Die unendliche Geschichte von Pain und Passion als Leader und Coach

Die unendliche Geschichte von Pain und Passion als Leader und Coach

Episoden

Folge 56: Neuerfindung ist Resilienz in Aktion - Wie entsteht Neues aus der Krise?
04.12.2025
44 Minuten
Zusammenfassung In dieser Folge sprechen Marcus Trute und Katrin Hinzdorf über die persönlichen und beruflichen Entwicklungen der vergangenen Jahre und reflektieren, wie prägende Erfahrungen, unerwartete Ereignisse und berufliche Wendepunkte Einfluss auf die eigene Identität und das heutige berufliche Wirken nehmen. Nach dem plötzlichen Ende durch Insolvenz in Eigenverwaltung reflektiert Marcus seine persönliche Neuerfindung und was ihn durch diese Krise getragen hat. Seine Resilienz wurde früh geprägt - durch den unerwarteten Umzug nach Sardinien als Kind und durch Neurodermitis, die ihn lehrte, immer wieder aufzustehen. Diese Erfahrungen formten sein Durchhaltevermögen und seine Adaptionsfähigkeit. Der letzte Tag mit der Verabschiedung der Mitarbeiter war ein Schockmoment - Marcus funktionierte durch Dissoziation als Schutzmechanismus. Statt sich zu verkriechen, meldete er sich drei Tage später zu einer Coaching-Ausbildung an - sein "Abtrainieren" wie bei Profisportlern. Katrin betont, wie wichtig es war, Marcus und das Team immer wieder an Punkte bewusster Entscheidung zu stellen und Alternativen zu entwickeln. Das hält Menschen psychisch gesund und handlungsfähig. Durch die Krise wurde Marcus' Purpose noch klarer: Potenziale und Situationen erkennen, Menschen und Teams mitnehmen, Energie geben. Sein neues Unternehmen "NewTrueMove" spiegelt genau das wider - neue Impulse geben, echter Begleiter sein, mit System, Struktur und Energie in Bewegung bleiben und Umsetzungen vorantreiben. Die Neuerfindung ist neurobiologisch Resilienz in Aktion, das Gehirn baut neue Wege, neue Identität entsteht. Kernaussagen Resilienz wird oft durch frühe Herausforderungen geprägt - Durchhaltevermögen entsteht nicht aus Leichtigkeit, sondern aus Pain Nach Schockmomenten spaltet das Gehirn Gefühl von Handlung ab (Dissoziation) - später kommen die Emotionen in Wellen "Abtrainieren" statt stillstehen - nach intensiven Phasen braucht es bewussten Übergang, nicht abrupten Stopp Alternativen zu haben ist psychologisch überlebenswichtig - ohne Wahlmöglichkeiten entsteht "learned helplessness" Bewusste Entscheidungen halten uns im "Driver's Seat" - wir sind Gestalter, nicht Opfer der Umstände Das Gehirn ist plastisch und kann sich nach Trauma neu aufbauen - Neuerfindung ist möglich Trauma wird nicht "überwunden", sondern integriert - es wird Teil der Geschichte, aber nicht die ganze Geschichte Purpose gibt Orientierung in der Neuerfindung - was treibt mich wirklich an, jenseits von Titeln und Positionen?
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Folge 55: Transparenz in der Krise – Warum etablierte Strukturen jetzt erst recht tragen?
13.11.2025
39 Minuten
In dieser Folge geben Katrin und Marcus einen Einblick ins Jahr 2022 – ein Jahr im durchgehenden Krisenmodus. Nach der gescheiterten M&A-Transaktion folgte der Ukraine-Krieg mit direkten Auswirkungen auf das Entwicklerteam, dann Kaufzurückhaltung, Energiekrise und am Ende die Insolvenz in Eigenverwaltung. Die zentrale Frage: Was passiert mit Führung, wenn äußere Einflüsse so massiv werden? Marcus berichtet von einer typischen Krisenreaktion in Unternehmen: Entscheidungen werden wieder zentralisiert, verteilte Verantwortung zurückgenommen. Vertrauensverlust und Unsicherheiten nehmen dann zu. Marcus Beschreibt, wie in der Krise auch bei Ihnen Domains zur Geschäftsführung zurückgeholt wurden, dies geschah allerdings transparent im Governance Meeting – mit Begründung und Möglichkeit für Gegenargumente. Durch die gesammelten Erfahrungen in geteilter Verantwortung und den passenden Tools hatten sie gelernt, Methoden und Menschen zu vertrauen. Katrin beleuchtet die Psychologie: Dauer-Krisen erschöpfen, während akute Krisen Adrenalin aktivieren. Sie teilt Erkenntnisse aus einer Inner Circle-Studie: Transparenz ist entscheidend für die psychische Gesundheit von Startup-Mitarbeitern. Doch viele Gründer kämpfen damit – sie agieren intuitiv, haben nicht immer Worte für ihre Prozesse, die Rolle als Leader passt nicht immer zur Gründeridentität oder es fehlen die Tools. Die Folge zeigt: Strukturen, die in ruhigen Zeiten etabliert werden, tragen in Krisen – wenn sie mit Transparenz und Vertrauen gelebt werden.   Kernaussagen: 2022: Dauer-Krisenmodus statt einzelner Ereignisse – M&A-Abbruch, Ukraine-Krieg, E-Commerce-Krise, Insolvenz Psychologie: Akute vs. Dauer-Krise – Dauer-Krisen erschöpfen und erhöhen Angst, statt Höchstleistung zu aktivieren Transparenz als Schlüssel – Entscheidungen zur Führung zurückholen geht, aber nur mit transparenter Kommunikation im Governance Meeting Drei Jahre Training zahlen sich aus – Etablierte Tools und Vertrauen verhindern Rückfall in Kontrollmodus Forschung zeigt: Transparenz schützt Mental Health – Mangelnde Transparenz verstärkt Stress, Burnout und Abhängigkeitsgefühle bei Mitarbeitern Gründer vs. Leader – Nicht jeder Gründer ist automatisch ein guter Leader Permanente Anpassung statt Re-Org – Rollen und Domains ermöglichen schnelle, kontinuierliche Organisationsentwicklung
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Folge 54: Umsetzung sichern - Wie Verantwortung fördern gelingt
31.10.2025
39 Minuten
In dieser Folge geht es um das, womit viele Organisationen zu kämpfen haben – Umsetzung. Strategien gibt es genug. Ideen auch. Aber wie schaffen es Unternehmen, wirklich ins Handeln zu kommen? Gemeinsam mit Anja Ritter blicke ich auf die sozialen Dynamiken in Organisationen, die darüber entscheiden, ob Führung wirksam wird oder blockiert. Wir beleuchten, warum Führung vereinfachen nicht heißt, weniger zu führen – sondern bewusster. Wie Teams beschleunigt werden, wenn Vertrauen und Klarheit aufeinandertreffen. Und warum Umsetzung sichern die eigentliche Kunst moderner Führung ist.  In dieser Folge erfährst du: Warum es kein Patentrezept für Führung gibt – aber Prinzipien, die überall wirken. Wie soziale Systeme in Unternehmen funktionieren – und wie man sie nutzen kann, statt gegen sie zu arbeiten. Warum Freude an Verantwortung das stärkste Führungsinstrument ist. Was es braucht, um Potenziale im Team sichtbar und wirksam zu machen. Und wie kleine, bewusste Führungsmomente große Wirkung entfalten können.
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Folge 53: Verantwortungseigentum statt Exit-Strategie – Ist das die Zukunft für Purpose-Unternehmen?
11.10.2025
33 Minuten
In dieser besonderen Live-Folge berichten Katrin und Marcus direkt von der Konferenz zu Steward Ownership/ Verantwortungseigentum in Berlin. Sie diskutieren, wie dieses Modell Vermögen und Kontrolle langfristig an das Unternehmen bindet und eine Alternative zu herkömmlichen Eigentumsformen darstellt. Besonders beeindruckend waren die Geschichten von Gründern wie Leonardo von Haferkater, der sein Unternehmen von Investoren zurückkaufte, um es in Verantwortungseigentum zu überführen. Ein zentraler Satz von Professor Colin Meyer prägte die Diskussion: Unternehmen sollen Probleme lösen und dabei so viel Profit wie nötig erwirtschaften - aber der Purpose steht im Vordergrund. Die beiden reflektieren, dass auf der Konferenz Themen wie Organisationsentwicklung und Führungskultur kaum behandelt wurden, obwohl diese für die Umsetzung einer echten Verantwortungskultur essentiell sind. Sie betonen, dass Verantwortungseigentum idealerweise mit holokratischen Elementen und konsequenter Kulturarbeit kombiniert werden sollte, um wirklich transformativ zu wirken. Kernaussagen: Steward Ownership bindet Vermögen und Kontrolle langfristig an das Unternehmen - es wird kein Spekulationsgut "So viel Profit wie nötig" - aber zuerst muss der Purpose ein echtes Problem lösen Gründer wie Leonardo (Haferkater) kaufen ihre Unternehmen zurück, um sie in Verantwortungseigentum zu überführen Emotionale Befreiung entsteht, wenn das Unternehmen wieder "uns allen gehört" statt Investoren Investoren können Teil des Modells sein, brauchen aber ein anderes Mindset ohne Exit-Erwartung Die rechtliche Unternehmensform soll noch in dieser Legislaturperiode in Deutschland eingeführt werden Verantwortungseigentum funktioniert ideal mit holokratischen Elementen und Rollenlogik Der vierjährige Transformationsprozess, erzählt in diesem Podcast, zeigt: Kulturwandel braucht Zeit und Konsequenz Menschen kommen aus hierarchischen Systemen - die Entwicklung zu echter Selbstverantwortung ist ein langer Weg
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Folge 52: ESOP verspricht Ownership, aber schafft es das wirklich?
25.09.2025
30 Minuten
In dieser Folge beleuchten Katrin und Marcus das komplexe Thema Mitarbeiterbeteiligungsprogramme (ESOP) aus verschiedenen Perspektiven. Marcus teilt seine persönlichen Erfahrungen als Führungskraft. Dabei wird deutlich, dass die erhoffte "Ownership"-Wirkung oft ausbleibt und stattdessen Skepsis, Druck oder unrealistische Erwartungen entstehen können. Die beiden diskutieren die problematische Diskrepanz zwischen der geringen Exit-Wahrscheinlichkeit und den oft übertriebenen Erwartungen. Katrin hinterfragt aus psychologischer Sicht die extrinsische Motivationswirkung und die Gefahr, dass ESOP zur Rechtfertigung unterdurchschnittlicher Gehälter missbraucht wird. Als Alternative kündigen sie eine vertiefte Betrachtung des "Verantwortungseigentums" (Steward Ownership) an - einem Modell, das auf nachhaltige Wertschöpfung statt Exit-Spekulation setzt.   Kernaussagen Mitarbeiterbeteiligungsprogramme erzeugen oft nicht die gewünschte "Ownership"-Wirkung, sondern können Skepsis und Druck auslösen Die Exit-Wahrscheinlichkeit ist extrem gering: nur 144 Exits bei 2.766 Neugründungen 2024 in Deutschland. Virtuelle Anteile führen nur bei einem Unternehmensverkauf zu Auszahlungen - oft mit komplexen Prioritätenwarteschlangen  ESOP wird häufig zur Rechtfertigung unterdurchschnittlicher Gehälter genutzt. Echte intrinsische Motivation entsteht durch Purpose, faire Entlohnung und Einfluss auf die Unternehmensgestaltung Exit-Fokus kann die ursprüngliche Gründer-Energie und Unternehmenskultur negativ beeinflussen Transparente Kommunikation über Risiken und Wahrscheinlichkeiten ist essentiell "Verantwortungseigentum" bietet eine Alternative mit Fokus auf nachhaltiger Wertschöpfung statt Spekulation Bewusste Entscheidungen statt Verführung durch schöne Versprechungen sind entscheidend
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Über diesen Podcast

Dieser Podcast schildert einen Organisationsentwicklungsprozess als Reise voller Pain und Passion. Der rote Faden bildet ihre Zusammenarbeit bei Keller Sports von 0119 bis 0123, Marcus als Geschäftsführer in einem Gründerteam, Katrin als deren Coach. Beide teilen ihre generellen Erfahrungen und Erkenntnisse zu den Themenfeldern Leadership und Organisationsentwicklung, um den Hörern zu helfen, attraktive, erfolgreiche und sinnvolle Arbeitsplätze zu schaffen. Sie erforschen die Dynamik von Einzelpersonen und Teams, die Organisationskultur und die Komplexität des Coachings.

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