Podcaster
Episoden
23.10.2025
45 Minuten
Über 6 Millionen Menschen in Deutschland sind über 80 Jahre alt –
viele von ihnen sind Zeitzeug*innen des NS-Regimes. Doch diese
Generation stirbt langsam aus. Was bedeutet das für unsere
Erinnerungskultur? Wie erinnern wir an die Shoa, wenn niemand mehr
erzählen kann? Und wie kann Gedenken heute aussehen – auf Instagram
oder TikTok? Und wie kann Gedenken mehr sein als hohle Phrasen und
Pflichtveranstaltung? In dieser Folge spricht Jonas Ross mit
Susanne Siegert, genannt Susi. Sie ist Journalistin und Creatorin
hinter dem Account „keine.erinnerungskultur“ auf TikTok und
Instagram. Siegert bringt die Geschichten von NS-Verfolgten und
bisher wenig beleuchtete Perspektiven von Opfern der Shoa in
Kurzvideos auf Social-Media-Plattformen. 2024 erhielt sie dafür den
Grimme Online Award. Auf der re:publica sprach Susanne Siegert auf
der Bühne über ihren Wunsch, dass sich die deutsche
Erinnerungskultur an die NS-Zeit ändern muss. Sie sagt: „Ciao
Erinnerungskultur, hallo Gedenkarbeit – und jede*r muss mitmachen.“
Wie kann das aussehen? Im re:publicast spricht sie über ihre
Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur, über Defizite beim
öffentlichen Gedenken an die Shoa und über die Gefahr
geschichtsrevisionistischer Inhalte auf Social-Media-Plattformen.
Sie erklärt außerdem den Slogan von keine.erinnerungskultur:
„Alles, was du in der Schule garantiert NICHT über Nazi-Verbrechen
lernst“.
Mehr
09.10.2025
1 Stunde 5 Minuten
Geld ist nicht alles – aber die wachsende Ungleichheit von
Einkommen und Vermögen auf der Welt wirkt demokratiegefährdend.
Geld ist nicht alles, aber finanzielle Zwänge sind ein alltägliches
Thema für die allermeisten Menschen. Geld ist nicht alles, aber
entscheidende Bedingung für ein freies, gesundes und
selbstbestimmtes Leben. Seit Jahrzehnten wird als mögliche Reaktion
auf diese Situation immer mal wieder vorsichtig über das
„bedingungslose Grundeinkommen“ diskutiert. Ein fester Betrag für
alle, eine Summe, die unabhängig von Leistung oder Arbeit ist. Es
ist ein Gedankenspiel, das von der realpolitischen Umsetzung
ziemlich weit entfernt ist. Aber wäre es überhaupt eine passende
Antwort? Wie also wirkt das BGE wirklich? Um diese Frage zu klären,
lief von 2021 bis 2024 Deutschlands erste wissenschaftliche Studie
dazu: 122 Menschen erhielten drei Jahre lang monatlich 1.200 Euro,
begleitet durch regelmäßige Befragungen. Das Pilotprojekt
Grundeinkommen. Das Ergebnis: Eine Studie, die nicht nur Zahlen
liefert, sondern zeigt, wie das Grundeinkommen Leben verändern
kann. Die Ergebnisse der Studie stellte Miriam Witz auf der
re:publica 2025 vor. Sie ist Projektentwicklerin bei Mein
Grundeinkommen e. V. und Kampagnenleiterin des Pilotprojekts
Grundeinkommen. Über die vier erforschten Bereiche der Studie –
Arbeit, Selbstbestimmung, Wohlbefinden und Finanzen –, über die
realpolitischen und wirtschaftlichen Fragen zum Grundeinkommen und
über die Suche nach finanzieller Generationengerechtigkeit spricht
Miriam Witz auch in dieser Folge vom re:publicast mit Jonas Ross.
Mehr
25.09.2025
47 Minuten
Sinneinheit, Kulturgut, Kurzvideo – was genau ist denn nun
eigentlich ein Meme? Und was sagt diese Art der Kommunikation über
uns und über die Generationen der Internetnutzer*innen aus?
Magdalena Pulz und Dennis Kogel kennen sich bestens mit
Internetphänomenen aus. In ihrem Podcast „Browser History“ haben
sie sich bis zuletzt in jeder Folge einem Meme oder einem Hype aus
den sozialen Netzen gewidmet. Auf der re:publica 2025 haben sie
einige dieser Geschichten auf der Bühne vorgestellt und dabei
herausgearbeitet: Die Art, wie wir kommunizieren, verrät eine ganze
Menge über die Unterschiede der Generationen – und
interessanterweise noch mehr über ihre Gemeinsamkeiten. Darum geht
es auch in dieser Folge des re:publicast. Mit Jonas Ross begeben
sich die beiden Journalist*innen auf eine Reise durch nostalgische
Geschichten aus dem Internet. Sie gehen der Frage auf den Grund,
was eigentlich das erste Meme war und wie man dieses mittlerweile
alltägliche Wort definieren könnte. Es geht auch um die Lehren, die
man aus der Beschäftigung mit vermeintlich trivialen
Internetphänomenen ziehen kann – und wie Trends und Hypes in
verschiedenen Generationen mit neuem Gesicht wieder auftauchen.
Mehr
11.09.2025
48 Minuten
Sexualität ist ein Tabu. Über Generationen hinweg gibt es ein
paradoxes Verhältnis zu diesem zutiefst menschlichen Thema: Viele
wollen nicht darüber reden, weibliche Sexualität wird verklärt und
gleichzeitig findet sich Sex in Film, Werbung und vor allem im
Internet. In Form von Pornografie ist Sex im Internet häufig wie
ein Produkt des Massenkonsums. In dieser Folge geht es um neue
Perspektiven auf Lust, Körper und Sichtbarkeit, um die Frage, wie
große Plattformen heute Sexualität erzählen – und beeinflussen –
und die Frage, ob das so bleiben muss… Denise Kratzenberg ist
Chefredakteurin von Cheex, einer Online-Plattform für sexuelle
Unterhaltung und Aufklärung. Cheex ist mehr als eine „Porno-Seite“.
Kratzenberger und ihrem Team geht es um einen „zeitgemäßen und
diversen Raum für Pornografie“ mit dem Ziel, Pornografie neu zu
denken. Ethisch, sozial, fair und divers. Im Gespräch mit Jonas
Ross geht es um die Unterschiede zwischen Plattform-Logiken im
Mainstream und den kuratierten Formaten von Cheex. Es geht um
sexuelle Bildung, die weiß Gott nicht im Klassenzimmer enden
sollte. Und es geht um das Verhältnis zwischen Körpern und
Algorithmen, um die Schwierigkeit, als Plattform für Pornografie
Reichweite zu bekommen, und wie Ethik und Fairness in die
Porno-Industrie Einzug erhalten können.
Mehr
28.08.2025
53 Minuten
In dieser Folge geht es um Faschismus. Seit dem Zerfall der
faschistischen Systeme in Deutschland, Italien und später in
Spanien tendiert man in der Öffentlichkeit dazu, den Faschismus als
historisches, als vergangenes Phänomen zu betrachten. Und die
Gästin in dieser Folge meint, das ist ein großer Fehler. In einer
Zeit, in der politische Rhetorik radikaler wird, soziale Netzwerke
rechte Narrative befeuern und der Kulturkampf zur Strategie
geworden ist, lohnt sich ein genauer Blick auf die Mechanismen, die
dahinterstehen. Natascha Strobl ist Politikwissenschaftlerin,
Autorin und eine der wichtigsten Stimmen, wenn es darum geht,
rechte Sprache und politische Dynamiken zu entschlüsseln. In dieser
Folge spricht sie über die Ideengeber des historischen Faschismus –
und warum deren Gedanken in modernen Gewändern zurückkehren. Sie
analysiert, wie sich rechte Bewegungen Begriffe aneignen, welche
Rolle „radikalisierter Konservatismus“ dabei spielt und warum es
nicht reicht, Faschismus als historisches Phänomen zu betrachten.
Im Gespräch mit Jonas Ross geht es um alte Bücher und neue
Strategien, um politische Kommunikation im digitalen Zeitalter, um
Memes und Märtyrer, um kulturelle Codes und kalkulierte
Provokationen. Es geht aber auch um Verantwortung – darum, wie
Gesellschaften auf Bedrohungen reagieren, welche Begriffe wir
schärfen sollten und warum ein klarer antifaschistischer Kompass
gerade jetzt so wichtig ist. Eine Folge über das Unbehagen der
Gegenwart. Und darüber, wie man ihm begegnet – mit Wissen, Haltung
und einem wachen Blick. Und es geht um die entscheidende Rolle von
„Kulturkampf“ in der Strategie des „Neo-Faschismus“.
Mehr
Über diesen Podcast
Von der Macht digitaler Plattform, über die Strategien des
Neo-Faschismus bis zum Verhältnis von Internet und Sexualität. In
Staffel 2 des re:publicast spricht Host Jonas Ross mit einigen der
Menschen, die auf der Bühne, in Gesprächen und mit Vorträgen auf
der re:publica 2025 die Themen unserer Zeit verhandelt haben. Unter
dem Motto "Generation XYZ" beleuchtet der re:publicast die
unterschiedlichsten Themen. Wie schleichen sich 100 Jahre alte
faschistische Schriften in unsere Social Media Timelines? Wie wird
sich unsere Kreativität durch KI verändern? Ist ethische
Pornographie im Internet möglich? Und was ist eigentlich ein Meme?
All das und so viel mehr finden wir in diesem Podcast heraus. Ein
Podcast der re:publica, produziert und moderiert von Jonas Ross.
Kommentare (0)