Podcaster
Episoden
04.08.2025
39 Minuten
In der Episode „Gibt es neue Therapiemöglichkeiten bei Epilepsie –
was sagen uns die Gene?“ sprechen Frau Prof. Angela Kaindl,
Fachärztin für Pädiatrie mit Schwerpunkt Neuropädiatrie und Leitung
der Kinderneurologie sowie des Epilepsiezentrums an der Charité in
Berlin, sowie Herr Prof. Steffen Syrbe, Oberarzt in der
Neuropädiatrie und Leitung der Epileptologie am
Universitätsklinikum Heidelberg, über Präzisionstherapie bei
Epilepsie und beleuchten dabei genetische und immunologische
Ursachen von Epilepsie. Ziel ist hierbei, für den richtigen
Patienten die richtige Therapie zum richtigen Zeitpunkt zu finden.
Die beiden Experten werden erklären, was genau Präzisionstherapie
bzw. personalisierte Medizin bedeutet, und ob diese Therapien auch
Auswirkungen auf die Diagnosestellung von Epilepsien haben.
Weiterhin werden sie uns Einblicke geben, für welche Formen der
Epilepsie es überhaupt personalisierte Medizin gibt, welche
Therapiearten es hier gibt, warum sie vor allem bei Kindern eine so
hohe Relevanz hat, und wann der richtige Zeitpunkt ist, mit einer
Therapie zu beginnen.
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27.06.2025
28 Minuten
Herr PD Dr. Christian Tilz, Chefarzt an der Klinik für Neurologie
und Epileptologie am ZfP Südwürttemberg, Epilepsiezentrum Bodensee
in Ravensburg, erläutert intensiv die ärztliche Perspektive zur
Kommunikation mit Menschen mit Behinderung. Er beschreibt
ausführlich, dass die Analyse des Ist-Zustandes unter Einbeziehung
des familiären Umfeldes eine wesentliche Rolle spielt, um den
emotionalen Entwicklungsstand des oder der Patientin zu analysieren
und darauf aufbauend die für den Patienten oder die Patienten am
besten geeignete Kommunikation mit diversen Hilfsmitteln
aufzubauen, ohne zu über-oder unterfordern. Geduld und
Einfühlungsvermögen von allen Seiten ist dabei unabdingbar. Die
Sprachentwicklung zeigt gewisse Dynamiken, die durch verschiedene
Einflüsse gesteuert und von ärztlicher Seite als auch vonseiten des
interdisziplinären Teams an der Einrichtung kontinuierlich
evaluiert werden muss. Auf Änderungen im Verhalten von Patientinnen
und Patienten muss dabei genauso geachtet werden, denn darüber
erfolgt ein guter Teil dessen, was verbal vonseiten der
Patientinnen und Patienten nicht unbedingt mitgeteilt werden kann.
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26.06.2025
30 Minuten
Frau Sarah Ahrens, freiberufliche Übersetzerin und Beraterin für
leichte Sprache, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für
Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation der Universität
Hildesheim sowie Mitglied im Deutschen Netzwerk
Gesundheitskompetenz, erklärt die Regeln für die Verwendung von
Leichter Sprache und stellt die Unterschiede zur einfachen Sprache
dar mit Bezug zur Zielgruppe. Das Einsatzgebiet für leichte Sprache
wird dargestellt und fokussiert auf die Verwendung im
Gesundheitsbereich eingegangen. Eine zentrale Rolle kommt dem
Begriff „verlässliche Gesundheitsinformationen“ zu, die - auf
bester verfügbarer Evidenz basierend - in Form von
„leichte-Sprache-Texten“ aufbereitet zugänglich sein müssen, wobei
Individuelle Hürden der Zugänglichkeit durch das Umfeld erkannt und
abgebaut werden sollten, um dem einzelnen Patienten oder Patientin
bestmögliche Unterstützung zu bieten. Die Rolle der Forschung
verknüpft einfache Grundlagen mit anwendungsorientierten
Fragestellungen, so zum Bespiel, wie hilfreich sich feste Regeln
der einfachen Sprache in der Praxis gezeigt haben, wieviel
Fachsprache tatsächlich noch in leichter Sprache enthalten ist und
wie abstrakte Informationen verständlich gemacht werden kann. Die
Verwendung innovativer Tools durch Laien zur Übersetzung von
Fachsprache in leichte Sprache unter Einsatz von künstlicher
Intelligenz wird thematisiert.
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25.06.2025
28 Minuten
Frau Anja Pudelko ist Ergotherapeutin, Kommunikationspädagogin und
Referentin der Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation und
tätig an der Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation der
Diakonie Rummelsberg bei Nürnberg. Einführend in die Thematik wird
ein typischer Alltag aus der Beratungsstelle geschildert. Zu Beginn
einer effizienten Beratung sowohl für die Patientin oder den
Patienten als auch das familiäre oder betreuende Umfeld steht die
Einschätzung der Kommunikationsfähigkeit durch Fachpersonen. Bei
komplexer Behinderung können Patientinnen und Patienten schon das
Erwachsenenalter erreicht haben, jedoch in der Kommunikation noch
auf einer deutlich anderen emotionalen Entwicklungsstufe stehen.
Davon abhängig wird der unterschiedliche Einsatz von Methoden der
unterstützten Kommunikation zusammen mit dem Patienten oder der
Patientin und dem Umfeld besprochen. Intensiv wird darauf
eingegangen, dass Zeit, Geduld und Zurückhaltung seitens des
Umfeldes eine entscheidende Rolle spielen für den erfolgreichen
Einsatz von Material und Methoden. Prozesse können langwierig sein
und aufgrund unzureichender Aufklärung unterschätzt werden. Die
Beratung zur Förderung der Kommunikationsfähigkeit soll jedoch
frühzeitig und ohne Scheu aufgesucht werden, um der Patientin oder
dem Patienten die Integration in die Gesellschaft zu ermöglichen
und nicht zuletzt über Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten
langfristig Perspektiven zu bieten.
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24.06.2025
42 Minuten
Herr Professor Tobias Bernasconi, Lehrstuhlinhaber für Pädagogik
und Rehabilitation bei geistiger und komplexer Behinderung an der
Universität zu Köln, erläutert die grundsätzliche Ziele von
unterstützter Kommunikation: weniger der Spracherwerb, sondern die
positive Veränderung der Kommunikation und Förderung der Teilhabe
stehen im Fokus. Unterstütze Kommunikation kann jedoch nur dann
zielführend bei Patientinnen und Patienten angewandt werden, wenn
gleichzeitig eine Sensibilisierung des Umfeldes stattfindet. Das
Mitlernen der Familie bzw. Bezugspersonen und damit die Übertragung
der Unterstützten Kommunikation in den Alltag kann eine große
Herausforderung sein und Geduld ist oft ein limitierender Faktor.
In der Sprachtherapeutenausbildung steht Unterstützte Kommunikation
nicht unbedingt im Fokus und Patientinnen und Patienten bleiben
möglicherweise unterversorgt, was die nächsten Jahre aus Sicht der
Forschung unbedingt angegangen werden sollte. Unterstützte
Kommunikation bewegt sich zwischen Theorie und Praxis. Viele
Forschungsthemen erwachsen aus Praxisproblemen und eine
fortlaufende Rückmeldung durch den Austausch sowie gegenseitiges
voneinander Lernen ist unabdingbar für die praxisnahe Umsetzung von
Ideen und kontinuierliche Materialentwicklung. Unterstützte
Kommunikation macht Freude, erklärt Herr Prof. Bernasconi, jedoch
sind Offenheit, Geduld und Kreativität gefragt.
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Über diesen Podcast
Denkt man an Epilepsie, denkt man oft an einen auf dem Boden
liegenden Menschen mit zuckenden und krampfenden Armen und Beinen.
Dies führte über Jahrhunderte zu Ausgrenzung und Stigmatisierung.
Epilepsie zählt nach Schlaganfall und Alzheimer zu den häufigsten
chronischen Erkrankungen des Gehirns. Etwa jeder hundertste Mensch
hat eine Epilepsie, womit sie mehr als fünfmal so häufig vorkommt
wie Parkinson. An Epilepsie können jedoch Menschen in jedem Alter
erkranken. Hast du oder ein Familienmitglied selbst Epilepsie?
Kennst du eine Freundin oder einen Freund mit Anfällen oder
möchtest einfach mehr über diese Erkrankung erfahren? Dann ist
"Alles auf Anfall? - der Epilepsie-Podcast der Mut macht", genau
der richtige Podcast für dich. Wir möchten der Frage auf den Grund
gehen, ob das angesprochene Bild der Epilepsie noch zeitgemäß ist
und zeigen, dass die Epilepsie mehr ist als ein Anfallsleiden.
Hierzu sprechen wir mit Betroffenen, ÄrztInnen und
WissenschaftlerInnen und geben Euch wertvolle und umfangreiche
Einblicke rund um das Thema der Epilepsie. Mehr Informationen rund
um das Thema gibt es unter: https://www.harmoniamentis.de/
Moderation: Daniel Fürg Produktion: The 48forward Studios
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