Bühne frei - Der Theater Dortmund Podcast

Bühne frei - Der Theater Dortmund Podcast

Episoden

#63 Bühne frei für Ballettintendant Dr. Jaš Otrin
26.11.2025
1 Stunde 4 Minuten
„Wir wären nicht das Ballett Dortmund, wenn wir die Sachen normal machen würden.“ Mit dem Start der Intendanz von Jaš Otrin beginnt in dieser Spielzeit am Ballett Dortmund und NRW Juniorballett nach 20 Jahren Xin Peng Wang eine neue Ära. In welche Fußstapfen er tritt, ist dem ehemaligen Profi-Tänzer bewusst, er plant aber auch einige Veränderungen: Auf der Bühne werden voraussichtlich andere Tänzer*innen-Konstellationen zu sehen sein und andere Ensemble-Mitglieder werden Chancen auf große Rollen bekommen. Hinter der Bühne baut Jaš ein neues Team und auch ein Health Center, inklusive Mental Coach auf. „Wenn ich das in einem Wort übersetzen sollte, bin ich der Ermöglicher.“ Was macht ein Ballettintendant, der nicht selbst choreografiert und wie geht Jaš das ihm sehr wichtige Thema „Transition“, also den Weg von der Bühne in einen anderen Beruf, mit den Tänzer*innen an? Er selbst kann sich als ehemaliger Profi-Tänzer gut in das Ensemble hineinversetzen und auch, wie schwer der Schritt nach dem Karriere-Ende ist. „Wenn man eine gute Vorstellung hatte, geht man wie auf Wolken nach Hause.“ In dieser Folge sprechen Linda und er außerdem um den sehr abwechslungsreichen Spielplan 25|26, warum der Mix aus »Romeo und Julia« und Radiohead durchaus Sinn macht, warum Scheitern wichtig ist, wie intensiv und herausfordernd der Beruf eines/ einer Ballett-Tänzer*in ist und warum es wichtig ist, das immer wieder zu verdeutlichen. „Wir wollen wirklich zeigen, dass der Tanz heute noch relevant ist. Dass es nicht ein Beruf ist, wo man sagt: "Was machst du tagsüber, wenn du abends auf der Bühne stehst?". Das würde auch niemand einen Fußballer fragen, was er tagsüber macht, wenn er abends ein Spiel hat.“
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#62 Bühne frei für Choreografin Anna-Carolin Weber und Interaktionsdesigner Tobias Kopka
12.11.2025
1 Stunde 3 Minuten
„Es ist eigentlich nicht so, dass wir immer nur in einer Realität unterwegs sind.“ (Anna-Carolin Weber) Performances in mehreren Realitäten gleichzeitig? Das geht! In dieser Folge ist Linda mal wieder zu Besuch in der Akademie für Theater und Digitalität. Dort machen die Choreografin Anna-Carolin Weber und der Interaktionsdesigner Tobias Kopka vom VR Dance Club gerade eine Residenz und forschen an ihrem Projekt „We Are In This Together – Neue Empfindungen für Remote-Audiences in VR- und Tanz-Performances”. Die beiden beschäftigen sich damit, wie sich Zuschauer*innen digital und interaktiv in künstlerische Aufführungen einbinden lassen – egal, ob vor Ort oder online. Sie erforschen, wie Prinzipien aus der Gaming-Welt das Publikum aktivieren und zu echten Mitgestalter*innen der Performances machen können. Durch interaktive Elemente sollen die Zuschauer*innen den Verlauf und die Bewegungsdynamik der Erzählung beeinflussen und gemeinsam das Bühnengeschehen formen. Ziel ist eine gleichberechtigte, kreative Teilhabe – auch für das Remote-Publikum. „Da passiert [...] etwas mit mir, was mich bereichert nach Hause gehen lässt, Fragestellungen, die was mit mir machen.“ (Tobias Kopka) Den Auftakt für „We Are In This Together – Neue Empfindungen für Remote-Audiences in VR- und Tanz-Performances” bildet das Teilprojekt „Press X to Push Dancers Off Stage“ (gefördert vom NRW KULTURsekretariat), bei dem fünf Akteur*innen erproben, wie räumlich getrennte Besucher*innen das Bühnengeschehen durch den Einsatz virtueller Technologien sinnlich intensiv erleben und mitgestalten können. „We Are In This Together – Neue Empfindungen für Remote-Audiences in VR- und Tanz-Performances” wird von der Kunststiftung NRW gefördert und kooperiert mit der Akademie für Theater und Digitalität (Dortmund), dem Cologne Game Lab der Technischen Hochschule Köln und dem Spiel- und Produktionsort TanzFaktur (Köln). Entworfen wurde das künstlerische Forschungsprojekt gemeinsam mit dem US-amerikanischen Experten für „Playful Interactive Media and Performance“ Richard Lemarchand. Alle Infos zu den Projekten des VR Dance Club findet ihr unter: https://vrdanceclub.de/de/
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#61 Bühne frei für Schauspielerin Antje Prust
29.10.2025
1 Stunde 15 Minuten
„Auf jeden Fall war mir klar, schon als Kind, ich muss auf der Bühne stehen.“ Antje Prust ist seit 2020 Ensemblemitglied am Schauspiel Dortmund und hat seitdem viele unterschiedliche Rollen auf der Bühne verkörpert. Aktuell spielt sie neben »Antigone«, »ON AIR« und »Schwindel« auch in »Der zerbrochne Krug«. Die Probenarbeit mit dem Team um Regisseurin Lola Fuchs an dieser Produktion bezeichnet Antje als eine der schönsten in ihrer bisherigen Laufbahn und erzählt auch von ihrem eigenen Regiestil („Ich nenne es eine emotionale Dramaturgie“) und was ihr bei der Arbeit mit Regiepersonen wichtig ist: „Das Ideal für mich als Schauspielerin ist immer, wenn ich mit Regiepositionen zu tun habe, die mich weder alleine lassen, noch mir das Gefühl geben, dass ich ein Requisit bin, das man irgendwie durch die Gegend schieben kann und dem man alles so vorgibt.“ Antje spricht mit Linda auch über das Handwerk des Schauspielens und warum sie vor den Vorstellungen lieber nur einmal tief durchatmet, anstatt sich lange in ihre Rolle hineinzufinden („Ich versuche, mich [...] so krass wie möglich in eine Präsenz zu bringen [...] also mich so möglichst in den Moment reinzuholen, damit ich das wieder neu greifen kann.“). Es geht in dieser Folge außerdem um die Wichtigkeit von Theater in der heutigen Zeit „Wir reden ja viel über das, was Theater verändern kann oder ob das überhaupt was verändern kann...“ und für die Gesellschaft „[...] wieder zu spüren, dass man, zum Beispiel in Kontakt mit jungen Menschen [...], ein wichtiger Ankerpunkt wird für bestimmte Themen. Dass man einen Gesprächsraum öffnet.“
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#60 Bühne frei für Dramaturgin Jacqueline Rausch
15.10.2025
48 Minuten
Den Beruf der Dramaturgin kann man nicht oft genug erklären, da es am Theater wohl kaum einen vielfältigeren gibt. Deswegen spricht Linda immer wieder gerne mit Menschen aus der Dramaturgie, in dieser Folge mit Jacqueline Rausch aus dem Kinder- und Jugendtheater (KJT). Jacky erzählt von ihren Aufgaben während des Probenprozesses, von der Arbeit und dem Austausch mit dem (jungen) Publikum, der Spielplanerstellung, dem Verfassen von allen möglichen Texten u.v.m. „Wir funktionieren in der Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Abteilungen und das ist auch das Schöne daran.“ Im KJT stehen sowohl lustige als auch ernste Themen auf dem Programm: Von der abenteuerlichen Reise rund um Käpten Knitterbart oder einer Safari durch das Theater bis hin zu dem tiefgründigen Märchen der Schneekönigin von Hans Christian Andersen oder den Gefahren von Social Media... Durch die Stücke und mit vor- und nachbereitenden Workshops und Gesprächen bekommen die Kinder und jungen Erwachsenen im KJT wichtige gesellschaftliche Themen vermittelt. Das kann nur Theater! „Wir haben ein sehr berührendes Familienstück mit den Themen Freundschaft, Treue und natürlich auch die Kraft der Liebe. Und wir erleben, wie wichtig Mut ist und Hoffnung. Dass man einen geliebten Menschen nicht abschreibt und ihm zur Hilfe eilt, wenn er in Not gerät.“
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#59 Bühne frei für Opernintendant Heribert Germeshausen
01.10.2025
54 Minuten
Wir starten in die Spielzeit 25|26 und auch in Staffel vier von »Bühne frei«! Für diese Folge hat Linda sich wieder einen besonderen Gesprächspartner vor das Podcastmikrofon geholt: Heribert Germeshausen, Intendant der Oper Dortmund, spricht über die sehr erfolgreiche letzte Saison und kommende Produktionen. Sein Highlight der letzten Spielzeit kann Heribert ganz klar festmachen: Der Ring des Nibelungen, im Mai zyklisch aufgeführt, bildete mit vielfältigem Rahmenprogramm den Höhepunkt des Wagner Kosmos, den Heribert mit dem Start seiner Intendanz 2018 initiierte. Worauf sich der Intendant in der kommenden Saison seiner Sparte am meisten freut, kann er aber nicht so genau festlegen: Neben großen Opern wie »Die Hochzeit des Figaro« oder »Turandot« stehen auch Highlights wie die spartenübegreifende Kooperation »Carmina Burana« und das Musical »Grease«, inszeniert von Gil Mehmert, auf dem Spielplan. „Theater ist auch einfach etwas Flüchtiges. Und deshalb ist der Ansporn da, auch bei »Grease«, kann ich jetzt schon sagen, egal wie erfolgreich es wird, es wird in dieser Inszenierung nach dieser Spielzeit nie wieder hier in Dortmund auf dem Spielplan sein.“ Außerdem sprechen die beiden über die renommierten Bayreuther Festspiele, mit denen die Oper und die Akademie für Theater und Digitalität im Sommer 2026 kooperieren, die Deutsche Erstaufführung von »Alle reden nur noch von Jamie« der OpernYoungsters und wie schwer es ist, an solche Aufführungsrechte zu kommen, warum der junge Wagner gar nicht so unsympathisch war und was die Aufgaben eines Opernintendanten sind. Exklusive Infos werden auch geteilt: Heribert verrät nämlich zum ersten Mal eine Produktion, die in Planung ist! „Man muss [...] auch ein gutes Gespür für einen Ort haben und das Publikum sehr gut kennen. Diese Verbindung zum Publikum ist wichtig. Dass man weiß, dass man das Theater, das man macht, tatsächlich für die Menschen vor Ort macht.“
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Über diesen Podcast

Das Theater ist eine der ältesten Kunstformen, die es gibt. Friedrich von Schiller hat gesagt: Das Theater ist ein Spiegel der Gesellschaft. Aber ist das auch im 21. Jahrhundert so? Wenn es Netflix, TikTok und soziale Medien gibt, warum sollte ich dann noch ins Theater gehen? Was machen eigentlich Regisseur*innen, Hutmacher*innen oder Maskenbildner*innen? Wir beantworten die Fragen im Podcast vom Theater Dortmund: Bühne frei! Neue Folgen gibt es jede zweite Woche Mittwoch!

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