Gibt es Gott, Heino Falcke?

Gibt es Gott, Heino Falcke?

1 Stunde 11 Minuten

Beschreibung

vor 2 Tagen

Im neuen Podcast "Nur eine Frage" stellt ZEIT-Chefredakteur
Jochen Wegner einfache, aber grundlegende Fragen, auf die eine
klare Antwort schwer zu finden ist. Er befragt die bestmögliche
Expertin, den bestmöglichen Experten, den wir für das jeweilige
Thema finden können – und versucht, eine klare Antwort zu
bekommen.


In dieser Folge geht es um die Frage aller Fragen: Gibt es Gott?
Wir haben sie Heino Falcke gestellt, Astrophysiker an der
Radboud-Universität in Nimwegen. Falcke gilt als führender
Radioastronom und erlangte weltweite Bekanntheit, als er 2019 die
erste Aufnahme eines Schwarzen Lochs präsentierte. Für Falcke,
der bekennender Christ ist, ist der Glaube kein Widerspruch zur
Wissenschaft – sondern eine Ergänzung.


Der Astrophysiker verbindet seine wissenschaftliche Arbeit mit
philosophischen Fragen nach dem Universum und dem Glauben. Er
schreibt darüber auch in seinem neuen Buch "Zwischen Urknall und
Apokalypse – die große Geschichte unseres Planeten". Falcke
erklärt, dass der Urknall, die Naturgesetze und selbst die
Quantenunsicherheiten für ihn nicht den Glauben verdrängen,
sondern Staunen wecken: Das Universum sei nicht vollständig
erklärbar, sondern in seinem Ursprung letztlich geheimnisvoll.
Die Wissenschaft könne beschreiben, wie Dinge passieren, nicht
aber warum. Was die Physik offenlässt, fülle für ihn der Glaube –
nicht als Lückenfüller, sondern als Ausdruck von Ehrfurcht und
Demut gegenüber dem Unverfügbaren.


Er spricht über die Rolle des katholischen Priesters Georges
Lemaître, der die Urknalltheorie begründet hat, über die
Möglichkeit von Multiversen, und über die faszinierende Tatsache,
dass sich das Universum selbst so entwickelt habe, dass
Bewusstsein und Persönlichkeit entstehen konnten. Dass die Welt
überhaupt verständlich ist, sieht Falcke als "zweites Wunder".


Falcke erzählt, dass der Glaube für ihn auf Erfahrungen und
Vertrauen gründet – nicht auf Beweisen. Das Beten sei für ihn
eine Konversation mit Gott und dem Universum. Am Ende sei der
Glaube ein Akt des Vertrauens, sagt Falcke, aber einer, der sein
Denken und Forschen beflügelt. Als das berühmte Bild des
Schwarzen Lochs entstand, habe er ein Dankgebet gesprochen.


Produktion: ifbbw - Institut für Bildbewegung


Redaktion: Jens Lubbadeh


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