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Episoden
28.05.2024
1 Stunde 27 Minuten
Wir sprachen mit Burak Yilmaz über diskriminierungskritische
Bildungsarbeit in Zeiten eines eskalierenden Antisemitismus und
Rassismus: Wie erlebte er die letzten Monate? Wie bewertete er
die Reaktionen der Bildungsinstitutionen? Und was empfiehlt er
pädagogischen Fachkräften, die sich gegen Rassismus und
Antisemitismus einsetzen möchten? Yilmaz ist Sozialarbeiter und
seit vielen Jahren in der offenen Jugendarbeit tätig. Er wurde
für seinen Einsatz gegen Diskriminierung mehrfach ausgezeichnet.
Im Rahmen eines Projekttages am 13. Mai diskutierte er an der
Carl-von-Ossietzky-Schule mit Schüler*innen und las aus seinem
Buch “Ehrensache – Kämpfen gegen Judenhass”. Spiegelbild ist
Patin der Carl-von-Ossietzky-Schule im Projekt “Schule ohne
Rassismus – Schule mit Courage”. Die Veranstaltung wurde
gefördert von "Demokratie Leben". "'Demokratie leben in
Wiesbaden' ist eine Strategie, die das zivilgesellschaftliche
Engagement für Demokratie und gegen jede Form von
gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit fördert. Gefördert werden
Projekte in Wiesbaden, die sich für ein vielfältiges,
respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander einsetzen.
https://www.demokratie-leben-in-wiesbaden.de
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28.05.2024
1 Stunde 27 Minuten
Am 13. Dezember 2023 diskutierten wir mit verschiedenen
Expert*innen aus Praxis und Wissenschaft über Klassismus und
politische Bildung. Die politische Bildung ist sowohl ein eigenes
Praxisfeld als auch eine Querschnittsaufgabe der Sozialen Arbeit.
Unter Praktikerinnen besteht ein verbreiteter Anspruch, soziale
Ungleichheit und Armut zu bekämpfen. In der Praxis schränken
strukturelle Rahmenbedingungen und mangelnde Ressourcen dieses
Anliegen oft ein. Insbesondere politische Bildung wird häufig als
ein elitäres Projekt angesehen. Vor diesem Hintergrund möchten
wir unter anderem folgende Fragen diskutieren: Wie kann die
Bekämpfung von Klassismus als ein Querschnittsthema der
politischen Bildung und Sozialen Arbeit bearbeitet werden? Welche
Bedeutung haben die sozioökonomischen Verhältnisse und die
sozioökonomische Lage der Adressatinnen in den Ansätzen der
diskriminierungskritischen politischen Bildung? Die Veranstaltung
fand im Rahmen des Projekts "Einsame Klasse" statt und wird
gefördert im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie Leben!" des
BMFSJ
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28.05.2024
29 Minuten
Der 7. Oktober 2023 offenbarte einen brutalen, antisemitischen
Vernichtungswillen, von dem Israel und Jüdinnen und Juden
weltweit bedroht sind. Dieser Antisemitismus ist keineswegs neu.
Es gab ihn schon lange vor der Staatsgründung Israels. So
existierten Pläne zur Fortführung der Shoah in den arabischen
Ländern, insbesondere im Mandatsgebiet Palästina. Zentrale Figur
bei diesen Plänen war der Mufti von Jerusalem, Amin al-Husseini,
der zwischen 1941 und 1945 auf Einladung Hitlers im Exil in
Berlin residierte. Ein Verbündeter al-Husseinis war Izz ad-Din
al-Qassam, der Namensgeber der Qassam-Brigaden der Hamas. In dem
Video-Podcast analysiert Martin Cüppers auf Grundlage eigener
Forschungen, die arabisch-jüdische Beziehungsgeschichte im frühen
20. Jahrhundert und welchen verhängnisvollen Einfluss das
nationalsozialistische Deutschland auf die arabische
Nationalbewegung hatte. Martin Cüppers ist Historiker. Zu seinen
Forschungsschwerpunkten gehört die Beziehungsgeschichte zwischen
Nationalsozialismus und Arabischer Welt.
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28.05.2024
1 Stunde 28 Minuten
Mitschnitt vom 8.2.22: In den vergangenen Jahren sind diverse
wissenschaftliche Arbeiten erschienen, die die Holocaustforschung
mit kolonialgeschichtlichen und postkolonialen Ansätzen
verknüpfen. Sie argumentieren, dass die Wissenschaft sich bisher
zu wenig mit der Frage beschäftigt habe, inwiefern die Geschichte
des Kolonialismus auch für die Historiographie und
Erinnerungskultur von Nationalsozialismus und Shoa von Bedeutung
ist. Eine zentrale Herangehensweise dieser Ansätze ist die, dass
die These einer "Singularität" des Holocaust problematisiert und
vereinzelt abgelehnt wird. Vielmehr wird von historischen und
ideologischen Kontinuitäten zwischen Kolonialismus und
Nationalsozialismus verschiedener Art ausgegangen, deren
Nichtbeachtung einem wissenschaftlichen Eurozentrismus
gleichkomme. Die Fragen, die in diesen Ansätzen aufgeworfen
werden, sind nicht zuletzt gesellschaftspolitisch relevant - und
zu einem großen Teil sind es auch die, die den so genannten
"Historikerstreit 2.0" der vergangenen Monate bestimmten. Ihre
Argumentation soll im Vortrag vorgestellt werden. Dabei soll auch
aufgezeigt werden, welche Probleme mit einem solch
(post-)kolonialgeschichtlichen Zugriff einhergehen und warum die
Spezifik des Antisemitismus in diesen Ansätzen oftmals verkannt
wird. Steffen Klävers hat in seiner Dissertation "Decolonizing
Auschwitz?: Komparativ-postkoloniale Ansätze in der
Holocaustforschung" (Berlin: de Gruyter 2019) eine Kritik an den
gegenwärtigen Versuchen postkolonialer Deutung des Holocausts
formuliert.
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28.05.2024
1 Stunde 7 Minuten
Mitschnitt vom 8.3.24: Soziale Arbeit gilt heutzutage als eine
Profession, die sich sozialer Gerechtigkeit verpflichtet fühlt.
In Deutschland steht dieses inzwischen konsensuale
Professionsverständnis im Widerspruch zur Professionsgeschichte.
Während des Nationalsozialismus halfen Sozialarbeitende in
unterschiedlicher Weise, die NS-Ideologie zu verwirklichen.
Insbesondere Sinti*zze und Rom*nja waren durch die mörderische
Praxis der Sozialen Arbeit bedroht. Expert*innen aus Wissenschaft
und Praxis diskutieren: Welche Bedeutung hat der Antiziganismus
in Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit? Welche
antiziganistischen Kontinuitäten aus dem Nationalsozialismus
waren und sind in der Sozialen Arbeit nach 1945 erkennbar? Und
welche Erfahrungen machten Sinti*zze und Rom*nja nach 1945 mit
Sozialarbeitenden und Institutionen der Sozialen Arbeit? ️Am
Gespräch nehmen teil: Wolfram Stender und Elizabeta Jonuz
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Über diesen Podcast
Spiegelbild leistet historisch-politische Bildungsarbeit in der
Migrationsgesellschaft und wurde 2007 als Jugend- und
Bildungsinitiative des Aktiven Museums Spiegelgasse für
deutsch-jüdische Geschichte in Wiesbaden gegründet. Über diesen
Podcast werden Veranstaltungsmitschnitte, Interviews und eigene
Formate zu Themen wie Antisemitismus und Rassismus hochgeladen.
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