Unschärfe in der Motivation und Gamification

Unschärfe in der Motivation und Gamification

Diese bewusste Unschärfe kann befreiend wirken, sowohl für uns selbst als auch für andere.
6 Minuten
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"Denn es ist mir was aufgefallen und ich dachte, ich teile es mit mir."

Beschreibung

vor 5 Monaten

Welt, sei mir gegrüßt, mit einem wunderbaren guten Morgen, heute
am 19.12.23. Ich bin Roman Rackwitz, und heute spreche ich über
Fuzzy. Warum? Ein Buch in meinem Regal hat mich daran erinnert:
Fuzzy Mathematik. Faszinierend.


Doch wie kam ich darauf? Fuzzy bedeutet unscharf. Mathematik
erscheint oft klar, doch manchmal ist Unschärfe wichtiger.
Fuzzy-Mathematik steuert Raketen und Waschmaschinen - nicht immer
exakt, sondern flexibel.


Ein Beispiel: "Mach es wärmer." Wie viel wärmer? Unscharf. Es
folgt Ausprobieren, Anpassen, Feedback – bis es passt. Oft genügt
diese Unschärfe für die richtige Richtung.


In meinem Bereich, Gamification Design, ermöglicht Fuzzy Freiheit
ohne Einengung. Unternehmen brauchen klare Ziele für
Gamification; die beteiligten Personen jedoch nicht unbedingt.
Intrinsische Motivation entsteht oft durch Unsicherheit: Der Weg
oder Endzustand ist nicht immer scharf definiert.


So nutzen wir Fuzzy, um kreative Lösungen zu entdecken und
gemeinsam zu wachsen.


Ein Spiel endet, wenn du einen Endgegner bezwungen hast. Ja,
könnte als 'scharf' bezeichnet werden. Doch es mag verschiedene
Wege geben, ihn zu besiegen. Unzählige Möglichkeiten, zum Ziel zu
gelangen. Manche Spiele lassen es offen, wie sie enden können;
manche sind komplett open-ended. Dieser Fuzzy-Faktor mag gerade
spannend sein. In unserer Zeit wird vieles vorgegeben, genau
definiert, was als Nächstes kommt. Wir versuchen meist, Unschärfe
aus unserem Alltag herauszudesignen - aus Ressourcensicht und
rationaler Sicht sinnvoll. Effizienzgedanke? Ja, kein Fuzzy
bitte. Aber diese Unschärfe tut unserem Gehirn gut, ermöglicht
uns zu erkennen, dass es unser Weg ist. Wir folgen keinem festen
Plan; es ist unsere Art und Weise. Es gibt uns Chancen, Spielraum
zur Interpretation und Platz für Neugier.


Zwei bekannte Beispiele: Columbus sagte "Irgendwo da muss noch
eine Landmasse sein." - mit dieser Zielsetzung käme man heute in
Unternehmen nicht mehr weit. Oder Kennedy: "Wir landen auf dem
Mond." Klar definiert, aber keiner hatte eine Ahnung wie. Also
unscharf in Bezug auf was 'Landen auf dem Mond' bedeutet, wenn du
noch nie dort warst und Raumfähren noch unbekannt waren. Heute
vielleicht nicht mehr so 'fuzzy'; damals jedoch schon.


Letzte Woche veröffentlichte ich ja einige Videos zum Thema
'Neugier triggern': Ungeklärtes in einer Situation hervorrufen
durch Zufälle oder Musterbrüche lässt Unschärfe wieder einkehren.
In einer vermeintlich begriffenen Situation herrscht plötzlich
angenehmes 'chaos?'.


Ein Gamification-Designer bricht die Sicherheit, lässt Unschärfe
ins Spiel kommen. Wie eine Landkarte, die plötzlich den Süden
oben zeigt, verwandelt sich das scharfe Szenario in ein
neugieriges Musterbuch voller Interesse. In einem
Business-Kontext versucht man oft, diese Unschärfe zu
eliminieren, doch für den Menschen kann sie reizvoll sein.


Diese bewusste Unschärfe kann befreiend wirken, sowohl für uns
selbst als auch für andere. Vielleicht jagen wir ständig der
Klarheit hinterher und designen dabei unbeabsichtigt die
spannendsten Dinge heraus – das Unbekannte, das am Ende wartet.
Damit nehmen wir uns die Chance, unseren Fingerabdruck zu
hinterlassen, überrascht zu werden und flexibel auf Situationen
zu reagieren (dürfen).


Umgeben Sie sich mit Menschen, die Sie fordern. Bis bald.


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