Die Anständigen. Roman

Die Anständigen. Roman

Episoden

Die Anständigen: Kapitel 10
09.08.2023
1 Stunde 32 Minuten
Morgens am 17. Dezember 2018 merkt Munk, dass der Dünne und der Kunde ihn betrügen wollen. Wütend drischt er die Wasseruhr im Keller aus der Verankerung, das Wasser steigt schnell. Munk stößt den Dünnen in den Kühlraum der Fleischerei. Klappe zu. Am Abend des 3. Juli 1946 werden Max Kowalski und Maria Gronewold getraut. Übermorgen soll ein Güterzug abfahren - in die sowjetische Besatzungszone. 1943-1945: Max begegnet Anwalt Bechstein wieder und erfährt vom Kampf des evangelischen Pfarrers Finck gegen die massenhafte Tötung von Psychiatrie-Patienten. Man solle die Öffentlichkeit informieren. Max verteilt Flugblätter: „Hört nicht auf zu fragen“. Bechstein verschwindet. Im Herbst 1944 fliehen Maria und Edith zu Max nach Pillau. Edith haut ab, Maria ihr nach. Max ist sehr geschwächt, als Edith und Maria Ende Januar wieder vor ihm stehen. Sie beschließen, die „Goya“ zu besteigen. Edith fährt allein weg. ---- Auf dem Höhepunkt von Olga Römers Geburtstagsfeier am 20. August 1968 erscheint HO-Direktor Birke. Er weiß Frau Römer zu schätzen; ihre Anzeige bringt Bert in die SED. 1959-1968: Olgas Fürsorge für die Enkelin verschafft den Eltern Bewegungsfreiheit zum Schmuggeln von Fleisch in den Westen. Als Olga ihren Ältesten. Ede, in dessen neuen Haus besucht, ahnt sie, dass ein Teil des Baugeldes aus Berts Schmuggeleinsätzen stammt. Daheim ist von der HO die Rede. Olga verweigert sich kategorisch, den Laden an den Staat zu übergeben. Schließlich entscheiden das Sohn und Schwiegertochter ohne sie. ---- 4. Juli 1946. Um Mitternacht feiern die Russen die Namensgebung ihrer neuen Stadt Kaliningrad. Max fiebert. Er fordert Maria auf, allein hinter Edith herzufahren. ----- Nach Olga Römers Geburtstagsfest versperrt eine Kolonne sowjetischer Fahrzeuge den Gästen den Heimweg. Kurz danach stirbt Olga Römer auf der Reise mit der „MS Völkerfreundschaft“. --- In der Nacht zum 3. November 1995 muss Edith Römer Bert die Augen schließen. ---- Am Abend des 8. Juni 2020 ertappt Elke Rieger drei junge Leute von der Antifa beim Besprayen ihres Elternhauses. Elke bietet an, es ihnen zu schenken. Einer gibt ihr seine Telefonnummer: Robby. ---- Zwischen 2006 und 2013: Während Edith sich in der Reha-Klinik von ihrer OP erholt, wird Hausfreund Roland beim Fremdgehen ertappt. 2013 beschließt Edith, das Haus zu verkaufen. Aber der Immobilienmarkt ist im Keller. 17. Dezember 2018. 5 Uhr. Marco Munk ist ratlos. Er rennt erst mal weg. Wohin? Zur Punkerin in den Pub? Bis zu dieser Tat hatte er sich im Griff. Denn eines Tages war er einem Verrückten begegnet, der sein Vater gewesen sein könnte - und auch Annette. Sie wollte nichts mehr von ihm wissen, sagte ihm aber, dass sie ihm damals geschrieben habe. Munk glaubt, die Fleischersfrau habe die Briefe verschwinden lassen. Das war der letzte Anstoß, sich an ihr zu rächen. Den Schlüssel für das große Haustor trug er immer bei sich. ----- Neun Uhr abends am 8. Juni 2020 sitzt Elke Rieger im „Irish Pub“. Sie bestellt Robby zu sich. ---- 2015-2018: Im Frühling 2015 erleidet Edith Römer einen ersten Schlaganfall. Sie stirbt 2018. Zur Beerdigung bringt Roland, der ehemalige Hausfreund, die Visitenkarte einer Maklerin. Drei Monate später führt Elke diese Frau durchs Haus. An einem Dienstag im Dezember 2018 wollen Paula und Jonas noch ein paar Dinge aus dem Haus holen. Schon im Hausflur hören sie Wasser rauschen. Am späten Nachmittag des 17. Dezember 2018 zerren zwei Typen Munk weg vom Tresen der Punkerin und wuchten ihn in einen Transporter. Er habe Marco Munk am Abend des 17. Dezember 2018 vor dem Haus gesehen, sagt Robby. Er ist Annettes Stiefbruder, gegenüber und kennt Munk. Jonas taucht auf und liest vor, was er herausgefunden hat: Dass Rechtsextreme sich auf der Suche nach Immobilien systematischen Vandalismus` bedienten. Munk war ein nützlicher Idiot für sie. Elke schläft im Bett ihrer Mutter ein. Es riecht feucht.
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Die Anständigen: Kapitel 9
26.07.2023
1 Stunde 51 Minuten
Am 17. Dezember 2018 um 3.45 Uhr stellt Marco Munk fest, dass der Dünne eine Frau hat: Nur er ist allein. Aber heute kann er sich rächen. Zwar ist die Fleischersfrau tot, die Annette verraten hat. Dann kriegt ihre Tochter was ab. ---- Als Max Kowalski am 3. Juli 1946 im Schuppen des Kinderheims zu sich kommt, ist Maria bei ihm. Die Russen haben ihr ein Ultimatum gestellt: Entweder sie werde Leiterin des Kinderheims, und Sowjetbürgerin oder Kusmin käme zurück. Vorläufig entzieht sie sich der Entscheidung. Sie bringt den entkräfteten Max zu Pfarrer Finck. 1939 – 1942: Emil findet Max in Pillau.Max sieht durch ihn Marias illegale Arbeit gefährdet. Er entflieht Emil und wird ein lustiger Schnellzeichner. Der Krieg beginnt, Maria will zurück nach Dresden und wird auf dem Bahnhof verhaftet. Mit Hilfe des Anwalts Bechstein kommt sie wieder frei. Max verdingt sich bei der örtlichen Zeitung als Porträtzeichner der Reihe „Unsere Helden“ – Pseudonym: Kowax. Er mal die stolze Bauernsippe Jonischkeit in Öl. Mitte 1942 verliert Max den Job, versucht sich als Gerichtszeichner und erlebt eine Verhandlung um einen geistig behinderten Jungen, der seine Mutter umgebracht hat. . ----- Am Spätnachmittag des 20. August 1968 wird Olga Römer von ihrer Enkelin gefunden, die Feier kann weitergehen. Es gibt ein Geschenk der Söhne: Eine Reise auf der „MS Völkerfreundschaft“. Doyen Konrad stört mit seinem Toast auf Olgas Mut die Atmosphäre. 1948-1954: Als die Zwangsverwaltung über Römers Eigentum aufgehoben wird, ist Ede schon im Westen. Er floh vor der Entnazifizierung und weil seine Mutter sich zügig wieder ihrem Lieblingssohn zugewandt hat, als der Anfang 1947 aus der Gefangenschaft zurück war. Olga stört nur, dass ihr Goldsohn gleich ein Mädel ins Haus geschleppt hat. Auch als Edith ihre Schwiegertochter ist und im Laden mitarbeiten muss, ändert sich Olgas Missmut nicht. Erst Elkes Geburt söhnt Olga aus. ----- Am Abend des 2.November 1995 telefoniert Bert noch mit seiner Enkelin Paula. Elke muss zurück nach Köln – Edith ist unglücklich darüber, sie fürchtet, allein zu sein, wenn Bert stirbt. 1991/1992: Nach dem Mauerfall bekommen Römers das Geschäft zurück. Se sind Rentner, Christine soll es weiter betreiben, sie wäre sonst arbeitslos. Bert versucht, die alten Beziehungen in die neue Zeit zu retten. Edith und Bert holen in Stuttgart ihren ersten Mercedes ab. Ede kann den neuen Wagen nicht mehr bestaunen, er stirbt bei einem Verkehrsunfall und Bert wird von der jungen Freundin seines Bruders ums Erbe gebracht. David Vateyne taucht auf – Enkel von Sophie, Sohn von Benjamin. Er interessiert sich für das Schiffsgemälde, er bereitet eine Kowalski-Ausstellung vor. Edith fährt mit ihm zur Tochter des Galeristen Kahl, die sie abweist. Edith und Bert werden zur Eröffnung der Ausstellung nach New York eingeladen, aber Bert erkrankt an Darmkrebs. Als die Krankheit überwunden scheint, bucht er vor Freude drei Wochen Australien. Edith ist enttäuscht. Elke Rieger lauert am Nachmittag des 8. Juni 2020 der Maklerin auf. Ihr Enkel Jonas hat herausgefunden, dass die Maklerin die Mutter des Scheitelmenschen ist. Elke macht der Maklerin klar, dass sie nicht gewillt ist, an einen deutschnationalen Verlag zu verkaufen. ---- Zwischen 2000 und 2005 kommt Elke Rieger dem Psychiater Peter Nawrocki näher. Für Aufregung sorgt ihre Mutter: Im Haus gibt es Ärger, die Mieter Munk und Dittert prügeln sich, Munk zahlt keine Miete und keinen Strom. Glücklicherweise beschützt Hausfreund Roland ihre Mutter. In Maine ist der alte John gestorben, das Schiffsbild kommt zurück. Als Elke das Bild bei ihrer Mutter abliefert, erfährt sie, dass Munk mit Hilfe des Hausfreunds ausquartiert wurde. Im Frühjahr 2005 empfiehlt ein Arzt ihrer Mutter, sich eine neue Herzklappe einsetzen zu lassen.
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Die Anständigen: Kapitel 8
11.07.2023
2 Stunden 6 Minuten
Um 3.30 Uhr am 17. Dezember 2018 ruft der Kunde an. Er komme später. Marco und der Dünne legen sich auf den Teppich im Salon. Munk überlegt, ob er das Schiffsbild einpacken soll. Das Bild war weg, als er das letzte Mal in dieser Wohnung war. Die Fleischersfrau hatte ihn wegen Mietschulden ins Gebet genommen. Die Fleischersfrau äußerte die Meinung, Annette habe wohl gelogen, als sie Dittert anzeigte. Munk hasst die Fleischersfrau. --- 3. Juli 1946 nachmittags: Max Kowalski wird nicht in das Kinderheim eingelassen, in dem Maria arbeitet. Helga, Marias Kollegin, erzählt ihm, dass Maria oben verhört werde: Sie hat den Heimleiter der Vergewaltigung einer Krankenschwester bezichtigt. Helga versteckt Max in einem Schuppen. 1932-1937: Im Spätherbst 1932 verlassen Maria und Edith Berlin Richtung Königsberg. Die Nazis haben Maria bedrängt. Sie will zu ihrem Onkel. Eine Adresse hinterlässt sie nicht. Im April 1933 kommt der Nazi wieder zu Max und stellt sich als neuer Inhaber der Galerie des „Juden Flechtheim“ vor. Max soll für ihn malen, deutsche Porträts. Max sucht Teschenberg auf, mit dem Maria noch immer verheiratet ist. Teschenberg ist schwul, er hat Maria gebeten, Edith als seine Tochter auszugeben. Im Herbst 1933 findet Max Maria und Edith in Königsberg. Vom Geld für die „deutschen Porträts“ mietet er eine kleine Wohnung. Sein Versuch, in der Künstlerkolonie Nidden zu landen, scheitert. Von einem alten Professor kauft Max ein Holzhäuschen in Pillau bei Königsberg.Hier wird Max auf Ediths Bitte die illegalen Zeitungen der Exil-SPD verstecken. --- Nach dem Kaffee am 20. August 1968 gratuliert Bert seiner Mutter, Olga Römer, zum Geburtstag – um ihr auch gleich die Zeitungsanzeige vorzuhalten. Der veröffentlichte Jubel über das Jubiläum der Fleischerei, die ihnen schon lange nicht mehr gehört, habe ihm großen Ärger eingebracht. Olga ist beleidigt. Als die Gäste sich zum Abendbüffet versammeln, ist sie verschwunden. 1945 bis 1947: Römers arbeiten jetzt für die Rote Armee und Ede bewährt sich als Stütze seiner Mutter. Denn im August 1945 stirbt Hugo, von Bert gibt es erst Anfang 1946 Nachricht aus der US-Gefangenschaft. Im Januar 1947 kehrt er zurück. Die Entnazifizierungswelle rollt, Haus und Laden werden enteignet. Ede bemüht sich um Fürsprache bei den neugegründeten Parteien. Am besten wäre ein schönes Zeugnis von Sophie Vateyne aus New York… --- Am Abend des 2. November 1995 bemühen sich Edith Römer und ihre Tochter, den kranken Bert zu baden. Christine schaut vorbei. Sie betreibt den Laden, den eine bayerische Firma gepachtet hat. Das Geschäft läuft schlecht. Edith will nicht, dass Bert das Aus des Ladens erlebt. 1984-1987: Weihnachten 1984 flammt Ediths Eifersucht auf Christine wieder auf. Kurz danach lässt sich ihre Tochter scheiden und Edith fragt sich, ob sie das nicht auch tun sollte. In der familiären Turbulenz kehrt Gisela Peschel aus dem Westen zurück, aus Sehnsucht nach ihrem Sohn. ---- Am Nachmittag des 8. Juni 2020 erlebt Elke Rieger den von Polizei und Antifa begleiteten Auszug einer rechtsextremen Zeitung aus einem Gebäude in der Kreisstadt. Unter den Helfern macht sie Marco Munk aus – am Steuer des Möbelwagens den Tätowierten. Elke lernt eine Punkerin kennen, die beteuert, Munk sei kein Nazi. Elke nimmt die Frau im Auto mit . 1997 bis 1999: Elke wechselt nach Köln, wird Leiterin eines Gynäkologischen Krebszentrums. Nur ein Mann fehlt. Aber Mutter und ihre Tochter halten sie in Atem: Ihre Mutter hat Sorgen wegen des Hauses, es gibt das Gerücht, dass Dittert seine Stieftochter missbrauche. Glücklicherweise hat ihre Mutter inzwischen einen „Hausfreund“, der ihr zur Seite steht. Paula wird aus den USA zurück erwartet - aber sie weigert sich zu kommen. Sie will bei Stephen bleiben, sie ist schwanger. Eine konzertierte Aktion der Familie Römer-Rieger bringt Paula am Ende zurück. Jonas, Elkes dunkelhäutiger EnkeIsohn, wird geboren – die Uromas stürzen sich auf ihn.
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Die Anständigen: Kapitel 7
28.06.2023
2 Stunden 21 Minuten
Marco Munk und der Dünne stoßen am 17. Dezember 2018 in der Fleischerei auf Kühlraum und Räucherkammern. Er rieche nach Räucherei, hatte Annette manchmal zu Munk gesagt, Und dann war Annette weg. Nur die Punkerin hörte ihm zu. Sie versteckte ihn auch vor der Polizei. Dittert war aufgetaucht, Munk hatte ihn niedergeschlagen und ausgeraubt. ---- Am 3. Juli 1946 wird Max Kowalski von Bechstein abgeholt. Der Anwalt steckt in einer sowjetischen Uniform. Max wird zu dem Kinderhaus gefahren, in dem Maria arbeitet. 1926 bis 1930: Max und Maria geht es in Berlin gut. Die DADA-Aktion hat Max etwas Geld eingebracht, er kauft Maria einen kleinen Blumenladen. Freund Emil führt Max bei Liebermann ein, den Emil nur „der Jude“ nennt. Max macht sich Sorgen wegen Marias Betätigung für die KPD. Sie fordert ihn auf, Plakate zu malen, „Schulspeisung statt Panzerkreuzer“. Modell sitzen ihm die fünf Kinder eines jungen Genossen von Maria. Das kleine Mädchen Inge entzückt Max: Ihn überkommt die tiefe Sehnsucht nach einer Tochter. Im Januar 1929 wird Edith geboren. Bei Max taucht ein Braunhemd auf, das von ihm NSDAP-Propagandabilder fordert. Der Nazi sät in Max Zweifel an seiner Vaterschaft. ----- Bei der Feier am 20. August 1968 lässt Ede seine Mutter, Olga Römer, hochleben und verweist auf das zweite Jubiläum: 50 Jahre Fleischerei Römer. Die Anwesenden schweigen betreten. Bert ist nicht da. 1939 und 1945: Die Fleischerei will anständig durch den Krieg kommen. Man steigt zum Wehrmachtslieferanten auf. Das tröstet Olga nicht darüber hinweg, dass zuerst ihr Ältester einrückt - freiwillig, als Flieger - und dann, unfreiwillig, auch noch Bert. Auch der Geselle Wieland ist im Krieg und wird dort umkommen.Das fehlende Personal sollen zwei französische „Fremdarbeiter“ und ein junger Wolgadeutscher ersetzen. Letzterer petzt bei der Gestapo: Römers würden die Franzosen zu gut behandeln. Olgas Bruder Hermanns stirbt bei dem Versuch, Sachen aus seinem zerbombten Restaurant zu bergen. Im Februar 1945 kehrt Ede zu seinen Eltern zurück – von Bert keine Spur. ---- Am Abend des 2.November 1995 hat Bert die Bilanz seines Lebens gemacht. Er hat, sagt Edith ihrer Tochter, phantasiert. Zuviel vom Krieg gelesen. Ein letztes Telefonat Berts mit Paula in den USA. 1969 und 1973: Nach dem Tod Olga Römers gesteht sich Edith ein, dass sie das Haus hasst und froh ist über Elkes Desinteresse an der Fleischerei - obwohl Bert in der Mangelwirtschaft auch als HO-Angestellter sehr gut verdient. Er hat auch eine tüchtige Vertretung: Christine. Eine junge Verkäuferin, auf die Edith eifersüchtig ist. Edith fühlt sich elend. Sie schreibt ihrer Mutter, fragt sie um Rat: Soll sie ihren Mann verlassen? Spontan kündigt Maria ihren Besuch an. Aber sie kommt erst, als Elke beim alten Galeristen Kahl Arbeiten von Max Kowalski aufgetan hat. Maria stirbt kurz nach ihrer Ankunft. Sie hat Edith noch sagen können, dass die Signatur auf dem Schiffsbild im Salon von ihr stammt. ---- Am Nachmittag des 8.Juni 2020 sucht Elke Rieger Kommissar Zimmermann auf. Sie legt ihm ihren Fund, den Kontoauszug hin. Zimmermann hat keine Zeit – er muss in zu einem Einsatz in die Kreisstadt. 1996 fliegt Elke mit ihrer Mutter in die USA. In New York wollen sie die Galerie David Vateyne aufsuchen. die über Werke Max Kowalskis verfügt. Elke will außerdem zu Paula, ihre Mutter an Marias Grab. In New York erfahren sie, dass der Galerist, Enkel von Sophie Vateyne, bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Max Kowalskis Werke sind an Marias Ehemann, John Kelly gegangen. Edith sieht sich betrogen. Sie fahren zu John Kelly. Er ist dement. Das einzige, was ihn erfreut, ist Max Kowalskis Schiffsbild. Kellys zweite Ehefrau erzählt, dass Vateynes Nachlassverwalter ihnen 80 000 Dollar und das Bild gegeben habe. Sie hätten einen gebrauchten Bus für die Kirchgemeinde gekauft, auch im Sinne Marias. Der Besuch bei Paula verläuft ambivalent: Paula hat eine strenge Gastmutter und einen Freund: Stephen.
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Die Anständigen. Kapitel 6
14.06.2023
1 Stunde 58 Minuten
Viertel nach zwei am 17. Dezember 2018 bestaunt der Dünne den Laden. Auch Annette hat die bunten Bilder geliebt. Als sie verschwunden war, hatte Marco gegen Dittert ausgesagt. Aber auch er wurde beschuldigt, Annette missbraucht zu haben, außerdem wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung gegenüber Dittert.Er bekam anderthalb Jahre Jugendhaft auf Bewährung und einen Bewährungshelfer. ---- Der Verhör-Offizier konfrontiert Max Kowalski am 3. Juli 1946 mit Zeichnungen von Wehrmachts-Helden, die er aus Geldnot für eine Nazi-Zeitung angefertigt hat. Er sei kein Faschist, beteuert Max und zählt als Zeugen Pfarrer Finck, eine Frau namens Waltraud und Bechstein, einen Anwalt, auf. „Und Maria Gronewold nicht?“ fragt der GPU-Mann. Max wird schwindlig. 1920 begibt sich Max Kowalski nach Berlin. Er findet Maria, sie verkauft Blumen und klebt Plakate für die USPD. Sie verbringen eine Nacht miteinander, doch Max hat Maria nichts vorzuweisen. Er gerät in die Vorbereitungen der „1. Internationalen DADA-Messe“. Was da geboten werden soll, scheint ihm so absurd, dass er das Glas mit seinem amputierten Unterschenkel aus Dresden holen lässt.Die DADAisten helfen ihm bei der Vorbereitung einer Aktion zur „Kunstwerdung“ von Max` Formalin-Unterschenkel. ------ Nach der Vormittagsgratulation an ihrem Fünfundsiebzigsten am 20. August 1968 sucht Olga Römer Bert. Der steht im Laden und scherzt mit den Kundinnen. Er würdigt Olga keines Blickes. Zwischen 1926 und 1939 geht es im Laden der Familie Römer auf und ab. Bert wird geboren, 1926, in einer Zeit des Aufschwungs. Ede fühlt sich um die Liebe seiner Eltern betrogen. Die Mutter bevorzugt den Kleinen, der Vater verlangt von ihm, Fleischer zu werden. Ede gerät unter die Fittiche des neuen Gesellen, Wieland - ein Nazi wie Olgas Bruder Hermann. Hugo sieht sich genötigt, der NSDAP beizutreten; auch Olga macht in der Frauenschaft eine gute Figur. Beide helfen heimlich den Kommunisten der Straße - man will keine Kunden verlieren. Olga erfährt, dass das Bankhaus Vateyne und Goldberg, bei dem sie noch Schulden haben, den Namen gewechselt hat. Sie fragt nicht, warum. ---- Am 2. November 1995 nachmittags ist ihre Tochter an Berts Sterbebett eingetroffen. Jetzt kann Edith Römer die persönlichen Gegenstände der toten Gisela entgegennehmen. So also macht man das, denkt Elke, als sie sieht, wie die Krankenschwester Gisela die Augen schließt. Im Januar 1961 erfährt Edith, dass ihre Mutter in einer Kleinstadt in den USA lebt. Sie will sie besuchen und sichert sich einen Anteil an Römers Westgeld. Maria und sie wechseln viele Briefe. Maria berichtet auch von der Dresdnerin Sophie Vateyne, die mit ihrem Sohn in New York eine Galerie betreibe. Der 13. August 1961 macht Ediths Reisepläne zunichte. Die folgenden Jahre bescheren ihr Briefe und Fotos einer fremden Mutter, die mit einem schwarzen Pfarrer in Bar Harbor, Maine, gute Werke tut. Am 21. August 1968, in der Nacht nach dem fünfundsiebzigsten Geburtstag ihrer Schwiegermutter, als sowjetische Panzer an ihrem Haus vorbeifahren, stirbt Ediths letzte Hoffnung, Maria je wiederzusehen. ---- Am frühen Nachmittag des 8. Juni 2020 machen die Kunden Elke Rieger ein unseriöses Kaufangebot.Elke fühlt sich bestätigt in der Annahme, hier laufe ein abgekartetes Spiel. Im November 1989 lebt Elke mit Paula in Ostberlin. Sie ist Oberärztin in einem Krankenhaus und hat all die Demos um sich herum vor lauter Arbeit kaum bemerkt. Umso mehr ihre Tochter Paula, die sofort nach dem Mauerfall nach Westberlin will. Richard ist dort Abgeordneter der AL Weil die Dreizehnjährige mit den Neonazis im Osten und den ratlosen Lehrern nicht klarkommt, ziehen Elke und Paula von Marzahn nach Schöneberg. Elkes Ostberliner Chef nimmt eine Stelle in Köln an und fordert sie auf, mitzukommen. Elke lehnt ab - wegen Paula und einer Krebserkrankung ihres Vaters. Als er genesen ist, nimmt er Elke auf eine Reise nach Australien mit, wo sie mit den tiefen Ängsten ihres Vaters konfrontiert ist.
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Über diesen Podcast

Ab 14. August auch als Buch! 627 Seiten, ISBN 978-3-347-98489-9 Zu bestellen unter: https://shop.tredition.com/booktitle/Die_Anst%3fndigen/W-727-905-648 und im Buchhandel. Preis: 20 Euro plus Vertriebskosten Die Anständigen. 10-teiliger Podcast-Roman von Ulrike Bajohr Ein Mietshaus in der sächsischen Provinz. Alle fünf Hauptpersonen sind mit ihm verbunden. Eher zufällig: Max Kowalski, Kunstmaler, eines seiner Schiffsgemälde hängt in dem Haus, seine Tochter Edith wird dort einheiraten. Das Haus erträumt, mit ihrem Ehemann erschuftet und über die Zeiten gerettet hat die Fleischermeisterswitwe Olga Römer. Edith gerät als Flüchtlingsmädchen an Olgas Sohn und in deren Haus. Ediths Tochter Elke, Enkelin von Max und Olga, wird in diesem Haus geboren. Sie soll das ruinierte Gebäude nach einem schweren Einbruch verkaufen. Der Einbrecher, Marco Munk, liebt das Haus auf seine Weise. Ein Familienroman vom Kaiserreich bis zur Gegenwart. Er spielt in Dresden, Berlin und Ostpreußen, in Köln und den USA. Erzählt wird er als Geschichte von fünf Tagen und fünf Leben.

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