#32 Access Coaching mit Ragnhild Struss, Founder Struss&Claussen Personal Development
58 Minuten
Beschreibung
vor 5 Monaten
Folge 32: Access Coaching mit Ragnhild Struss, Struss &
Klausen
In dieser Folge von Access All Areas sprechen Nina und Livia,
beide in Führungspositionen bei Google, mit Ragnhild Struss,
Geschäftsführerin von Struss & Klausen. Ragnhild, eine
Expertin für Persönlichkeitsentwicklung und Coaching, teilt ihre
umfassenden Einblicke, wie man das eigene Potenzial entfaltet,
innere Blockaden überwindet und Resilienz in einer immer
komplexer werdenden Welt aufbaut.
Ein ungewöhnlicher Lebenslauf und unerwartete Wendepunkte
Ragnhild überrascht gleich zu Beginn mit zwei Details aus ihrem
Lebenslauf, die nicht in ihrem offiziellen Werdegang stehen: Sie
hat in letzter Sekunde einen Medizinstudienplatz ausgeschlagen
und war als Abiturientin eine erfolgreiche Turniertänzerin, die
zehn deutschlandweite Tanzturniere bestritten hat. Für sie ist
die Frage nach Bedauern über vergangene Entscheidungen eng mit
dem Hier und Jetzt verbunden. Sie betont, dass Erinnerungen und
Reue psychische Bewegungen sind, die uns heute zeigen, was wir in
unser Leben integrieren können. Man kann Vergangenes nicht
ändern, aber die gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um zukünftige
Entscheidungen zu beeinflussen.
Herausforderungen und Learnings Eine der härtesten Entscheidungen
in Ragnhilds Karriere war im Jahr 2008, als sie für ihre stark
wachsende Firma neue, größere Räumlichkeiten anmietete und dafür
Kredite aufnehmen musste. Kurz darauf brach die Finanzkrise aus,
die Umsätze sanken, und sie musste sich Geld von Freunden und
Familie leihen. Diese Zeit war extrem belastend, da privates und
berufliches Leben ineinander übergingen und sie befürchtete, ihre
Versprechen nicht einhalten zu können. Ragnhilds hohe
Leistungsorientierung und ihr Bedürfnis, Zusagen zu halten,
motivierten sie jedoch, nicht aufzugeben. Sie betont, dass wir
alle soziale Wesen sind, die auf Zugehörigkeit angewiesen sind
und dass dies eine große Sinnquelle in unserem Leben darstellt,
die unser Selbstwertgefühl stärkt.
Was macht einen guten Coach aus? Bei der Wahl eines Coaches
sollte man dem eigenen Gefühl vertrauen. Neben fundierter
Ausbildung, guter Prozessführung und einem positiven Track-Record
ist es entscheidend, dass der Coach eine hohe Reife und
Selbstreflexionsfähigkeit besitzt. Ein guter Coach ist emotional
schwingungsfähig, empathisch und analytisch. Wichtig ist, dass er
den Raum für den Klienten öffnet und keine eigenen Ratschläge
überstülpt, sondern zur inneren Einsicht verhilft. Ragnhild
empfiehlt, immer ein unverbindliches Vorgespräch zu führen, da
nicht jeder Coach für jede Person der Richtige ist.
Trigger und ungenutztes Potenzial Trigger sind wertvolle Hinweise
auf ungelöste innere Themen. Was uns triggert, betrifft uns
selbst. Wenn uns zum Beispiel Dominanz bei anderen stört, kann
das darauf hinweisen, dass wir uns mit unserer eigenen Autorität
oder unserem Selbstwert auseinandersetzen sollten. Neid ist ein
starker Trigger für ungenutztes Potenzial und Sehnsüchte, die man
sich selbst (noch) nicht erlaubt. Coaching hilft, unbewusste
Muster zu erkennen und zu steuern. Die Angst vor dem Unbekannten
und die Anpassung an äußere Erwartungen sind große
Hinderungsfaktoren, um das "Best Self" zu werden. Ragnhild
betont, dass es kein "bestes Selbst", sondern nur das "eigene
Selbst" gibt, und ein Coaching darauf abzielen sollte, mehr man
selbst zu werden.
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