Folge 5 | Kein Spiel für schwache Nerven: Kolonialismus, Krisen & kollektiver Schlafentzug
1 Stunde 51 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 1 Woche
Was passiert, wenn man vier Tage lang spielt, denkt, diskutiert –
und dabei kaum schläft?
Inga und Phil haben sich zu einem XXL-Spielewochenende getroffen,
und herausgekommen ist eine Folge irgendwo zwischen
Wirtschaftssimulation, moralischem Abgrund und kollektivem
Hirnverschleiß.
Ausgehend von einer hitzigen Partie 1830, die
mit einem Bankrott und einer Diskussion über sinnvolle
Entscheidungen endete, arbeiten sich die beiden durch eine lange
Liste an Spielen. Von der komplexen Marktlogik der
18xx-Reihe über die kapitalistische Satire in
Ponzi Scheme bis hin zu den kolonialen Dilemmata
in Pax Hispanica oder postnuklearer Verzweiflung
in Meltwater – diese Folge lässt kein heißes
Eisen aus.
In dieser Folge erwartet euch eine Reise durch die
Nischen des Brettspielhobbies:
18xx-Marathon: Eine Zugreise von NY über Korea
zum Mond sowie ein tiefer Einblick in eine Welt aus Aktien,
Zügen und irrationalen Entscheidungen. Warum macht es Spaß,
andere in den Ruin zu treiben, und wo verläuft die Grenze
zwischen cleverer Strategie und emotionalem Chaos?
Kapitalismus und Kartentricks: Spiele wie
National Economy und Ponzi
Scheme werden unter die Lupe genommen. Was wäre, wenn
Arbeitsrecht fair wäre? Und warum macht es trotzdem Spaß, ein
Betrugssystem zu bauen, bis alles implodiert?
Schaffen wir Sklaven oder Sklaverei ab? Wenn
man für die Aussicht auf den Sieg kurz mal die Moral über Bord
wirft. Es geht um Kolonialismus, Gewalt und systemische Zwänge
und die Frage: Wie viel davon bildet ein Spiel ab – und wie
viel reproduziert es?
Muss ein Spiel gut sein, um wichtig zu sein?
Am Beispiel von Meltwater, einer postnuklearen
Simulation über Leben und Tod, wird ausgelotet, wie weit ein
Spiel gehen darf, um uns zum Nachdenken zu zwingen. Was
passiert, wenn es keine gute Entscheidung mehr gibt?
Mechanik trifft Thema trifft Setting: Von der
klassischen Tableaubuilding-Mechanik in
Evenfall über mathematisch unlösbare Probleme
in Kingdom Crossing bis zum Städtebau-Puzzle in
Elektropolis – am Ende bleibt mal wieder die
Frage was ist Thema, was ist Setting und warum passt manchmal
alles – oder manchmal auch gar nichts?
Die Folge ist mehr als eine reine Auflistung gespielter Titel.
Sie ist eine fast schon philosophische Reflexion über das
Brettspielen an sich. Eine Folge für alle, die wissen, dass
manche Spiele nicht gespielt werden, um zu gewinnen, sondern um
zu verstehen. Schlafmangel fördert eben Erkenntnis – oder
Wahnsinn. Vielleicht ein bisschen von beidem.
Weitere Episoden
1 Stunde 22 Minuten
vor 3 Wochen
1 Stunde 19 Minuten
vor 2 Monaten
Folge 1: Züge, Schulden und Rabbit Holes – warum wir 18xx lieben (und Eurogames plötzlich verstehen)
1 Stunde 22 Minuten
vor 2 Monaten
In Podcasts werben
Kommentare (0)