A.M. Alchemie
"Denn es ist mir was aufgefallen und ich dachte, ich teile es mit mir."
Podcaster
Episoden
01.01.2024
4 Minuten
Welt, sei mir gegrüßt, mit einem wunderbaren guten Morgen, heute
am 1.1.2024. Glückwünsche zum neuen Jahr, schön, euch dabei zu
haben. Heute ein Gedanke zur aktuellen Zeit: Neujahrsvorsätze.
Gerade bei Gamification entsteht oft die Frage der Sucht. Sucht
ist meist negativ, während Gewohnheiten oft positiver erscheinen.
Doch hier eine gewagte These: Gewohnheiten sind schlimmer als
Süchte. Gewährt mir eine Erklärung. In der Sucht lauert die
Gefahr der Abhängigkeit; bei Gewohnheiten versteckt sie sich
hinter alltäglichen Handlungen. Nehmen wir das Rauchen: Die
Nikotinsucht besiegt man nach einigen Tagen, doch die
Gewohnheiten – morgens eine Zigarette oder beim Bier mit Freunden
– ziehen uns immer wieder zurück.
Süchte kann man abbauen; Gewohnheiten hingegen müssen
überschrieben werden, was sie schwerer durchbrechbar macht. Oft
sind sie nicht an einer Sache gebunden, sondern mit mehreren
verknüpft. Selbst Applikationen sind so konzipiert, dass sie
nicht nur ein One-Click-Erlebnis bieten, sondern mehrere Schritte
erfordern, um Gewohnheiten zu etablieren.
Bevor ihr also neue Vorsätze fasst und Gewohnheiten ändern wollt,
bedenkt: Gewohnheiten sind schwerer zu überwinden als Süchte,
denn sobald sich ein Gewohnheitsloop entwickelt hat, reicht es
nicht nur einen Teil anzugehen, um ihn zu durchbrechen - alle
Aspekte/Anker müssen angepackt werden. So sind Gewohnheiten
schwerer abzulegen als Süchte, von denen wir gefühlt aber
abhängiger zu sein scheinen.
Natürlich können die Auswirkungen von Süchten können enorm sein;
manche Stoffe sind derart schädlich, dass einem die Zeit zum
Entkommen kaum bleibt, bevor sie immensen Schaden verursachen.
Doch das finale 'Entkommen' ist oft weit schwieriger, wenn es um
die Gewohnheiten geht, die ebenfalls oft mit Süchten einhergehen.
Wenn ihr euch also neue Vorsätze fasst und Gewohnheiten aufbauen
möchtet, denkt daran: Gewohnheiten zu durchbrechen ist schwerer,
als eine Sucht loszuwerden. Gleichzeitig können etablierte
Gewohnheiten nicht einfach überwunden werden, im Gegensatz zur
Sucht - sie müssen ersetzt werden.
In einem genialen neuen 2024 wünsche ich Euch somit, gewünschte
Gewohnheiten zu erkennen und sich mit Freunden zu umgeben, die
euch fordern. Wir hören uns weiter.
Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Mehr
23.12.2023
5 Minuten
Welt, sei mir gegrüßt, mit einem wunderbaren guten Morgen, heute
am 23.12.23 Ich bin Roman Rackwitz und der heutige Gedanke, kurz
vor Weihnachten, ist der des Extrinsischen. Oft sprechen wir über
Motivation in meinem Kontext. Dann geht es um extrinsisch und
intrinsisch. Bis heute verstehe ich nicht, warum Menschen über
Intrinsisches reden und Belohnungssysteme einführen. Es bleibt
mir ein Rätsel, warum sie glauben, dass es intrinsisch motiviert.
Doch sprechen wir über das Extrinsische. In Gamification
kritisiere ich oft das Extrinsische. Das bedeutet aber nicht,
dass es keinen Sinn hat. Ich betone es so stark, um
klarzustellen, dass der Schwerpunkt in Gamification bei der
intrinsischen Motivation liegt. Ich handle also aus dem Willen
heraus und nicht aufgrund äußerer Belohnungen.
Trotzdem haben extrinsische Belohnungen ihren Zweck. Nehmen wir
Kinder: Sie mögen manche Lebensmittel nicht essen. Ich kann sie
nicht dazu bringen, beim nächsten Mal intrinsisch motiviert
Brokkoli zu essen, indem ich ihnen eine Gegenleistung dafür
anbiete. Aber ich kann sie dazu bringen, es zu probieren.
Das funktioniert wahrscheinlich effektiv: "Hey, wenn du es
machst, gibt's danach etwas." Sie probieren es und merken
vielleicht: "Es schmeckt nicht." Beim nächsten Mal wird es dann
schwieriger mit einer Belohnung. Die Belohnung müsste größer
werden, weil sie sich genau erinnern: "Ich habe etwas dafür
bekommen und es hat trotzdem nicht geschmeckt."
Aber vielleicht mögen sie eine von vier oder fünf Gemüsesorten.
Sie bleiben dabei, denn: "Das ist doch nicht so schlimm." Das
funktioniert dann auch. Es ist die weniger schlechte Alternative,
das kleinere Übel, im Vergleich zu anderen Lebensmitteln, die sie
probieren sollten.
Allein das kleinere Übel zu kosten, ein Gemüse, das eigentlich
gar nicht so schlimm schmeckt, kann schon Anreiz genug sein.
Sonst folgt am Ende noch die lange Diskussion wegen anderen
unliebsamen Gemüsesorten. Extrinsische Anreize eignen sich gut,
um jemanden zum Handeln zu bewegen, nicht jedoch, um dauerhaft
dabei zu bleiben.
Es macht Sinn, sie sporadisch einzusetzen. Anerkennung
funktioniert dann am besten, wenn sie unerwartet kommt und kein
Muster erkennbar ist. So entsteht ein wahrer Wert.
In der Weihnachtszeit treffen Familien aufeinander und es gibt
viel zu essen. Vielleicht sollen die Kinder mal etwas Gesundes
probieren. Extrinsische Methoden sind in Ordnung für kurze
Impulse und unangekündigte Anerkennung, aber weniger geeignet für
langfristige Motivation. Für die Freude am Tun sind intrinsische
Faktoren entscheidend.
Das war's von mir; ich wünsche euch eine Weihnacht, funkelnd wie
Sternenlicht, umgeben von Menschen, die Euch, hoffentlich,
fordern. Bald hören und sehen wir uns wieder.
Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Mehr
19.12.2023
6 Minuten
Welt, sei mir gegrüßt, mit einem wunderbaren guten Morgen, heute
am 19.12.23. Ich bin Roman Rackwitz, und heute spreche ich über
Fuzzy. Warum? Ein Buch in meinem Regal hat mich daran erinnert:
Fuzzy Mathematik. Faszinierend.
Doch wie kam ich darauf? Fuzzy bedeutet unscharf. Mathematik
erscheint oft klar, doch manchmal ist Unschärfe wichtiger.
Fuzzy-Mathematik steuert Raketen und Waschmaschinen - nicht immer
exakt, sondern flexibel.
Ein Beispiel: "Mach es wärmer." Wie viel wärmer? Unscharf. Es
folgt Ausprobieren, Anpassen, Feedback – bis es passt. Oft genügt
diese Unschärfe für die richtige Richtung.
In meinem Bereich, Gamification Design, ermöglicht Fuzzy Freiheit
ohne Einengung. Unternehmen brauchen klare Ziele für
Gamification; die beteiligten Personen jedoch nicht unbedingt.
Intrinsische Motivation entsteht oft durch Unsicherheit: Der Weg
oder Endzustand ist nicht immer scharf definiert.
So nutzen wir Fuzzy, um kreative Lösungen zu entdecken und
gemeinsam zu wachsen.
Ein Spiel endet, wenn du einen Endgegner bezwungen hast. Ja,
könnte als 'scharf' bezeichnet werden. Doch es mag verschiedene
Wege geben, ihn zu besiegen. Unzählige Möglichkeiten, zum Ziel zu
gelangen. Manche Spiele lassen es offen, wie sie enden können;
manche sind komplett open-ended. Dieser Fuzzy-Faktor mag gerade
spannend sein. In unserer Zeit wird vieles vorgegeben, genau
definiert, was als Nächstes kommt. Wir versuchen meist, Unschärfe
aus unserem Alltag herauszudesignen - aus Ressourcensicht und
rationaler Sicht sinnvoll. Effizienzgedanke? Ja, kein Fuzzy
bitte. Aber diese Unschärfe tut unserem Gehirn gut, ermöglicht
uns zu erkennen, dass es unser Weg ist. Wir folgen keinem festen
Plan; es ist unsere Art und Weise. Es gibt uns Chancen, Spielraum
zur Interpretation und Platz für Neugier.
Zwei bekannte Beispiele: Columbus sagte "Irgendwo da muss noch
eine Landmasse sein." - mit dieser Zielsetzung käme man heute in
Unternehmen nicht mehr weit. Oder Kennedy: "Wir landen auf dem
Mond." Klar definiert, aber keiner hatte eine Ahnung wie. Also
unscharf in Bezug auf was 'Landen auf dem Mond' bedeutet, wenn du
noch nie dort warst und Raumfähren noch unbekannt waren. Heute
vielleicht nicht mehr so 'fuzzy'; damals jedoch schon.
Letzte Woche veröffentlichte ich ja einige Videos zum Thema
'Neugier triggern': Ungeklärtes in einer Situation hervorrufen
durch Zufälle oder Musterbrüche lässt Unschärfe wieder einkehren.
In einer vermeintlich begriffenen Situation herrscht plötzlich
angenehmes 'chaos?'.
Ein Gamification-Designer bricht die Sicherheit, lässt Unschärfe
ins Spiel kommen. Wie eine Landkarte, die plötzlich den Süden
oben zeigt, verwandelt sich das scharfe Szenario in ein
neugieriges Musterbuch voller Interesse. In einem
Business-Kontext versucht man oft, diese Unschärfe zu
eliminieren, doch für den Menschen kann sie reizvoll sein.
Diese bewusste Unschärfe kann befreiend wirken, sowohl für uns
selbst als auch für andere. Vielleicht jagen wir ständig der
Klarheit hinterher und designen dabei unbeabsichtigt die
spannendsten Dinge heraus – das Unbekannte, das am Ende wartet.
Damit nehmen wir uns die Chance, unseren Fingerabdruck zu
hinterlassen, überrascht zu werden und flexibel auf Situationen
zu reagieren (dürfen).
Umgeben Sie sich mit Menschen, die Sie fordern. Bis bald.
Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Mehr
09.12.2023
5 Minuten
Welt, sei mir gegrüßt, mit einem wunderbaren guten Morgen, heute
am 9.12., mit einem wunderbaren guten Morgen! Ich bin Roman
Rackwitz, und ich möchte die Woche mit einem Bild im Kopf
abschließen. In dieser Woche setzte ich mich intensiv mit dem
Thema Prokrastination auseinander. Seltsamerweise führte mich das
Thema Neugier auf das Thema Prokrastination.
Ursprünglich beschäftigte ich mich mit Neugier und deren Wirkung
auf menschliche Motivation und Leistungsfähigkeit. Das daraus
entstandene Bild – eine Entfesselung der Neugier – faszinierte
mich. Bei Gamification wollen wir Aktivitäten attraktiver
gestalten, sodass Menschen motiviert sind, weiterzumachen.
Wenn wir intrinsisch motiviert sind, spüren wir diese entfesselte
Neugier, das Unbekannte zu erkunden. Wir haben in unseren
Berufsjahren gelernt, dass wenn es uns gelingt, ein vermeintlich
langweiliges Thema entsprechend zu triggern, Menschen vor allem
durch ihre Neugier eine emotionale Bindung aufbauen.
Neugier kann durch Fragen ausgelöst werden – nicht durch
Antworten. Es geht darum, Fragen zu finden und sie lösen zu
wollen. Dieses "Aha-Erlebnis" oder das "Was wäre wenn"-Gefühl
entfacht die Neugier in uns. Und dann, inmitten dieses Rausches
der Entdeckung einer Antwort auf die erste Neugier folgt alles
Weitere. Das Genialste entfaltet sich, wenn dieser Rausch die
nächste Frage aufwirft, vielleicht sogar zwei.
Das entspricht dem eigenen Feedback zum Fortschritt: Du hast
etwas verstanden und erhältst zwei neue Fragen, weil du das
Vorherige begriffen hast. Du warst dir der Vielzahl an Fragen
nicht bewusst, da du den Kern des Themas noch nicht ganz erfasst
hattest.
Der Impact entsteht, wenn du eine Antwort findest, die du
jemandem geben kannst. Du hilfst anderen oder unterstützt
Familie, Nachbarn, Unternehmen oder Gesellschaft. Es entfesselt
sich also Neugier und es folgt idealerweise der Rausch der
Entdeckung.
Mit dem Impact erkennen wir oft die Motivation, die in Richtung
intrinsisch geht, statt extrinsisch. Anfangs sind wir extrinsisch
motiviert, aber durch Erkenntnisse und Neugier verinnerlichen wir
den Antrieb zur weiteren Suche.
Wenn Menschen spüren, dass sie auf ihre Weise weiser werden und
je länger sie dabei bleiben, umso besser werden sie – dann haben
wir Autonomie und Mastery erreicht.
Mit Human-Centered Design und UX-Design möchte ich den Menschen
eine Art Bergmann in den Kopf geben, der durch Neugier entfesselt
ist und auf der Suche nach dem Rausch der Entdeckung ist.
Umgebt euch mit herausfordernden Menschen, selbst am Wochenende.
Bald sehen und hören wir uns wieder, schätzungsweise kommende
Woche. Macht's gut.
Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Mehr
08.12.2023
6 Minuten
Welt, sei mir gegrüßt, mit einem wunderbaren guten Morgen, heute
am 8.12. Mein Name ist Roman Rackwitz, und der heutige Gedanke
dreht sich um das Thema Procrastination, welches mich beruflich
beschäftigt. Procrastination bedeutet zunächst, dass ihr etwas
aufschiebt.
Unser Unterbewusstsein spielt dabei eine spannende Rolle. Wenn
ich mehrere Projekte vor mir habe und mich für eines entscheide,
weil es mir mehr Spaß macht, arbeitet mein Gehirn trotzdem im
Hintergrund an den anderen Themen. So kann Procrastination
durchaus Vorteile bieten, solange man sich dessen bewusst ist.
Und solange man über die Themen, die man aufschiebt, auch etwas
Bescheid weiß.
Je mehr mich ein Thema intrinsisch motiviert, desto leichter
fällt es meinem Kopf, im Hintergrund darüber nachzudenken.
Allerdings schiebe ich solche Aufgaben selten auf, weil ich sie
ja gerne machen möchte. Doch manchmal kann es sich lohnen,
intrinsisch motivierte Aktivitäten aufzuschieben.
Mein Fazit für heute: Procrastination kann durchaus Vorteile
bringen, solange ihr euch dessen bewusst seid und nicht in
Schwierigkeiten geratet, weil ihr zu viel aufschiebt. Umgebt euch
mit Menschen, die euch herausfordern, und lasst uns bald wieder
voneinander hören. Bis dann!
Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Mehr
Über diesen Podcast
"Denn es ist mir was aufgefallen und ich dachte, ich
teile es mit mir.
Welt, sei mir gegrüßt, an einem weiteren Tag voller Wunder und
Gedanken. Ein paar Zeilen an mich für den Start in den Tag. Damit
ich nie vergesse, dass es durchaus möglich ist, sowohl rational
zu sein als auch falsch zu liegen."
Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Kommentare (0)