Podcaster
Episoden
28.10.2025
6 Minuten
Japan ist ein Land voller Rituale, die oft fest im Alltag und
Leben verwurzelt sind. Sie stammen aus dem
Shintōismus und Buddhismus,
werden seit Menschengedenken praktiziert und
sind auch heute noch lebendig.
Die heutigen Aufnahmen wurden um Neujahr 2025
von Alexander Niser vom Urugi International
Center aufgenommen und stammen von einem
Winterfest-Ritual, das
Shimotsuki-Matsuri (霜月祭り)
heißt. Es wird jedes Jahr im Hachiman-Schrein
(八幡神社) in Tōyamagō
(東山郷) zelebriert, einem kleinen Dorf in den
Bergen, das sich mit der Stadt Iida zusammengeschlossen hat.
Das Tōyama-Shimotsuki-Matsuri ist ein
traditionelles Fest im Tōyama-Tal, das im Dezember gefeiert wird
und buddhistische sowie shintoistische Elemente vereint. Es hat
seinen Ursprung im Heian- oder Kamakura-Zeitalter
und wurde 1979 als wichtiges immaterielles
Kulturgut Japans anerkannt. Die Feierlichkeiten
symbolisieren den Wunsch nach Wiederbelebung der Energie
aller Lebewesen und umfassen Rituale wie
Harai-Kiyome (Reinigungszeremonie),
Kami-Mukae (Einladung der Götter) und
Kami-Kaeshi (Verabschiedung der Götter). Gesänge,
Tänze und das Tragen von maskierten Kostümen stehen im Mittelpunkt,
um den Göttern zu danken und um Schutz vor Katastrophen zu bitten.
Das Fest zieht auch Touristen an und spiegelt die religiösen
Praktiken der Dorfbewohner wider. Es besteht aus 16
Darbietungen / Aufführungen, die nachmittags anfangen und
um Mitternacht aufhören. Während der 13. Aufführung
(神送り) werden 41 holzgeschnittene
Masken vorgeführt. Am südlichen Zipfel von Nagano finden
Sie Tōyamagō. Oder vielleicht auch nicht, denn es
ist eines der drei versteckten Täler Japans. Seit
über tausend Jahren wird jeden November, der in
alten Zeiten als „Shimotsuki“ bekannt war, das
Shimotsuki-Festival gefeiert, um den Beginn des
Schneefalls zu markieren. Es wird als der eine Zeitpunkt im Jahr
betrachtet, an dem Götter und Menschen
zusammenkommen, und wird mit einer traditionellen
Zeremonie gefeiert. Dort werden die Dorfbewohner mit
siedendem Wasser bespritzt als Gebet für eine gute
Ernte im Frühling. Ein national anerkanntes wichtiges
immaterielles Kulturerbe.
Wir danken Alexander Niser für seinen
Gastbeitrag und freuen uns, dieses kostbare
Ritual in den heutigen Spurenklängen teilen zu
können.
R. Rehahn & Alexander Niser, 01.01.2025 &
16.10.2025
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Links
Shimotsuki-Matsuri:
https://shimotsukimatsuri.com/english/
Urugi International Center:
https://urugi-ic.info/en/
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24.03.2025
4 Minuten
Die nächsten 7 Folgen der Spurenklänge sind geschafft.
Teil 2 der 2. Staffel ist damit abgeschlossen.
Darin hörten wir Vom Klang der Zeit, erlebten
einen Karfreitagsgottesdienst in der Kreuzkirche in Tokio,
erinnerten uns an Eines Sommers Klänge, aus der
Jahreszeiten-Reihe, wohnten einem Konzert der Band AHUM,
dem 3. Teil aus der japanischen Indie – Musikszene, bei,
waren im Sushi Lokal, aus den Stadtszenen,
ließen Trommler in Nagoya, aus der Reihe japanischer
Klänge und Musik, erklingen und befanden uns In Quarantäne.
Eine Vielfalt an Klängen ertönte auch in diesem 2. Teil
der 2. Staffel der Spurenklänge.
An dieser Stelle ist es nun wie immer Zeit, ein wenig
innezuhalten, eine kleine Pause einzulegen und eine Vorschau
auf den 3. Teil unserer Reihe zu geben:
Darin warten das mysteriöse Gleichnis – Theater, Ausschnitte
aus einem Konzert mit mongolischer Musik, Spaziergänge,
Stadtszenen, japanische Musik und Klänge, und vieles mehr darauf zu
erklingen.
In Kürze geht es also weiter mit den Spurenklängen.
Bis dahin, danke fürs Zuhören und hören Sie gerne
weiter rein.
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18.03.2025
3 Minuten
Es kommt nicht häufig vor, dass die tonalen Fragmente in diesem
Klangtagebuch auch eine gesellschaftliche, ja geschichtliche
Relevanz haben. Nur gelegentlich, wenn sich das Weltgeschehen mit
dem eigenen Leben überlagert, zumal dies kein wünschenswerter
Zustand ist! Doch die COVID-Zeit ist mit Sicherheit ein Extrem
aus der jüngeren Geschichte, welches uns alle beeinflusst, bewegt
und beschäftigt hat, weshalb es auch in einer anderen Episode
genau um dieses Ereignis oder vielmehr die harten Folgen ging.
Die Erlebnisse dieser Jahre ähneln sich für viele von uns, aber
je nach Lebensumständen kommen auch andere Dimensionen hinzu, wie
die Klänge dieser Episode.
Das Reisen zu dieser Zeit war, entgegen den scheinbar unendlichen
Möglichkeiten heutzutage in dieser Hinsicht, mehr als
anstrengend:
Die ständige Sorge um Grenzschließungen, weitere und strengere
Maßnahmen verursachten ein permanentes Gefühl der Unruhe. Die
notwendigen PCR-Tests machten jede Spontanität schwierig, aber die
Alternative einer Impfung mit den mehr als fragwürdigen, ja
gefährlichen Impfstoffen, um einfacher reisen zu können, war
ebenfalls undenkbar und ausgeschlossen.
Viele Länder bestanden zudem auf der Notwendigkeit einer
Quarantänezeit, die häufig in entsprechenden Hotels verbracht
werden musste, ein Umstand, der mehrfach umgangen werden konnte,
bis es dann doch zu einer unumstößlichen Notwendigkeit wurde, der
man nicht mehr entfliehen konnte.
Ganze 6 Tage dauerte diese Quarantäne, als sie dann doch
angetreten werden musste! Und auch wenn der Umstand der Isolation
nicht direkt als schwer empfunden wurde, zumal die Zeit
produktiv, entspannend und in stetem Kontakt mit der Außenwelt
stattfand.
Die Tatsache selbst war dennoch mehr als surreal!
Klanglich vermag nicht viel von diesem Erlebnis zu erzählen, aber
eine Sache dann doch:
Dreimal jeden Tag um die jeweilige Essenszeit herum ertönte
eine Stimme über die Lautsprecher, die das Verteilen der Mahlzeiten
ankündigte und eine strikte Vorgehensweise einforderte.
Während der Zeit war es nicht erlaubt, das Zimmer zu verlassen!
Man war also, trotz Gesundheit und täglichen negativen
Testergebnissen, für eine Woche eingesperrt und auf den beengten
Raum des Hotelzimmers beschränkt. Auch wenn es natürlich ein
komfortabler Ort, mit einem bequemen Bett, einem sauberen
Badezimmer, regelmäßigen Mahlzeiten, einem stabilen Internet und
einem guten Blick auf den Flughafen Haneda in Tokio war.
Zusätzlich war es notwendig, täglich Video- und Audioanrufe
entgegenzunehmen, bei denen es keinen direkten Gesprächspartner
gab, sondern nur den Blick von außen, was dann doch etwas von
einer futuristischen Dystopie hatte:
Etwas Gesichtsloses, Kaltes, Überwachendes und
Kontrollierendes.
[Mehr unter]
Es kommt nicht häufig vor, dass hier eine Art Zeitdokument
erscheinen kann, und deshalb ist es uns wichtig, dies hier in den
Spurenklängen zu teilen.
R. Rehahn, 12.02.2025
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11.02.2025
3 Minuten
Klassische japanische Gesänge und Musik in einer mehrteiligen Reihe
Der Kontrast von traditionellen Künsten in der modernen
Gesellschaft Japans ist oft wundersam zu erleben.
Man könnte denken, dass diese Traditionen wenig Beachtung,
Interesse oder Raum zwischen den Extremen von Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft finden würden, aber dies ist natürlich
nicht der Fall, denn die Japaner, von alt bis jung, beschäftigen
sich intensiv mit den verschiedenen Künsten, Handwerken und
Aktivitäten ihrer uralten Kultur.
Wie bereits in der Episode 4 unserer Spurenklänge beschrieben,
finden das ganze Jahr über Feste statt, bei denen dieses Können
in wunderbarer Perfektion, Spielfreude und voller Enthusiasmus
dargeboten wird. Diesmal lassen wir einen kleinen Ausschnitt aus
einem Konzert mit Trommlerinnen und Trommlern, welches im August
des Sommers 2024 in Nagoya stattfand, erklingen, die kraftvoll,
energetisch, ja ekstatisch ihre Kunst in wogenden Wellen zum
Besten geben und die wir gerne hier in den Spurenklängen mit
Ihnen teilen.
R. Rehahn, 12.02.2025
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04.02.2025
13 Minuten
Das teilweise rastlose Leben in der riesigen 30 Millionen
Großraum der drei Städte Tokio, Yokohama, Kawasaki und ihrer
Vororte ist eine scheinbare einzige Zugfahrt durch endlose
Häusersiedlungen und immer tiefer hinein in die jeweiligen
Stadtdschungel mit ihren Wolkenkratzern, endlosen Straßen, die
sich über und unter der Erde über eine riesige Fläche ausbreiten.
Es ist oft unbegreiflich, wie hier alles so reibungslos
funktionieren und man als Mensch leben kann. Und doch gelingt es
den Japanern in dieser geschäftigen Metropolis ihre Ruhe zu
finden. Die Liebe zur Geselligkeit, gutem Essen und dem Genuss
des Augenblicks helfen ihnen dabei das zu tun.
In dieser Reihe mit Stadtszenen wollen wir in solche Augenblicke
hineinhören, dabei natürlich besonders in die Klänge und Töne,
die hier oftmals sogar noch kulturell angereichert sind.
Unser erster Moment führt uns in eines der vielen kleinen Sushi –
Restaurants und einem eigentümlichen Brauch der japanischen
Geschäftswelt…
Da ich heute außerhalb zu Mittag gegessen habe und erst kürzlich
eine Unterhaltung mit einer Bekannten zu diesem Thema hatte,
liegt mir etwas daran über Restaurants in Japan zu schreiben oder
vielmehr über die sich doch stark unterscheidende Art zu
sprechen, wie sie geführt werden oder was in ihnen passiert.
Dieselbe Sache ließe sich im Übrigen auf die meisten Läden aller
Art übertragen.
Für all diejenigen, die nicht in Japan leben oder niemals dort
waren, muss ich erklären, dass japanische Restaurant auf eine
andere Art und Weise geführt werden.
Es gibt gewisse Arten von Rufen, die man „Yobikake“ nennt und von
den Mitarbeitern ausgerufen werden, zumeist irgendwelche Angebote
anpreisend oder ihre Produkte, aber auch Reaktionen auf Kunden
oder auf Bestellungen. Dieser kulturelle Aspekt, der überall in
Japan verbreitet ist, ist typisch für die lokale Kultur des
Landes.
Mehr im SPUREN | RADIO
hier.
R. Rehahn, 09.10.2009 & 20.04.2023
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Über diesen Podcast
Ein Podcast des Spurenkreises.
Am Anfang war der Klang…
Die Klänge der Erde, der Natur und der Menschenleben...
Reichtum der Musik und Gesänge eigener wie anderer Kulturen.
Tonale Welten fern und nah.
Eine Spurensuche in den klanglichen Gefilden des Alltags, der
Natur, dem Leben der Menschen und vielem mehr auf unseren Wegen.
In diese Spuren lauschen wir hinein…
Lebendigkeit, Erinnerung und Erleben in den Spurenklängen.
Hören wir gemeinsam…
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