, begeisterten sich die Besucher an der alten Form in
neuem Gewand. Das Motiv ist beispielsweise auch im luxemburgischen
Museumsneubau des Mudam zu finden, ebenfalls ein Pei-Gebäude.
Pyramiden krönen den Frankfurter Messeturm, die Ulmer Bibliothek
oder sind die Grundform für Hochhäuser in den Vereinigten Staaten.
Doch die etwas sperrigere Form der Stufenpyramide mit ihren Ecken
und Kanten erlebte keine neue Blütezeit. Umso bedeutender ist die
Interpretation eines Kirchenraumes aus dieser Jahrtausende alten
Form. Möglich machte dies die Konzeption eines komplett neuen
Stadtteils von Trier nicht auf der grünen Wiese, sondern eher auf
spröden Feldern rund um das Gut Mariahof der Familie von Nell,
welches auf dem ersten Bergzug des Hunsrücks, dem Mühlenberg,
liegt. Hoch über dem Moseltal wurde eine Gartenstadt von Grund auf
aus einem Guss geplant und umgesetzt. Die große Neubaumaßnahme in
Zeiten knapper Wohnungen begann mit einem Architektenwettbewerb,
der im April 1960 entschieden und ab 1962 umgesetzt wurde.
Insgesamt 1200 Wohnungen wurden in Form von Mietwohnungen und
Einfamilienhäusern errichtet, hinzu kamen eine Ladenzeile und ein
eigenes Heizkraftwerk. Der fußgänger- und kinderfreundliche
Stadtteil zog viele Familien an, welche die vier Kilometer in die
Innenstadt dank der wachsenden Mobilität gut meistern konnten.
Moderne weiße Häuser mit Flachdächern in verschiedenen Etagenhöhen
prägen bis heute das für Trier innovative Wohnumfeld, dem Mitte der
sechziger Jahre noch eine eigene Kirche fehlte. Es war wieder ein
Wettbewerb, dessen ersten Preis der Dillinger Architekt Konny
Schmitz im Jahr 1965 gewann. Sein Entwurf für das Zentrum von
Mariahof – in der Flucht der Ladenpassage – sah eine Kirche in der
Form einer Stufenpyramide vor. Ausgeführt in Stahlskelettbauweise
mit einer Fassade aus unverkleidetem Beton, orientiert sie sich an
den verschieden hohen bestehenden Gebäuden und weist zugleich eine
klassische Form auf. 1968 wurde der Grundstein gelegt. Die
Grundform des Kirchenbaus ist ein Quadrat, welches abgestuft in
fünf Ebenen übereinander liegt. Durch jede der nach oben hin
kleiner werdenden Ebenen in Zimmerhöhe entsteht ein Kirchenraum mit
einer maximalen Höhe von 15 Metern über dem zentralen Altar. Das
Raster von Kuben mit einer Größe von jeweils drei mal drei mal drei
Metern ist komplett in Sichtbeton ausgebildet und strukturiert den
Innenraum. Das Tageslicht dringt durch die Lichtkuppeln der
verschieden hohen Flachdächer und Lichtleisten zwischen den Ebenen
ein und verleiht dem Gebäude im Inneren eine Transparenz, die von
außen kaum möglich scheint und den Blick nach oben richtet. Die
Spannweite von 33 Metern im ebenerdigen Quadrat trägt sich ganz
ohne Säulen und Pfeiler, auch ein für Kirchen übliches Gewölbe ist
hier nicht zu finden. Der zentrale Altarraum wird von drei Seiten
mit Gestühl umgeben. Die durch die Quadrate und Kuben entstehenden
Ecken des Hauptr...

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