Klimagipfel: Warum redet niemand Klartext über Öl, Gas und Kohle?
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vor 2 Wochen
Die Klimapolitik hatte einmal ein klares Versprechen: Die globale
Erwärmung sollte auf 1,5 Grad begrenzt werden. Doch inzwischen
gilt dieses Ziel als kaum erreichbar. Folgen wir dem aktuellen
Kurs, steuern wir laut Climate Action Tracker bis 2100 auf rund
2,8 Grad zu.Offiziell verhandeln Staaten in Belém über den Ausbau
erneuerbarer Energien, Klimafinanzierung und den Schutz besonders
verwundbarer Regionen. Doch hinter den diplomatischen
Formulierungen steht ein harter Machtkampf: Inselstaaten kämpfen
buchstäblich ums Überleben, ölreiche Länder blockieren
Formulierungen zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, China und
Indien verschieben globale Investitionsströme, die EU drängt auf
ambitionierte Ziele. Klimaschutz ist nicht nur Umweltpolitik – er
ist geopolitische Interessenpolitik.Zwei Jahre nach der Einigung
von Dubai zeigt sich, wie groß die Lücke zwischen Text und
Realität ist. Der Weltgemeinschaft gelang es damals, den Abschied
von Öl, Gas und Kohle überhaupt in den Beschluss zu schreiben –
ein diplomatischer Kraftakt in einem Konsenssystem, in dem jedes
Wort einstimmig sein muss. Doch seither wurden mehr neue fossile
Projekte genehmigt als im Jahr davor.Wer trägt die Kosten des
Scheiterns – und wer verdient an den Lösungen? Was bedeutet eine
Erwärmung von fast 3 Grad konkret für Sicherheit, Wohlstand und
Alltag? Wie verändert sie unsere Lebensbedingungen, unsere
Wirtschaft und unser Zusammenleben? Darüber spricht Dilan
Gropengiesser mit Elena Erdmann, Redakteurin für Forschungsdaten
im Ressort Wissen der ZEIT, in der 118. Folge von Was jetzt? –
Die Woche.
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