Changes: Future Skills für Musiker:innen

Changes: Future Skills für Musiker:innen

Episoden

Future Skills für das Orchester mit Marlene Brüggen
21.11.2025
59 Minuten
Orchester stehen heute vor einer doppelten Herausforderung: Sie sind einerseits traditionsreiche Kulturinstitutionen, andererseits müssen sie sich in einer sich rasant verändernden Gesellschaft behaupten. Diese Spannung zwischen Bewahren und Innovieren prägt den Arbeitsalltag jedes Orchestermitglieds – ob auf der Bühne oder hinter den Kulissen. Doch was bedeutet das konkret für die Menschen, die im Orchester arbeiten? Welche Fähigkeiten braucht es heute, um in diesem komplexen Gefüge aus Kunst, Organisation und Gesellschaft nicht nur zu bestehen, sondern sich wohlzufühlen und wirksam zu werden? Wie können Orchester Räume werden, in denen respektvolles Miteinander und künstlerische Spitzenleistung gleichermaßen gefördert werden? Und was können bereits Studierende tun, um sich auf diese vielfältigen Anforderungen vorzubereiten? Mit Marlene Brüggen sprechen wir über die Future Skills für den Orchesterbetrieb: Von Teamfähigkeit und Kommunikation in international besetzten Ensembles über den Umgang mit hierarchischen Strukturen bis hin zur Mitgestaltung des eigenen Arbeitsumfelds. Marlene Brüggen wuchs in einer Musiker:innenfamilie auf, entschied sich aber nach dem Abitur gegen ein Musikstudium. Sie studierte Medienmanagement und Medien und Musik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit innovativen Klassikprojekten und alternativen Aufführungsformen. Ihre berufliche Laufbahn begann sie bei der Konzertdirektion Schmid, in der sie als Managerin für diverse Künstler:inen zuständig war. Anschließend wechselte sie auf die Veranstalter:innen-Seite und wurde Teil des Planungsteams des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Seit 2021 leitet sie die Künstlerische Planung des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin und setzt sich dafür ein, die Relevanz des Orchesters gesellschaftlich zu verankern. Auf ihre Initiative hin führte das DSO in der Saison 23/24 das Saisonmotto "Kein Konzert ohne Komponistin!" ein. Herzlich willkommen, Marlene Brüggen! [Links] https://www.dso-berlin.de/ Das Netzwerk 4.0 der Musikhochschulen wird gefördert durch das Programm „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.
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Psychische Gesundheit und Prävention mit Heather O'Donnell
17.10.2025
1 Stunde 5 Minuten
Menschen, die Musik zum Beruf machen, brennen für die Kunst. Doch dieser Weg ist auch geprägt von hohem Leistungsdruck, existenziellen Unsicherheiten und der ständigen Konfrontation mit der eigenen Verletzbarkeit. Viele Musiker:innen erleben Phasen der Erschöpfung, der Selbstzweifel, Verletzungen oder sogar psychosomatischer Beschwerden. Gleichzeitig lastet auf vielen die stille Angst vor der Zukunft: Ist der Druck nicht ganz normal? Was passiert, wenn ich es nicht „schaffe“? Wer bin ich, wenn nicht Musiker:in? Diese Fragen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern Realität in einer hochkompetitiven Welt. Sie ernst zu nehmen und offen zu besprechen, ist der erste Schritt zu mehr psychischer Gesundheit und einem resilienten Berufsleben – in der Musik und weit darüber hinaus. Heute widmen wir uns mit unserer Gästin genau diesen Fragen. Gemeinsam mit ihr wollen wir praktische Antworten finden: Woran erkenne ich Warnsignale, und was kann ich konkret zur Prävention tun? Wo finde ich Hilfe, und wie überwinde ich die Hürde, sie anzunehmen? Und vor allem: Wie kann ein beruflicher Übergang gelingen – ohne das Gefühl des Scheiterns, sondern als erfüllende Erweiterung der eigenen Identität? Heather O'Donnell hat ihre künstlerische Ausbildung an der Manhattan School of Music Preparatory Division, am New England Conservatory (B.M.) und an der Mannes School of Music / The New School for Social Research (M.M.) im Fach Klavier absolviert. Dem folgte eine erfolgreiche 15-jährige internationale Konzerttätigkeit. Ihr Repertoire reichte dabei von Barockwerken bis ins frühe 20. Jahrhundert, zusätzlich war sie mit leidenschaftlichem Einsatz im Bereich zeitgenössischer Musik aktiv. Aus ihrer eigenen künstlerischen Praxis heraus hat sie sich zur psychologischen Beraterin und Coachin weiterqualifiziert. Sie ist Psychologin (M.Sc.), zertifizierte künstlerisch-systemische Therapeutin (DGSF) und Gründungsdirektorin von TGR The Green Room in Köln. Sie begleitet Musiker:innen in allen Fragen der mentalen Gesundheit und Karriereplanung. Sie lehrt und hält Vorträge auf internationaler Ebene und setzt sich für entstigmatisierte Gespräche über psychische Gesundheit im Musikbetrieb ein und verbindet in ihrer Arbeit ihre Erfahrungen aus ihrer künstlerischen Karriere mit psychologischer Expertise. Herzlich willkommen, Heather O'Donnell! [Links] https://www.thegreenroomforartists.de/ https://www.heatherodonnell.info/ https://www.telefonseelsorge.de/ https://gruppenplatz.de/ Das Netzwerk 4.0 der Musikhochschulen wird gefördert durch das Programm „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.
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Zugänge schaffen mit Jespa
19.09.2025
1 Stunde 19 Minuten
Musik und Musikhochschulen sind nicht barrierefrei. Das liegt nicht nur an Treppen in denkmalgeschützten Gebäuden oder fehlenden Aufzügen – sondern auch an vielfältigen, unsichtbaren Barrieren: 
an sozioökonomischen Hürden, die nur Kindern aus bestimmten Familien Zugang zur Musik ermöglichen; an körperlichen Voraussetzungen, die es erschweren sich im Konkurrenzkampf gegen Andere durchzusetzen, an kulturellen Vorurteilen, die von Rasissmus betroffene Musiker:innen oder trans Komponist:innen unsichtbar machen. Diese Ausschlüsse führen dazu, dass ganze Perspektiven in Peer-Groups in der Ausbildung und im Arbeitsleben vor und hinter den Bühnen fehlen. Gleichzeitig werden genau diese marginalisierten Gruppen, mit und ohne Absicht zum Objekt künstlerischer Projekte degradiert – als 'Diversitäts-Deko' oder Zielgruppe für Marketingstrategien. Heute sprechen wir mit unserem Gast darüber, wie wir wirkliche Teilhabe schaffen – also weg von der rein symbolhaften Repräsentation oder Einbindung von Personen als Stellvertreter:innen einer marginalisierten Gruppe um der Political Correctness zu entsprechen. Wie gestalten wir Projekte, die nicht nur über Menschen, sondern mit ihnen auf Augenhöhe entstehen? Welche Fehler sollten wir vermeiden? Und warum lohnt sich diskriminierungssensibles Arbeiten künstlerisch wie menschlich? Unser Gast ist in vielfältigen Bereichen tätig - hinter den Kulissen im Bereich Dramaturgie zum Beispiel für die Performance "Aufruhr der Stille" von Taly Journo oder im Bereich Kuration und Festivalorganisation, wo er unter anderem die Künstlerische Leitung des Bonanzafest-Festivals für trans und nicht-binäre Kunst und Performance in Köln innehat. Als ausübende Künstlerperson schreibt er Essays, Lyrik, arbeitet an seinem ersten Thearterstück und steht als performende Person auf der Bühne. Außerdem gestaltet und hält er Räume für transformative Prozesse. Dabei arbeitet er gerne mit dem was da ist, und schaut, wie es sich verändern will. Im formalen Rahmen in Workshops, Seminaren und Beratungen für kulturelle Institutionen, die Zugänge schaffen und Barrieren abbauen wollen. Aber auch in der Arbeit mit einzelnen Personen oder Gruppen in den Bereichen Somatic Social Justice bis hin zu Sexological Bodywork: Hier nutzt er Neugier und Begegnung als Methode, um Menschen darin zu unterstützen einen Zugang zu ihrem Körper, ihren Gefühlen und Wünschen zu finden und zuzulassen. Herzlich Willkommen, Jespa! [Links] https://kulturshaker.de/methoden/stereotype-vorurteile-diskriminierung/power-flower/ https://handiclapped-berlin.de/ Das Netzwerk 4.0 der Musikhochschulen wird gefördert durch das Programm „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.
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Musikvermittlung mit Immanuel de Gilde
18.07.2025
1 Stunde 12 Minuten
Musik ist mehr als nur Töne – sie ist Sprache, Brücke und Begegnung. Doch wie gelingt es uns, diese Magie auch anderen verständlich zu machen? Wie können wir als Musiker:innen unsere Leidenschaft so vermitteln, dass sie beim Publikum ankommt – ohne dabei unsere künstlerische Integrität zu verlieren? Was sind die Werkzeuge, mit denen wir Musik nicht nur spielen, sondern auch lebendig werden lassen können? Und wie verwandeln wir vermeintliche Hindernisse – sei es die Angst vor dem Sprechen oder die Sorge vor Vereinfachung – in neue kreative Möglichkeiten? Musikvermittlung ist kein Extra, sondern eine Erweiterung unserer Kunst: Sie fordert uns heraus, unsere eigenen Interpretationen zu hinterfragen, neue Perspektiven zu entdecken und letztlich tiefer in die Musik einzutauchen. Gleichzeitig öffnet sie Türen zu Publikumsschichten, die wir sonst nie erreicht hätten. Mit unserem Gast reden wir darüber, wie man seinen eigenen authentischen Weg zwischen künstlerischem Anspruch und niedrigschwelligem Zugang findet und welche unerwarteten Geschenke uns die Vermittlung – vielleicht sogar für unser eigenes Musizieren – macht. Immanuel de Gilde ist studierter Musikwissenschaftler und Projektprofi mit einem besonderen Gespür für innovative Musikvermittlung. Er schloss sein Studium der Kunst, Musik und Medien (BA) sowie Musikwissenschaft (MA) nach Stationen in Marburg, Amsterdam und Wien im Jahr 2020 ab. Sein Weg führte ihn direkt in die Praxis: Als Projektassistent, Regieassistent und Abendspielleiter bei UFO – Junge Oper Urban der Deutschen Oper am Rhein gestaltete er zeitgenössische Musikformate mit. Seit 2022 prägt er als Projektleiter des renommierten Stegreif Orchesters wegweisende Initiativen wie #bechange und #freesolo – und verantwortet dort zugleich den Bereich Presse und Musikvermittlung, den er seit 2024 leitet. Aktuell verbindet er Theorie und Praxis als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Instrumental- und Gesangspädagogik der BTU Cottbus-Senftenberg. Hier forscht und lehrt er zu Schnittstellen zwischen künstlerischer Praxis, Pädagogik und zeitgemäßer Publikumsentwicklung. Unser Gast steht für Vermittlung als kreativen Prozess: ob auf der Opernbühne, im Orchesterlabor oder im Hörsaal. Seine Arbeit zeigt, wie man Musik lebendig, zugänglich und trotzdem künstlerisch radikal denken kann. Herzlich willkommen, Immanuel de Gilde! [Links] https://www.stegreif.org/ Das Netzwerk 4.0 der Musikhochschulen wird gefördert durch das Programm „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.
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Gründen mit Karl Heinrich Wendorf
20.06.2025
1 Stunde 18 Minuten
Gründung ist ein Thema, mit dem sich die meisten freiberuflichen Musiker:innen früher oder später auseinandersetzen müssen. Doch wie findet man sich in dieser komplexen Welt zurecht? Welche Schritte sind notwendig, um eine erfolgreiche Unternehmung aufzubauen? Welche Herausforderungen gilt es zu meistern, und welche Ressourcen stehen zur Verfügung? In dieser Folge sprechen wir mit einem erfahrenen Gründer, der uns wertvolle Einblicke und Tipps geben wird, um den Weg von der musikalischen Leidenschaft zur unternehmerischen Realität zu ebnen. Unser Gast, Karl Heinrich Wendorf, ist ein vielseitiger Musiker und Kulturmanager ausgebildet an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, der Universität der Künste Berlin sowie an der Guildhall School of Music and Drama in London. Er ist aktiv in Projekten der klassischen Musik, Alten Musik und des Bigband-Jazz und unterrichtet leidenschaftlich gerne. Sein Interesse an der Organisation kultureller Vorhaben führte zur Mitgründung der jungen norddeutschen philharmonie, wo er über drei Jahre als Vorstandsmitglied und Musiker einen wichtigen Beitrag leistete. Nach seinem Musikstudium absolvierte er ein Masterstudium in Kultur- und Medienmanagement an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Während seines Fellowships der Toepfer-Stiftung F.V.S. war er als Dramaturg und Projektleiter für innovative Formate bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern verantwortlich und erhielt ein Stipendium für die Masterclass on Music Education der Körber-Stiftung. In seiner Masterarbeit entwickelte er Empfehlungen zur Gründung einer Landesmusikakademie in Mecklenburg-Vorpommern. Aktuell bringt er als Geschäftsführer der selbstgegründeten kultursegel gGmbH die Entwicklung der Schlossanlage Gadebusch zu einem Ort der Kultur und Bildung voran. Gleichzeitig setzt er mit kultursegel vielfältige Projekte der musischen Bildung um, für die er den 14. Jungen Ohren Preis erhielt. Neben der Leitung seines eigenen Kulturunternehmens unterrichtet er Musikmanagement und -vermittlung an Hochschulen wie der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Darüber hinaus engagiert er sich ehrenamtlich als Präsidiumsmitglied der Jeunesses Musicales Deutschland und im Fachbeirat Netzwerk Junge Ohren. Herzlich willkommen, Karl Heinrich Wendorf! [Links] https://www.khwendorf.de/ https://kultursegel.de/ https://zukunftsschloss.de/ Das Netzwerk 4.0 der Musikhochschulen wird gefördert durch das Programm „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.
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Über diesen Podcast

Im Berufsalltag sind Musiker:innen inzwischen häufig mit Herausforderungen konfrontiert, die darüber hinausgehen, wie gut sie Musik machen oder wie gut sie im eigenen Fach sind. Gemeinsam mit ihren Gästen geben Lea Philippa Heinrich und Benjamin Grau Werkzeuge an die Hand, um den Weg in die Professionalität selbstbewusst zu gestalten. Das Netzwerk 4.0 der Musikhochschulen wird gefördert durch das Programm „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre

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