Beschreibung

vor 5 Tagen

„Wir wollen in den Adventsliedern baden“, hat unser
Gemeindepfarrer am ersten Advent seine Predigt begonnen. Das hat
meine Frau und mich bestärkt in unserem Vorhaben: In diesem
Advent werden wir vermehrt Adventslieder singen.


Wir wollen in den Adventsliedern baden. Vor allem unsere vier
Lieblingsadventslieder jeden Tag singen. Sie stammen alle aus
schweren Zeiten. Aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs oder
kurz danach und aus der dunklen Zeit des Nationalsozialismus im
Vorfeld des Zweiten Weltkriegs. Wir lernen diese Lieder
auswendig, damit sie sich in uns verwurzeln können. Dabei
entdecken wir, welche Botschaft sie für uns gerade heute haben
und wie sehr wir sie brauchen, damit wir weder resignieren noch
die Augen verschließen angesichts so vieler Probleme in unserer
Zeit.
Die Adventslieder aus schweren Zeiten haben sich bewährt. Sie
haben die vor uns durchgetragen. Wir wollen uns an sie halten,
uns aufrichten und ermutigen lassen.
In unserer Zeit der Gottvergessenheit Gott anbeten und loben und
ihm vertrauen.


Mit dem Hoffnungslied beginnen wir den
anbrechenden Tag, wenn die Nacht langsam weicht. Es ist das Lied
von Jochen Klepper:
„Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr
fern.
So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern.“


Die ganze Not der Welt im Kleinen und im Großen sehen wir
aufgenommen im Klage- und Bittlied von Friedrich
Spee. Er war katholischer Pfarrer und Bekämpfer der
Stigmatisierung von Frauen als Hexen zur Zeit des Dreißigjährigen
Kriegs. Sein Lied:
„O Heiland, reiß die Himmel auf, herab, herab vom Himmel
Lauf,
reiß ab vom Himmel Tor und Tür, reiß ab, wo Schloss und Riegel
für.“


Das uns allerliebste Adventslied ist im Schatten des
Dreißigjährigen Kriegs von Paul Gerhardt gedichtet worden. Es ist
ein Trostlied. Trost als Herzensstärkung. Ein
Mutmachlied. Eine tiefe Glaubensvergewisserung. Ein
Sehnsuchtslied nach Jesus:
„Wie soll ich dich empfangen und wie begegn ich
dir,
o aller Welt Verlangen, o meiner Seelen Zier.“


Und dann das bekannteste Adventslied, ein Anbetungs- und
Loblied. Wir singen es auch mit unseren Enkelkindern mit
Armbewegungen:
„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit,
es kommt der Herr der Herrlichkeit.“


Die alten Adventslieder entdecke ich als Gebetsschule für Klagen
und Bitten, hoffnungsstark und trostmächtig und als Anstoß zum
Lob Gottes, zum Durchhalten Tag für Tag.


Ich lade Sie und Euch ein, in den alten Adventsliedern zu
baden,
Mit adventlichem Gruß, Hans-Martin Steffe, Linkenheim-Hochstetten

Weitere Episoden

Besuche
3 Minuten
vor 1 Woche
Ein Opfer für Gott?
3 Minuten
vor 2 Wochen
Ihr sucht Jesus!
3 Minuten
vor 3 Wochen
Vier trugen ihn
3 Minuten
vor 1 Monat
Zu spät?
3 Minuten
vor 1 Monat

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15