Podcaster
Episoden
29.05.2025
52 Minuten
Nach ihrer Rückkehr aus den USA 1963 lebte Rose Ausländer bis zu
ihrem Tod im Jahr 1988 in Düsseldorf. Lola fragt, wie es dazu
kam. Helmut Braun antwortet diesmal nicht nur als Experte,
sondern auch als Zeitzeuge. Im Dialog steigen beide
Gesprächspartner in Roses Steinbruch der Wörter ein: Rose
Ausländer wusste, wer sie war, wenn sie schrieb - aus
Verzweiflung oder Glück. Lola fragt, wie Helmut mit der Dichterin
zusammentraf und welchen Menschen er ihn ihr sah. Helmut
schildert seine Anfänge als junger Verleger, die Begegnung mit
Rose Ausländer und seine Rolle bei der Abfassung ihrer späten
Gedichte. Lola fragt, wie Rose Ausländer in Jahren ihrer
selbstgewählten Bettlägrigkeit derart produktiv sein konnte.
Helmut beschreibt, wie die Gedichte immer präziser und kürzer
wurden, der Weg zu ihnen aber immer länger. Lola fragt, ob Rose
Ausländer in Düsseldorf eine Heimat gefunden hat. Helmut
erläutert die Rolle der Sprache und die Vorstellung der Welt als
Kreislauf.
Gedichte: Mutter Sprache (Rose Ausländer, Lola Schlenker),
Wege (Helmut Braun, Lola Schlenker), Wer bin ich (Lola
Schlenker), Raum II (Lola Schlenker, Helmut Braun), Das Schönste
(Helmut Braun), Ich denke (Rose Ausländer), Mein Atem (Helmut
Braun, Lola Schlenker), Israel (Rose Ausländer), Wieder (Helmut
Braun, Lola Schlenker)
Ihr habt Fragen, Anregungen oder Kommentare? Wir freuen uns über
Eure Nachricht an info@roseauslaender-gesellschaft.de!
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24.04.2025
35 Minuten
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Rose Ausländer über mehr als ein
Jahrzehnt (1946-63) in den USA. Lola fragt, wie sich die Umgebung
auf Roses Dichtung auswirkte. Helmut erläutert, wie die englische
Sprache der Dichterin zur Rettung wurde. Lola fragt, was es
heißt, dass Rose Ausländer Gedichte sowohl in englischer als auch
in deutscher Fassung schrieb. Helmut beschreibt die poetische
Zweisprachigkeit und entdeckt, dass Rose Ausländer chronologisch
mehrsprachig war. Lola fragt, wie es zur Veröffentlichung der
englischen Gedichte kam. Helmut geht auf den literarischen Kreis
um Marianne Moore ein, in den Rose Ausländer aufgenommen wurde.
Marianne Moore war es auch, die ihr als Förderin und Mentorin die
Rückkehr zur Muttersprache empfahl. Lola fragt, wie sehr sich die
Lyrik verändert hatte, als Rose Ausländer nach Europa
zurückkehrte. Helmut antwortet mit dem Zitat: 'Mein Vaterland ist
tot. Sie haben es begraben im Feuer. Ich lebe in meinem
Mutterland Wort.' und schildert, wie Rose Ausländer sich die
Muttersprache zurückeroberte, sich dabei von Reimschemata löste
und mehr und mehr zum freien Vers überging.
Gedichte: Astonished (Elisabeth Groh)/Verwundert (Lola
Schlenker), The whitest (Elisabeth Groh)/Das Weißeste (Lola
Schlenker, Helmut Braun), Verwundung (Rose Ausländer), The door
(Elisabeth Groh)/Die Tür (Lola Schlenker, Helmut Braun)
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27.03.2025
42 Minuten
In Czernowitz, das in der Zeit von 1933 bis 1946 teils unter
rumänischer, teils unter russischer Herrschaft stand, drohten
Juden Diskriminierung, Verfolgung und - mit Beginn der Shoah bei
Ausbruch des Zweiten Weltkriegs - die Vernichtung. Dennoch kehrte
Rose Ausländer dorthin zurück. Lola fragt, warum sie das tat und
wie sie die Ghetto-Zeit in Czernowitz überlebte.
Helmut beschreibt Rose Ausländers Kampf ums physische und
seelische Überleben, für den das Schreiben überlebenswichtig war.
Lola fragt nach Roses Freundschaft zu Paul Celan: Wie gingen
Dichter als Überlebende der Shoah mit dem Geschehenen um? Was hat
es mit dem paradoxen Gefühl der Überlebensschuld auf sich? Helmut
beschreibt, was es heißt, gezeichnet, aber nicht gebrochen zu
sein.
Helmut und Lola kreisen um das Verhältnis Rose Ausländers zu
Familie, Philosophie, Judentum und Tradition. Lola fragt, ob es
Rose Ausländer gelang, Adornos These zu widerlegen, nach
Auschwitz seien keine Gedichte mehr möglich. Helmut erklärt, wie
hoch der Preis dafür war.
Gedichte: Spinoza II (Helmut Braun, Lola Schlenker), Jerusalem
(Alicia Fassel), Wir überstehen II (Rose Ausländer), Damit kein
Licht uns liebe (Lola Schlenker), Blinder Sommer (Lola
Schlenker), In memoriam Chane Rauchwerger (Lola Schlenker),
Gedächtnis (Rose Ausländer), Verwundert (Rose Ausländer), Noch
bist Du da (Rose Ausländer, Lola Schlenker, Helmut Braun)
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27.02.2025
59 Minuten
In der zweiten Folge fragt Lola, wie Rose Ausländer in der Zeit
von 1914 bis 1938 den Weg in ein selbstbestimmtes Leben fand.
Helmut schildert ihre berufliche Karriere an wechselnden Orten
und die Verwurzelung in der Familie. Lola fragt nach den Motiven
für Rose Ausländers Übersiedlung in die USA. Helmut schildert die
Anfänge als Hilfsredakteurin in Wynona bis hin zur Eheschließung
mit Itzak Ausländer in New York, der die spätere Scheidung
folgte. Lola fragt nach dem Verhältnis Rose Ausländers zu
Männern. Helmut schildert, wie die Dichterin offen für Neues
blieb, dabei aber nie ihre Autonomie abgab. Er beschreibt
lebenslange Freundschaften, die Rose Ausländer etwa zu Alfred
Margul Sperber pflegte, zu Vera Haaken oder zur seelenverwandten
Marie Louise Kaschnitz. Lola fragt nach Roses philosophischer
Orientierung. Helmut beschreibt das Verhältnis zu Constantin
Brunner, dessen spinozistische Ideen kontinuierlich in Rose
Ausländers Denken und Dichten eingingen.
Gedichte: Keine Gedichte im Augenblick (Helmut Braun), Sprache
(Rose Ausländer), Miteinander - für Marie Louise Kaschnitz (Rose
Ausländer), Verbundenheit II (Rose Ausländer)
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30.01.2025
40 Minuten
Rose Ausländer wurde 1901 in Czernowitz geboren, das damals zur
österreichischen Doppelmonarchie gehörte - heute liegt die Stadt
in der Ukraine. Lola fragt, was für ein Land die Bukowina damals
war, welchen Bezug Rose Ausländer zu ihrer Familie hatte und
wieso der Vater viel Wert auf ihre Ausbildung legte. Helmut
stellt das 'Klein-Jerusalem am Pruth' vor und beschreibt die
chassidische Kultur mit ihren Schtetln und Wunderrabbinern. Er
erklärt, wie es zur Flucht der Familie kam und beschreibt die
ersten Gehversuche Rose Ausländers als Dichterin.
Gedichte: Die Stadt ist ein Berg (Gabriele Blum), Grüne Mutter
Bukowina (Rose Ausländer), Im Chagall-Dorf (Alicia Fassel)
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Über diesen Podcast
Rose Ausländer gilt als eine der wichtigsten deutschsprachigen
Dichterinnen des 20. Jahrhunderts. Aber woher kam sie? Wo und wie
lebte sie? Welche Verbindung gab es zwischen ihrer Dichtung und
ihrem Leben? Diese scheinbar einfachen Fragen stellt Lola Schlenker
aus der Perspektive einer jungen Frau des 21. Jahrhunderts. Ihr
Gesprächspartner ist Helmut Braun, der Rose Ausländer vor 50 Jahren
als Verleger begleitete und mit der Dichterin eng verbunden war. In
fünf Folgen gehen wir den Stationen im Leben und Werk von Rose
Ausländer nach - und stoßen dabei immer wieder auf Überraschungen:
Die versunkene kulturelle Vielfalt der Bukowina klingt heute wie
ein Märchen und mag Nostalgie wecken. Aber wer hätte gedacht, wie
modern Rose Ausländer als junge Osteuropäerin dachte und lebte?
Lola fragt aber nicht nur unbefangen nach der Biografie der
jüdischen Dichterin aus Czernowitz. Auch Verfolgung und Exil
während des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs kommen zur Sprache
- und damit verbunden die Frage, wie Rose Ausländer als Mensch, als
Tochter, Schwester, Ehefrau, aber auch als Dichterin überleben
konnte. Der Podcast eignet sich für alle, die einen Einstieg in
Leben und Werk Rose Ausländers suchen oder die sich für die
Geschichte der deutschsprachigen und osteuropäischen Kultur
interessieren. Er ist auch geeignet für alle, die Prozessen der
Transkulturation oder Viel- und Mehrsprachigkeit auf der Spur sind
und nach Brücken zur Frage suchen, was Heimat ist und wo sie liegt,
gerade im Kontext von Exil und Migration. Produktion:
Rose-Ausländer-Gesellschaft e.V., Düsseldorf 2024 Sprecher: Lola
Schlenker, Helmut Braun Gedichte gelesen von: Rose Ausländer, Lola
Schlenker, Helmut Braun, Elisabeth Groh, Gabriele Blum, Alicia
Fassel Musik: Sophie Klaus (Cello) spielt Ausschnitte aus Stücken
von Dora Pejačević, Ethel Smyth, Elfrida Andrée, Lili Boulanger;
Paul Brody's Sadawi "Hinter allen Worten. Behind all words. The
Rose Ausländer Project", enja + yellowbird records 2013 Intro aus
"Ausländer.Stimmen. Ein Hörstück von Wolfang Hamm nach Texten von
Rose Ausländer." Produktion des SWR 2003 Regie: Gregor
Kuntze-Kaufhold Ein besonderer Dank geht an Klaus Peter Hommes und
die Mitarbeiter der Zentralbibliothek Düsseldorf für die
Überlassung des Aufnahmestudios Weiterführende Literatur: Helmut
Braun, "Rose Ausländer. Der Steinbruch der Wörter", aus der Reihe
'Jüdische Miniaturen', hrsg. v. Hermann Simon,
Hentrich&Hentrich 2017 Ihr habt Fragen, Anregungen oder
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