#30 Amtsgeheimnisse vor Ort: Was bringt ein Gemeinde-Dienstleistungsverband? – Gespräch mit Wolfgang Lindorfer

#30 Amtsgeheimnisse vor Ort: Was bringt ein Gemeinde-Dienstleistungsverband? – Gespräch mit Wolfgang Lindorfer

Ein Gemeindeverband, der 38 Mitgliedsgemeinden unterstützt, Dienstleistungen bündelt und damit Hunderttausende Euro einspart – wie funktioniert das? In dieser Folge spricht Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit Wolfgang Lindorfer, dem Leiter des Geme
22 Minuten

Beschreibung

vor 2 Tagen

In der neuen Folge von „Amtsgeheimnisse vor Ort“ spricht
Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit Wolfgang Lindorfer,
dem langjährigen – mittlerweile pensionierten - Geschäftsführer
des Gemeinde-Dienstleistungsverbands Amstetten (GDA). Der Verband
zählt 38 Mitgliedsgemeinden und rund 30 Mitarbeiter:innen – und
übernimmt Aufgaben, die einzelne Gemeinden personell oder
fachlich kaum noch stemmen können. Das Ergebnis: enorme
Effizienzgewinne, einheitliche Verfahren und Ersparnisse von bis
zu Hunderttausenden Euro. Neben Effizienzsteigerungen bringt die
Verbandslösung vor allem auch Rechtssicherheit und Fairness
gegenüber den Bürger:innen.


Wolfgang Lindorfer ist Amtsleiter – allerdings nicht in einer
einzigen Gemeinde, sondern de facto in 38 Gemeinden gleichzeitig.
Als Geschäftsführer des GDA koordiniert er Dienstleistungen, die
Gemeinden entlasten, Prozesse vereinheitlichen und moderne
Verwaltung ermöglichen. Er erzählt, warum sich Gemeinden für den
Verband entscheiden: „In erster Linie passiert das im Zuge von
Pensionierungen oder Personalwechseln innerhalb der Gemeinden.
Andere entscheiden sich aus strategischen Gründen für den
Verband.“ Die Abwicklung der Abfallwirtschaft ist zum Beispiel
für einzelne Gemeinden nicht machbar. Auch in anderen Bereichen,
wie etwa der Kanalflächenberechnung, brauche es manchmal
fachspezifisches Know-how, das sich einzelne Gemeinden nicht
leisten könnten.


Neben Abgabenerhebung können Mitgliedsgemeinden auch ganz
spezifische Leistungen in Anspruch nehmen, wie beispielsweise die
Abwicklung von Kindergartentransport. In Zukunft will man auch
vermehrt auf Digitalisierungsdienstleistungen setzen. Auch hier
können sich Gemeinden viel Geld sparen. Lindorfer wagt auch einen
Blick in die Zukunft: Viele Abläufe der Gemeindeverwaltung werden
künftig automatisiert sein. Gleichzeitig gewinnen klassische
Gemeindestrukturen wieder an Bedeutung – persönliche Begegnung,
Vereine, Unterstützung vor Ort. Gemeinden, so Lindorfer, sollten
sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können, während Verbände
professionelle Hintergrundprozesse übernehmen.


 


„Ich glaube daran, dass es eine Renaissance der Gemeinden geben
wird. Wenn die Leute genug von den sozialen Medien haben und
wieder persönliche Begegnungen suchen – dann werden sie froh
sein, dass es die Strukturen vor Ort noch gibt“, so Wolfgang
Lindorfer.


Das und mehr hören Sie in der neuen Folge von „Amtsgeheimnisse
vor Ort“ mit GDA-Geschäftsführer Wolfgang Lindorfer.


Anmerkung: Wolfgang Lindorfer ist mittlerweile im Ruhestand,
seine Nachfolgerin als Geschäftsführerin des GDA ist Eva
Zirkler.


Österreichischer Gemeindebund

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