Rechte Gottesbilder: Wie fromme Vorstellungen politisch brisant werden
1 Stunde 4 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Tagen
Gottesbilder sind nie nur privat – sie prägen, wie wir über
Autorität, Freiheit und Politik denken. Manuel und Stephan fragen
in dieser Folge, wie theologische Vorstellungen kippen können und
warum manche Gottesbilder Menschen für autoritäre Ideologien
empfänglich machen. Im «Hallelujah der Woche» erzählt Stephan von
einer berührenden Begegnung: Sein Sohn freundet sich ganz
selbstverständlich mit einem Jungen aus einer geflüchteten Familie
an – ein kleiner Moment, der zeigt, wie unkompliziert Offenheit
eigentlich sein könnte. Manuels «Stossgebet» dagegen hat mehr mit
Druck zu tun: Er ringt immer noch mit einem überfälligen
wissenschaftlichen Aufsatz zum Thema christlicher Nationalismus und
spürt den selbstverursachten Stress im Nacken. Im «Thema der Woche»
geht es um die Macht der Gottesbilder. Denn wie man sich Gott
vorstellt – als strengen Kontrolleur, als patriarchalen Hausherrn
oder als nationalen Souverän – prägt, wie man über Gehorsam,
Freiheit, Politik und gesellschaftliche Ordnung denkt. Manuel und
Stephan zeigen, warum diese Vorstellungen politisch wirksam werden
und wieso sie in vielen rechten Bewegungen eine zentrale Rolle
spielen. Sie sprechen über die «Big-God»-Theologie des «neuen
Calvinismus», die leicht in eine Sehnsucht nach starken Führern
kippt; über patriarchale Hausordnungen, die Top-down-Gehorsam
einüben und spirituellen Missbrauch begünstigen; und über
christliche Nationalismen, die Gott zum Garanten einer
«christlichen Nation» machen und Pluralismus als Bedrohung framen.
Zum Schluss betont Stephan, dass es doch eigentlich gerade zum
Wesen reformierter Theologie gehört, Gottes Unverfügbarkeit
festzuhalten: Gott darf nicht vor den Karren einer politischen
Agenda gespannt werden. Wer Gottes Willen zu direkt in politische
Programme übersetzt, verrät diese theologische Grundintuition.
Genau hier liegt eine wichtige Gegenkraft zu autoritären
Gottesbildern: Ein Gott, der sich nicht vereinnahmen lässt,
legitimiert auch keine unantastbaren Führerfiguren, keine
sakralisierte Nation und keine «göttliche Ordnung», die sich jeder
Kritik entzieht. Die Unverfügbarkeit Gottes schützt vor religiöser
Übergriffigkeit – und öffnet Raum für demokratische Verantwortung,
Irrtumstoleranz und gemeinsames Ringen um das Gute. Eine Folge über
die politische Sprengkraft theologischer Bilder – und darüber,
warum es entscheidend ist, wer unser Gottesbild prägt und welche
Konsequenzen daraus folgen.
Autorität, Freiheit und Politik denken. Manuel und Stephan fragen
in dieser Folge, wie theologische Vorstellungen kippen können und
warum manche Gottesbilder Menschen für autoritäre Ideologien
empfänglich machen. Im «Hallelujah der Woche» erzählt Stephan von
einer berührenden Begegnung: Sein Sohn freundet sich ganz
selbstverständlich mit einem Jungen aus einer geflüchteten Familie
an – ein kleiner Moment, der zeigt, wie unkompliziert Offenheit
eigentlich sein könnte. Manuels «Stossgebet» dagegen hat mehr mit
Druck zu tun: Er ringt immer noch mit einem überfälligen
wissenschaftlichen Aufsatz zum Thema christlicher Nationalismus und
spürt den selbstverursachten Stress im Nacken. Im «Thema der Woche»
geht es um die Macht der Gottesbilder. Denn wie man sich Gott
vorstellt – als strengen Kontrolleur, als patriarchalen Hausherrn
oder als nationalen Souverän – prägt, wie man über Gehorsam,
Freiheit, Politik und gesellschaftliche Ordnung denkt. Manuel und
Stephan zeigen, warum diese Vorstellungen politisch wirksam werden
und wieso sie in vielen rechten Bewegungen eine zentrale Rolle
spielen. Sie sprechen über die «Big-God»-Theologie des «neuen
Calvinismus», die leicht in eine Sehnsucht nach starken Führern
kippt; über patriarchale Hausordnungen, die Top-down-Gehorsam
einüben und spirituellen Missbrauch begünstigen; und über
christliche Nationalismen, die Gott zum Garanten einer
«christlichen Nation» machen und Pluralismus als Bedrohung framen.
Zum Schluss betont Stephan, dass es doch eigentlich gerade zum
Wesen reformierter Theologie gehört, Gottes Unverfügbarkeit
festzuhalten: Gott darf nicht vor den Karren einer politischen
Agenda gespannt werden. Wer Gottes Willen zu direkt in politische
Programme übersetzt, verrät diese theologische Grundintuition.
Genau hier liegt eine wichtige Gegenkraft zu autoritären
Gottesbildern: Ein Gott, der sich nicht vereinnahmen lässt,
legitimiert auch keine unantastbaren Führerfiguren, keine
sakralisierte Nation und keine «göttliche Ordnung», die sich jeder
Kritik entzieht. Die Unverfügbarkeit Gottes schützt vor religiöser
Übergriffigkeit – und öffnet Raum für demokratische Verantwortung,
Irrtumstoleranz und gemeinsames Ringen um das Gute. Eine Folge über
die politische Sprengkraft theologischer Bilder – und darüber,
warum es entscheidend ist, wer unser Gottesbild prägt und welche
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