Podcaster
Episoden
30.11.2025
1 Stunde 22 Minuten
Nach einer kurzen Pause kehren Inga und Phil zurück – mit einer
Frage, die Brettspielnerds und Politikstrategen gleichermaßen
beschäftigt: Wo hört das Spiel auf, und wo beginnt die
Simulation?
Anlass der Diskussion ist Prime Minister von GMT Games, ein
politisches Strategiespiel voller Machtspiele, Allianzen und
moralischer Grauzonen. Von dort aus entspinnt sich ein Gespräch
über Verantwortung, Werte und die feine Linie zwischen taktischem
Spielzug und ideologischem Statement.
Spiele wie John Company und Weimar dienen als weitere Beispiele,
um zu ergründen, ob wir am Tisch als strategische
Punktemaximierer*innen agieren oder als Menschen mit Werten, die
bereit sind, für das Gemeinwohl vielleicht auch mal den eigenen
Sieg zu opfern.
In dieser Folge erwartet euch ein fast schon
philosophischer Schlagabtausch über:
Spiel vs. Simulation: Wie viel Realität braucht
ein Spiel, um relevant zu sein, und wann wird es zur trockenen
Übung? Wir hinterfragen, ob Spiele wie Prime Minister politische
Dynamiken wirklich abbilden oder doch nur ein Spiel mit Thema
ist.
Moralische Dilemmata: "Bin ich in diesem Spiel
ein Politiker – oder ein Mensch mit Werten?" Inga und Phil
diskutieren, wie Spiele moralische Entscheidungen provozieren
können und warum aus der Interaktion im menschlichen Verhalten
ein eigenes narratives Erlebnis erwächst..
Die Definition des Sieges: Muss "gewinnen" immer
bedeuten, mehr Punkte zu haben als die anderen oder kann
Aufrichtigkeit auch ein Spielziel sein? Das Duo denkt über
alternative Siegbedingungen nach – von gemeinsamen Zielen bis hin
zu Systemen, in denen übermäßiger Erfolg zum Scheitern führt. Am
Beispiel des Wargames "We Are Coming, Nineveh" wird deutlich, wie
Parameter wie Zeitdruck oder Kollateralschaden die Bedeutung des
Sieges völlig verändern können.
Diese Folge ist weniger eine Review als ein tiefgründiges
Gespräch über den Sinn des Spielens. Ein Dialog über Moral, Werte
und den Unterschied zwischen „spielen“ und „begreifen“.
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10.11.2025
1 Stunde 39 Minuten
„Verantwortung beginnt nicht erst bei 10.000
Followern.“
Inga und Phil haben in der letzten Folge ein bisschen Staub
aufgewirbelt – unter anderem bei Sven von
Brettballett, der ihnen ehrliches Feedback geschickt
hat.
Und statt sich in Kommentarspalten zu rechtfertigen, dachten sich
die beiden: reden hilft.
Also ist Sven diesmal als Gast mit am Mikrofon.
Gemeinsam sprechen sie über Hype, Verantwortung und
Authentizität in der Brettspielszene.
Mit konkreten Beispielen geht es um aktuelle
Hype-Wellen, ikonische „Loot-Fotos“ und
den Sog von Social Media, der unser Hobby
mitzieht.
Wie schnell wird aus einer Empfehlung ein Must-have?
Und wie oft stecken ökonomische Zwänge, Algorithmen oder
der Wunsch nach Sichtbarkeit hinter dem scheinbar
neutralen Teilen von Spieleindrücken?
Was bedeutet es wirklich, Einfluss zu haben – und wo liegt die
Grenze zwischen Begeisterung und Beeinflussung?
Wir sprechen über:
Hype & Social Media:
Wie Empfehlungen, Loot-Fotos und Trends in Foren und Feeds
Kaufentscheidungen beeinflussen.
Verantwortung & Authentizität:
Welche Rolle spielen Content-Creator*innen – und ab wann wird
eigene Begeisterung zur Hype-Maschine?
Wie transparent muss man bei Rezensionsexemplaren und Werbung
sein?
Wirtschaftliche Zwänge vs. Ethik:
Ist Unabhängigkeit im Hobby ein Privileg?
Wie verändern Reichweite und ökonomischer Druck die eigene
Meinungsäußerung?
Die Community als Spiegel:
Warum Hype nicht erst bei Influencerinnen beginnt, sondern ein
Gemeinschaftsphänomen ist –
und wie jeder Einzelne zur Konsumkultur beiträgt.
Diese Folge lädt euch ein,
eigene Einflussmöglichkeiten und blinde Flecken zu entdecken und
euch selbst zu fragen: Wie transparent seid ihr mit eurer
Begeisterung? Und was braucht es, damit unsere Community sich
gemeinsam für einen reflektierteren Konsum stark macht?
Lasst euch inspirieren und reflektiert mit uns –
über Verantwortung, Hype und eure eigene Rolle
im schönsten Hobby der Welt.
Hört jetzt rein – und teilt eure Gedanken dazu.
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06.11.2025
1 Stunde 22 Minuten
„Das Brettspiel-Hobby ist das größte Geldgrab, das ich
kenne – aber auch eines der schönsten. Und genau darin liegt das
Dilemma.“
In dieser Folge tauchen Inga und Philipp in die Schattenseiten
ihres liebsten Hobbys ein.
Nach der SPIEL in Essen, dem größten Branchenevent Europas,
sprechen die beiden über das, worüber sonst kaum jemand gerne
redet: Kaufrausch, Hype und Selbsttäuschung.
Was macht das Brettspielhobby so ambivalent? Zwischen
Leidenschaft und Gemeinschaft stehen unreflektierter Konsum,
Reizüberflutung und Selbstrechtfertigung.
Aus der Messedistanz heraus entsteht eine ehrliche,
selbstironische und teils schonungslose Diskussion über:
FOMO und Social-Media-Druck
Nachhaltigkeit und Konsumverhalten
Die Verantwortung von Content-Creator*innen
Und die Frage, ob das Hobby selbst Teil des Problems geworden
ist.
Dabei nehmen sie auch den Kapitalismus kritisch in den Blick:
Spiele mit Nachhaltigkeitsbotschaften stehen einem Hobby
gegenüber, das immer weiter Konsum anheizt und zum Wegwerfprodukt
werden lässt.
Die Hosts fragen, ob Sammeltrieb und Wachstum wirklich nötig sind
– oder ob neue kollektive Ansätze wie gemeinsames Kaufen,
Tauschen und Verleihen nicht einen wesentlichen Beitrag leisten
könnten. Das Brettspiel-Hobby wird so zum Spiegel
gesellschaftlicher Muster, in dem analoges Miteinander und
materialistischer Sammeltrieb nebeneinanderstehen.
Nach dem Motto "Kaufen, Spielen, Schämen" reden
die beiden mit viel Selbstreflexion, Augenzwinkern und ehrlicher
Scham darüber, wie man im Hobby seine Vernunft bewahren kann –
oder eben nicht.
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19.10.2025
1 Stunde 19 Minuten
Auf den ersten Blick scheint die Antwort klar: Realismus schafft
Nähe und Immersion, während Abstraktion Distanz erzeugt.
Doch ist es wirklich so einfach?
Am Beispiel von Root und Doubt is our Product diskutieren wir,
Inga und Philipp, warum die Gleichung „Realismus = Nähe,
Abstraktion = Distanz“ zwar plausibel klingt, aber bei genauerem
Hinsehen nicht ganz standhält – oder über moralische
Authentizität entscheidet.
Wir sprechen darüber, wie niedliche Tierfiguren in Root Gewalt
greifbar machen – oder sie vielleicht sogar verharmlosen.
Und warum Doubt is our Product uns trotz moralisch fragwürdiger
Entscheidungen völlig kalt lässt.
Die Folge zeigt, dass Abstraktion nicht nur Distanz schafft,
sondern auch ein bewusstes Mittel sein kann, um Verantwortung und
Entfremdung zu thematisieren.
Gleichzeitig hinterfragen wir, ob Realismus wirklich immer zu
mehr Reflexion führt – oder ob er manchmal nur eine Illusion von
Authentizität erzeugt.
Was bedeutet das für die moralische Glaubwürdigkeit von
Spielen?
Und wie beeinflussen Designentscheidungen unsere Wahrnehmung von
Verantwortung?
Eine Episode über Nähe, Distanz und die Verantwortung, die
Brettspiele am Spieltisch schaffen können.
Denn: Spiele selbst haben keine Moral – aber ihre
Gestaltung und unser Umgang damit sehr wohl.
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Folge 1: Züge, Schulden und Rabbit Holes – warum wir 18xx lieben (und Eurogames plötzlich verstehen)
01.10.2025
1 Stunde 22 Minuten
In dieser Folge Flip & Fight nehmen wir euch mit auf die
Hütte – mitten rein in den Alpenzock: Ein Wochenende voller
Brettspiele, wenig Schlaf und jeder Menge Spaß zwischen Bergen
und Spieltischen. Neben ein paar ziemlich ehrlichen Eindrücken
reden wir ganz locker über den Reiz an komplexen Spielen und
warum unser Herz neuerdings besonders laut für 18xx schlägt.
Wir klären, ob und warum 18xx für uns die Königsklasse geworden
ist, was eigentlich komplex und was einfach nur kompliziert ist –
und wie unterschiedlich wir alle so an Brettspiele rangehen.
Sprich, wir fragen uns (und euch):
Warum wirken minimalistische Designs oft reizvoller als bunte
Farbexplosionen?
Ist eine gute Idee oder Strategie wichtiger als der ewige
Drang, Punkte zu optimieren?
Wer sind wir eigentlich am Tisch – Bauchspieler:innen,
Super-Planer:innen oder doch Edge-Case-Jäger:innen?
Und wie schaffen Spiele wie Root, Ponzi Scheme oder The Other
Side of the Hill, ganz eigene (kritische) Geschichten zu
erzählen... oder uns auch mal ordentlich Magengrummeln zu
bescheren?
Am Ende wird uns wieder klar: Brettspiele sind mehr als nur
Mechanik. Sie erzählen Geschichten, inspirieren uns, fordern
unser Denken heraus, eröffnen Diskurse und zeigen, wie
unterschiedlich unsere Zugänge zum Spielen sein können.
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Über diesen Podcast
Flip & Fight ist der Brettspielpodcast für alle, die mehr
wollen als Meeple und Mechanik. Wir sprechen über die politischen
Themen hinter den Spielen: Kolonialismus, Kapitalismus, Moral und
Diversität. Statt nur zu bewerten, analysieren wir kritisch, was
Spiele über unsere Gesellschaft verraten. Leidenschaftlich,
meinungsstark und immer mit Spaß – entdecke mit uns Brettspiele als
kulturelle Artefakte!
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