„Die Aktivrente geht zulasten der jungen Leute“

„Die Aktivrente geht zulasten der jungen Leute“

Die Regierung möchte die Berufstätigkeit im Alter steigern. Bei "Anruf an alle" erzählen Senioren von geringen Renten, Spaß an der Arbeit und der Angst vor Isolation.
14 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen
Die Regierung möchte die Berufstätigkeit im Alter steigern. Bei
Anruf an alle erzählen Senioren von geringen Renten, Spaß an der
Arbeit und der Angst vor Isolation. Rentnerinnen und Rentner sollen
bis zu 2.000 Euro monatlich zur Rente steuerfrei dazuverdienen
können – das plant die schwarz-rote Regierung mit dem Vorhaben der
Aktivrente. Sie soll nur für Festangestellte, die das offizielle
Renteneintrittsalter überschritten haben, gelten. Seniorinnen und
Senioren sollen demnach mehr arbeiten, damit der Fachkräftemangel
in Deutschland sinkt.  Die Aktivrente ist Teil eines größeren
Rentenpakets. Aktuell befinden sich die Regierung und Teile der CDU
im Streit darum. Etwa die Junge Gruppe der Union spricht sich für
eine Verschiebung der Abstimmung über das Rentenpaket aus. Ihr
Argument: Junge Menschen würden damit vernachlässigt werden.
Bundeskanzler Friedrich Merz besteht hingegen darauf, die
Aktivrente ab dem 1. Januar 2026 umzusetzen.  Bei Anruf an
alle haben wir Seniorinnen und Senioren gefragt, ob sie im
Rentenalter weiterarbeiten müssen oder wollen und wie sie auf das
Konzept der Aktivrente blicken. Einige Menschen, die sich bei uns
gemeldet haben, arbeiten aktuell trotz ihres Rentenbeginns weiter –
 wegen der Freude an ihrer Arbeit. "Ich mache aus Spaß und
Freude noch privat Psychotherapien oder auch psychiatrische
Untersuchungen. Nicht, weil ich es muss, sondern weil es mir
gefällt", sagt eine Anruferin, die seit drei Jahren in Pension ist.
Für viele Seniorinnen und Senioren aber ist der Hauptgrund für das
Arbeiten im Alter eine zu geringe Rente. "Ich kann von der Rente
eigentlich nicht leben. Das sind 1.000 Euro", sagt ein 73-Jähriger.
Er ist noch fit genug und arbeitet aktuell in Teilzeit weiter, etwa
im Garten oder Handwerkliches. Laut dem Statistischen
Bundesamt galten im vergangenen Jahr rund 20 Prozent der über
65-Jährigen als armutsgefährdet. Einige Anruferinnen und Anrufer
sorgen sich darum, dass sich mit der Aktivrente die soziale
Ungleichheit in Deutschland verstärken könnte. Warum einige von
ihnen dem Vorstoß trotzdem etwas abgewinnen können und welche
Sorgen es neben der Altersarmut gibt, hören Sie in Episode 71
von Anruf an alle.  Für Anruf an alle sammeln wir
Ihre Sprachnachrichten – und veröffentlichen sie in dieser Serie.
Anruf an alle hören Sie auf zeit.de, auf Spotify, bei
Apple und überall, wo es Podcasts gibt. Wir freuen uns auf
Ihre Meinung – schicken Sie uns eine Sprachnachricht! Redaktion:
Janis Dietz, Tülay Karakuş, Julian Claudi, Katja Diepenbruck
Gesprochen von: Poliana Baumgarten Ton: Konrad Peschmann, The Sound
Shack Technische Entwicklung und Design: Rose Tremlett, Leonie
Wismeth und Niklas Krüger Logo: Lea Dohle Executive Producer:
Constanze Kainz, Ole Pflüger und Mark Heywinkel [ANZEIGE] Mehr
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