Podcaster
Episoden
18.12.2025
59 Minuten
„(Dortmund) ist eine einzigartige Stadt, weil sie lieben Kultur,
aber sind noch offen genug, dass man neue Wege versuchen kann. Das
kommt schon selten vor.“ Der nächste Intendant ist bei Linda zu
Gast: Jordan de Souza hat im Sommer 2025 seine Stelle als neuer
Generalmusikdirektor der Dortmunder Philharmoniker angetreten und
man merkt: Er ist motiviert, neue Wege zu gehen, möchte trotzdem
gewisse Traditionen bewahren und hat einfach große Lust auf seinen
Job! In dieser Folge erzählt er von seiner Vision für das
Dortmunder Orchester und was er sich bei dem Spielplan 2025|26
gedacht hat. „Unsere Identität als Klangkörper deutlich zu
gestalten, eine Verbindung mit dem Publikum zu schaffen, was wollen
die Leute? [...] auch diese Entdeckungsfreude immer zu haben, nicht
nur, was auf meiner Bucketlist steht.“ Neben neuen Formaten, wie
»Deep Dive« oder den »Late Night Konzerten«, gibt es auch weiterhin
die klassischen Philharmonischen Konzerte im Konzerthaus und die
Kammerkonzerte, bei denen Musiker*innen an verschiedenen Orten in
der Stadt musizieren. Auch die Angebote der Musikvermittlung liegen
dem gebürtigen Kanadier am Herzen, denn ihm ist es besonders
wichtig, die Musik in die Stadt hinauszutragen, um verschiedene
Menschen damit zu erreichen. „Ich versuche, einen sicheren Ort zu
schaffen, wo die Leute ihr eigenes Abenteuer oder ihr eigenes
Erlebnis haben können.“ Jordan spricht mit Linda auch über seinen
beeindruckenden Werdegang, über seine Liebe zum Theater und wie er
diese Leidenschaft immer verfolgt hat und klärt grundlegende Fragen
wie: Was macht eigentlich ein Generalmusikdirektor? Und was genau
sind die Aufgaben eines Dirigenten? "Nur" schöne Konzerte spielen,
reicht Jordan dabei nicht. „Die sechste Vorstellung am
Mittwochabend soll sich wie eine Premiere anfühlen. Das ist mein
Ziel, meine Verantwortung.“
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26.11.2025
1 Stunde 4 Minuten
„Wir wären nicht das Ballett Dortmund, wenn wir die Sachen normal
machen würden.“ Mit dem Start der Intendanz von Jaš Otrin beginnt
in dieser Spielzeit am Ballett Dortmund und NRW Juniorballett nach
20 Jahren Xin Peng Wang eine neue Ära. In welche Fußstapfen er
tritt, ist dem ehemaligen Profi-Tänzer bewusst, er plant aber auch
einige Veränderungen: Auf der Bühne werden voraussichtlich andere
Tänzer*innen-Konstellationen zu sehen sein und andere
Ensemble-Mitglieder werden Chancen auf große Rollen bekommen.
Hinter der Bühne baut Jaš ein neues Team und auch ein Health
Center, inklusive Mental Coach auf. „Wenn ich das in einem Wort
übersetzen sollte, bin ich der Ermöglicher.“ Was macht ein
Ballettintendant, der nicht selbst choreografiert und wie geht Jaš
das ihm sehr wichtige Thema „Transition“, also den Weg von der
Bühne in einen anderen Beruf, mit den Tänzer*innen an? Er selbst
kann sich als ehemaliger Profi-Tänzer gut in das Ensemble
hineinversetzen und auch, wie schwer der Schritt nach dem
Karriere-Ende ist. „Wenn man eine gute Vorstellung hatte, geht man
wie auf Wolken nach Hause.“ In dieser Folge sprechen Linda und er
außerdem um den sehr abwechslungsreichen Spielplan 25|26, warum der
Mix aus »Romeo und Julia« und Radiohead durchaus Sinn macht, warum
Scheitern wichtig ist, wie intensiv und herausfordernd der Beruf
eines/ einer Ballett-Tänzer*in ist und warum es wichtig ist, das
immer wieder zu verdeutlichen. „Wir wollen wirklich zeigen, dass
der Tanz heute noch relevant ist. Dass es nicht ein Beruf ist, wo
man sagt: "Was machst du tagsüber, wenn du abends auf der Bühne
stehst?". Das würde auch niemand einen Fußballer fragen, was er
tagsüber macht, wenn er abends ein Spiel hat.“
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12.11.2025
1 Stunde 3 Minuten
„Es ist eigentlich nicht so, dass wir immer nur in einer Realität
unterwegs sind.“ (Anna-Carolin Weber) Performances in mehreren
Realitäten gleichzeitig? Das geht! In dieser Folge ist Linda mal
wieder zu Besuch in der Akademie für Theater und Digitalität. Dort
machen die Choreografin Anna-Carolin Weber und der
Interaktionsdesigner Tobias Kopka vom VR Dance Club gerade eine
Residenz und forschen an ihrem Projekt „We Are In This Together –
Neue Empfindungen für Remote-Audiences in VR- und
Tanz-Performances”. Die beiden beschäftigen sich damit, wie sich
Zuschauer*innen digital und interaktiv in künstlerische
Aufführungen einbinden lassen – egal, ob vor Ort oder online. Sie
erforschen, wie Prinzipien aus der Gaming-Welt das Publikum
aktivieren und zu echten Mitgestalter*innen der Performances machen
können. Durch interaktive Elemente sollen die Zuschauer*innen den
Verlauf und die Bewegungsdynamik der Erzählung beeinflussen und
gemeinsam das Bühnengeschehen formen. Ziel ist eine
gleichberechtigte, kreative Teilhabe – auch für das
Remote-Publikum. „Da passiert [...] etwas mit mir, was mich
bereichert nach Hause gehen lässt, Fragestellungen, die was mit mir
machen.“ (Tobias Kopka) Den Auftakt für „We Are In This Together –
Neue Empfindungen für Remote-Audiences in VR- und
Tanz-Performances” bildet das Teilprojekt „Press X to Push Dancers
Off Stage“ (gefördert vom NRW KULTURsekretariat), bei dem fünf
Akteur*innen erproben, wie räumlich getrennte Besucher*innen das
Bühnengeschehen durch den Einsatz virtueller Technologien sinnlich
intensiv erleben und mitgestalten können. „We Are In This Together
– Neue Empfindungen für Remote-Audiences in VR- und
Tanz-Performances” wird von der Kunststiftung NRW gefördert und
kooperiert mit der Akademie für Theater und Digitalität (Dortmund),
dem Cologne Game Lab der Technischen Hochschule Köln und dem Spiel-
und Produktionsort TanzFaktur (Köln). Entworfen wurde das
künstlerische Forschungsprojekt gemeinsam mit dem US-amerikanischen
Experten für „Playful Interactive Media and Performance“ Richard
Lemarchand. Alle Infos zu den Projekten des VR Dance Club findet
ihr unter: https://vrdanceclub.de/de/
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29.10.2025
1 Stunde 15 Minuten
„Auf jeden Fall war mir klar, schon als Kind, ich muss auf der
Bühne stehen.“ Antje Prust ist seit 2020 Ensemblemitglied am
Schauspiel Dortmund und hat seitdem viele unterschiedliche Rollen
auf der Bühne verkörpert. Aktuell spielt sie neben »Antigone«, »ON
AIR« und »Schwindel« auch in »Der zerbrochne Krug«. Die
Probenarbeit mit dem Team um Regisseurin Lola Fuchs an dieser
Produktion bezeichnet Antje als eine der schönsten in ihrer
bisherigen Laufbahn und erzählt auch von ihrem eigenen Regiestil
(„Ich nenne es eine emotionale Dramaturgie“) und was ihr bei der
Arbeit mit Regiepersonen wichtig ist: „Das Ideal für mich als
Schauspielerin ist immer, wenn ich mit Regiepositionen zu tun habe,
die mich weder alleine lassen, noch mir das Gefühl geben, dass ich
ein Requisit bin, das man irgendwie durch die Gegend schieben kann
und dem man alles so vorgibt.“ Antje spricht mit Linda auch über
das Handwerk des Schauspielens und warum sie vor den Vorstellungen
lieber nur einmal tief durchatmet, anstatt sich lange in ihre Rolle
hineinzufinden („Ich versuche, mich [...] so krass wie möglich in
eine Präsenz zu bringen [...] also mich so möglichst in den Moment
reinzuholen, damit ich das wieder neu greifen kann.“). Es geht in
dieser Folge außerdem um die Wichtigkeit von Theater in der
heutigen Zeit „Wir reden ja viel über das, was Theater verändern
kann oder ob das überhaupt was verändern kann...“ und für die
Gesellschaft „[...] wieder zu spüren, dass man, zum Beispiel in
Kontakt mit jungen Menschen [...], ein wichtiger Ankerpunkt wird
für bestimmte Themen. Dass man einen Gesprächsraum öffnet.“
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15.10.2025
48 Minuten
Den Beruf der Dramaturgin kann man nicht oft genug erklären, da es
am Theater wohl kaum einen vielfältigeren gibt. Deswegen spricht
Linda immer wieder gerne mit Menschen aus der Dramaturgie, in
dieser Folge mit Jacqueline Rausch aus dem Kinder- und
Jugendtheater (KJT). Jacky erzählt von ihren Aufgaben während des
Probenprozesses, von der Arbeit und dem Austausch mit dem (jungen)
Publikum, der Spielplanerstellung, dem Verfassen von allen
möglichen Texten u.v.m. „Wir funktionieren in der Zusammenarbeit
mit den unterschiedlichen Abteilungen und das ist auch das Schöne
daran.“ Im KJT stehen sowohl lustige als auch ernste Themen auf dem
Programm: Von der abenteuerlichen Reise rund um Käpten Knitterbart
oder einer Safari durch das Theater bis hin zu dem tiefgründigen
Märchen der Schneekönigin von Hans Christian Andersen oder den
Gefahren von Social Media... Durch die Stücke und mit vor- und
nachbereitenden Workshops und Gesprächen bekommen die Kinder und
jungen Erwachsenen im KJT wichtige gesellschaftliche Themen
vermittelt. Das kann nur Theater! „Wir haben ein sehr berührendes
Familienstück mit den Themen Freundschaft, Treue und natürlich auch
die Kraft der Liebe. Und wir erleben, wie wichtig Mut ist und
Hoffnung. Dass man einen geliebten Menschen nicht abschreibt und
ihm zur Hilfe eilt, wenn er in Not gerät.“
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Über diesen Podcast
Das Theater ist eine der ältesten Kunstformen, die es gibt.
Friedrich von Schiller hat gesagt: Das Theater ist ein Spiegel der
Gesellschaft. Aber ist das auch im 21. Jahrhundert so? Wenn es
Netflix, TikTok und soziale Medien gibt, warum sollte ich dann noch
ins Theater gehen? Was machen eigentlich Regisseur*innen,
Hutmacher*innen oder Maskenbildner*innen? Wir beantworten die
Fragen im Podcast vom Theater Dortmund: Bühne frei! Neue Folgen
gibt es jede zweite Woche Mittwoch!
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