Episoden

In den Adventsliedern baden
08.12.2025
1 Minute
„Wir wollen in den Adventsliedern baden“, hat unser Gemeindepfarrer am ersten Advent seine Predigt begonnen. Das hat meine Frau und mich bestärkt in unserem Vorhaben: In diesem Advent werden wir vermehrt Adventslieder singen. Wir wollen in den Adventsliedern baden. Vor allem unsere vier Lieblingsadventslieder jeden Tag singen. Sie stammen alle aus schweren Zeiten. Aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs oder kurz danach und aus der dunklen Zeit des Nationalsozialismus im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs. Wir lernen diese Lieder auswendig, damit sie sich in uns verwurzeln können. Dabei entdecken wir, welche Botschaft sie für uns gerade heute haben und wie sehr wir sie brauchen, damit wir weder resignieren noch die Augen verschließen angesichts so vieler Probleme in unserer Zeit. Die Adventslieder aus schweren Zeiten haben sich bewährt. Sie haben die vor uns durchgetragen. Wir wollen uns an sie halten, uns aufrichten und ermutigen lassen. In unserer Zeit der Gottvergessenheit Gott anbeten und loben und ihm vertrauen. Mit dem Hoffnungslied beginnen wir den anbrechenden Tag, wenn die Nacht langsam weicht. Es ist das Lied von Jochen Klepper: „Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern.“ Die ganze Not der Welt im Kleinen und im Großen sehen wir aufgenommen im Klage- und Bittlied von Friedrich Spee. Er war katholischer Pfarrer und Bekämpfer der Stigmatisierung von Frauen als Hexen zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs. Sein Lied: „O Heiland, reiß die Himmel auf, herab, herab vom Himmel Lauf, reiß ab vom Himmel Tor und Tür, reiß ab, wo Schloss und Riegel für.“ Das uns allerliebste Adventslied ist im Schatten des Dreißigjährigen Kriegs von Paul Gerhardt gedichtet worden. Es ist ein Trostlied. Trost als Herzensstärkung. Ein Mutmachlied. Eine tiefe Glaubensvergewisserung. Ein Sehnsuchtslied nach Jesus: „Wie soll ich dich empfangen und wie begegn ich dir, o aller Welt Verlangen, o meiner Seelen Zier.“ Und dann das bekannteste Adventslied, ein Anbetungs- und Loblied. Wir singen es auch mit unseren Enkelkindern mit Armbewegungen: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit.“ Die alten Adventslieder entdecke ich als Gebetsschule für Klagen und Bitten, hoffnungsstark und trostmächtig und als Anstoß zum Lob Gottes, zum Durchhalten Tag für Tag. Ich lade Sie und Euch ein, in den alten Adventsliedern zu baden, Mit adventlichem Gruß, Hans-Martin Steffe, Linkenheim-Hochstetten
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Besuche
01.12.2025
3 Minuten
Stellt Euch vor, Ihr seid irgendwo eingeladen. Was braucht es, dass Ihr Euch dort wohl fühlt? Schön ist, wenn man schon mit einem freundlichen Lächeln empfangen wird. Und ich fühle mich willkommen, wenn ich merke, dass man sich auf meinen Besuch eingestellt hat. Ich brauche das Gefühl, nicht in einem unpassenden Moment hereinzuplatzen, sondern dass man sich gerade jetzt freut, dass ich da bin. Die i-Tüpfelchen sind, wenn ein für mich vorgesehener Platz hergerichtet ist, wenn ich den Eindruck habe, man hat sich vorher Gedanken gemacht, was mir gefallen könnte. Wenn es jemand aber zu sehr übertreibt mit den Vorbereitungen, merke ich, dass mir das unangenehm wird. Ich möchte, dass der andere sich auf mich freut und nicht auf dem Zahnfleisch daherkommt, weil er sich so verausgabt hat. Und was wünschen wir uns dann, während wir da sind? Dass der Andere Zeit für uns hat. Dass er nicht gestresst ist, weil jetzt Besuch da ist. Dass wir Zeit miteinander verbringen, ins Gespräch kommen können. Dass weder Arbeiten noch das Handy Vorrang hat, vor der gemeinsamen Zeit. Wir sind im Advent. Die Zeit, in der wir uns auf das Ankommen von Jesus auf die Erde vorbereiten und uns daran erinnern, was es bedeutet, dass er auf die Erde gekommen ist. Die Zeit ist oft geprägt davon, dass wir uns bereit machen auf Besuche und besucht werden, auf schöne Stunden mit Advents- und Weihnachtsfeiern. Aber die Frage ist doch, wie muss ich mich vorbereiten, dass sich Jesus bei mir wohl fühlt. Gibt es da noch was aufzuräumen, dass ihn stören könnte? Freue ich mich wirklich darauf Zeit mit ihm zu verbringen, oder habe ich viel zu viel Stress, um Zeit für diesen speziellen Besuch zu haben? Wann habe ich ihn zum letzten Mal bewusst eingeladen? Was bringt ihm Freude? Und wenn ich dann Zeit mit ihm habe, können wir uns wirklich begegnen oder fülle ich die Zeit mit Geschäftigkeiten, mit christlichen Diensten, statt ganz mit ihm zu sein. Nutzen wir doch die Adventszeit uns Gedanken zu machen, was es braucht, dass Jesus sich bei uns wohl fühlt. Ein Adventslied beginnt: „wie soll ich dich empfangen und wie begegn ich dir“ und später im Vers „damit was Dich ergötze, mir kund und wissend sei“. Ich hoffe, Ihr freut Euch mit mir auf diesen speziellen Besuch, der jedem von uns begegnen will. Ich wünsche Euch eine gesegnete Adventszeit Eure Christine Sommer
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Ein Opfer für Gott?
24.11.2025
3 Minuten
Wir sind mittendrin im „Stufen des Lebens“-Kurs „Ob Vertrauen sich lohnt?“- es geht um die Abrahamsgeschichte!  Ich bleibe hängen an dem Geschehen, das uns in 1.Mose 22 beschrieben wird. Gott fordert Abraham heraus mit dem Auftrag, seinen einzigen und geliebten Sohn Isaak als Brandopfer darzubringen. Das beschäftigt mich! Wie kann Gott von Abraham so etwas grausames verlangen?? Das passt so gar nicht in mein Gottesbild und wirft Fragen auf! Will Gott ihn hier prüfen? Will Gott sehen, wie es um das Vertrauen von Abraham bestellt ist? Abraham selbst fragt nicht nach! Im Laufe seines Lebens hatte er mehrmals die Stimme Gottes gehört. Sie war ihm also vertraut. Diese Stimme hatte ihn herausgerufen in Neues Land und ihn aufgefangen, wenn er ins Zweifeln kam.   Der Stimme folgend macht Abraham sich auf den Weg – nichtwissend, was kommen wird! Wie sollte er Gott hier verstehen? Diesen schweren Weg konnte er nur im VERTRAUEN gehen, dass Gott irgendeine Lösung für ihn haben würde. Schließlich war Isaak der verheißene Sohn, auf den er so lange warten musste.   Als Isaak seinen Vater fragte, wo denn das Lamm zum Opfern sei, antwortet dieser: „Gott wird sich das Opferlamm ausersehen!“ Für mich klingt das nicht nur wie ein vertröstender Spruch – eher nach Erfahrung: Gott wird dafür sorgen! Das muss eine tiefe Überzeugung Abrahams gewesen sein, denn den Knechten, die unten am Berg zurückblieben, sagt Abraham: „Isaak und ich wollen Gott anbeten und dann zu euch zurückkehren!“ Da denke ich an Hebräer 11,2: „Der Glaube ist ein Festhalten an dem, worauf man hofft – ein Überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht!“   Gott gebietet Abraham in letzter Minute Einhalt! Er will keine Menschenopfer und schickt Abraham einen Schafbock zum Opfern. Gott sah Abrahams großes Vertrauen und dass er bereit war, sein Liebstes Gott zurückzugeben!   Ein Brandopfer im Alten Testament drückte immer auch die Hingabe an Gott aus! Wie können wir uns Gott hingeben?? Was könnte ich Gott – sinnbildlich - auf den Altar legen?   Vielleicht meine Zeit – meine Begabungen – meine selbstgeschmiedeten Pläne? Gott braucht kein Opfer von uns!! Das größte Opfer hat ER uns selbst gegeben: Jesus - seinen einzigen und geliebten Sohn! Mit IHM schenkt Gott uns seine Liebe! Ein größeres Geschenk gibt es nicht!   Da kann ich nur DANKE sagen und Gott anbeten! SHALOM und herzliche Grüße von Ute Wolf
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Ihr sucht Jesus!
17.11.2025
3 Minuten
Durch die Lebensliturgien - eine App zu Tageszeitengebeten - höre ich immer wieder dieselben Bibeltexte. Das tut mir gut. So war vor einigen Tagen eine der Auferstehungsgeschichten aus Matthäus 28 dran - die Marias, die nach dem Grab sehen wollen. Ein Erdbeben erschüttert die Erde und ein Engel des Herrn erscheint und er sagt zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier. Er ist auferstanden, wie er es gesagt hat… Kurz darauf eilen die Frauen davon, wollen es den Jüngern erzählen und da begegnet ihnen Jesus, der sagt: Fürchtet euch nicht! In den Kursen fragen wir oft: Was habt ihr noch im Ohr? Woran seid ihr hängengeblieben? Ich blieb bei dem Satzteil hängen: Ich weiß, ihr sucht Jesus… Ich suche Jesus. Ich komme mit vielen Fragen, Gedanken, Sorgen um diese Welt, um Menschen, um mich und habe beim Hören ganz tief gespürt, wie dieser Satz in mir auf Resonanz trifft: Ihr sucht Jesus. Du suchst Jesus. Den Gekreuzigten. In meinem Kopf kreisen die Gedanken über unsere Gesellschaft, unser Miteinander im Alltag, in Gemeinden, in Familie und Freundschaften und ich empfinde mich so hilflos - weiß nicht was ich tun soll, was ich lassen kann - wo ich nach mir schauen soll und wo ich mich selbst zurücknehmen soll und für andere da sein… Meine Möglichkeiten und meine Grenzen - in dieser schnellen, so bedürftigen und empfindsamen Welt. Wie damit umgehen? Und in all dem höre ich den Satz: Ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Ein tiefer Atemzug geht durch meinen Körper. JA. Ich suche Jesus. JA. Ich brauche Jesus, den Gekreuzigten in dieser Welt - der aus Liebe alles für diese Welt gegeben hat, auch für mich. Ich spüre es, merke, wie mein Herz weich wird, mein Körper entspannt. Wo bist du Jesus? Den Frauen begegnet der auferstandene Jesus. Der Jesus, der den Tod, das Chaos, das Egoistische, das Ungute überwunden hat. Und auch dieser sagt zu Ihnen, wie der Engel: Fürchtet Euch nicht! Fürchte dich nicht! Das spricht auch Jesus mir zu. Fürchte dich nicht. Ich bin bei dir. Ich helfe dir. Schritt für Schritt. Suche mich. Bleib bei mir. Fürchte dich nicht! Eine gesegnete Woche wünscht Damaris Friedrich
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Vier trugen ihn
10.11.2025
3 Minuten
Eine Geschichte aus dem zweiten Kapitel des Markusevangeliums beschäftigt mich. Da kommen einige Menschen, vier davon tragen einen Gelähmten auf einer Trage. Sie wissen sicher nicht die genaue Diagnose. Aber sie sind sich ganz sicher, dass dieser Jesus helfen kann. Als sie am Ziel ankommen ist alles überfüllt. Bis vor die Tür stehen die Menschenmassen, so dass kein Durchkommen ist. Warten? Umdrehen und wieder nach Hause gehen? Auf garkeinen Fall. Die Freunde werden kreativ und auch ein bisschen unverschämt. Sie steigen aufs Flachdach und graben ein Loch in die Decke und lassen den Kranken auf seiner Trage hinunter. Ob es passt während der Predigt? Das ist ihnen egal. Ihr kranker Freund hat jetzt absolute Priorität. Und als Jesus ihrenGlauben sah, den stellvertretenden Glauben der Freunde, spricht er den Kranken an: „Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben“. Niemand hatte das geahnt, dass dieser Satz kommen würde. Sieht Jesus nicht, dass der Gelähmte geheilt werden soll? Ich denke Jesus wusste es, aber er sieht tiefer. Er sieht die krankmachende Fessel, alles was sich zwischen Gott und ihn geschoben hatte. Jesus meint sicher nicht, dass die Sünde die Ursache für die Krankheit ist. Das klärt er an anderer Stelle. Aber er sieht, dass Vergebung für diesen Menschen die oberste Priorität hat. Die Beziehung zu Gott wird für Zeit und Ewigkeit wiederhergestellt. Mein Fokus ist, dass dieser Mensch Freunde hat, vier davon tragen ihn zu Jesus. Sie steigen aufs Dach, räumen alle Hindernisse weg, gehen sozusagen durch die Wand. Immer wieder erlebe ich, wie wir Menschen vor Jesus bringen können. Wie wir sie stellvertretend im Gebet tragen können. Ich erlebe, dass solch ein Gebet entscheidend ist und oftmals den Durchbruch bringt. Ich erlebe, dass Jesus unseren Glauben sieht. Der Gelähmte steht am Ende der Geschichte tatsächlich auf. Und ich denke, jetzt kommt es auf sein eigenes Vertrauen an. Unsere Aufgabe ist es stellvertretend einzutreten. Sicher bin auch ich selbst einmal diejenige, die vor Jesus getragen werden muss, weil ich wie gelähmt bin. Weil ich keinen Plan mehr habe, wie es weitergehen könnte. Ich bin dankbar, dass ich weiß, dass auch ich solch kreative Freundinnen und Freunde habe. Ich wünsche uns Mut, Kreativität, Beharrlichkeit und Weisheit. Eine gesegnete Woche wünscht Traudel Krause
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Über diesen Podcast

Stufen.aufs.Ohr – Stufen zum Lauschen - für Zwischendurch jede Woche 3 gute Minuten mit verschiedenen Impulsgebenden

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