Beschreibung

vor 1 Monat

Es ist doch interessant, wie einem in unterschiedlichen
Lebensphasen ganz neue Aspekte in eigentlich altbekannten
biblischen Geschichten auffallen können. Mir geht es aktuell mit
Abraham so.


Natürlich war Abraham ein sehr alter Mann, als er Vater wurde.
Aber er war auch schon ein alter Mann, nämlich 75 Jahre, als er
auf Gottes Verheißung hin aus Haran aufgebrochen ist.


Ich erlebe das Älter werden in dem Bewusstsein, dass sich meine
Möglichkeiten reduzieren. Wenn ich mich mit jungen Menschen
unterhalte, ihren Plänen und Vorstellungen zuhöre, wird mir
bewusst, dass ich das nicht mehr kann. Einen neuen Beruf lernen,
ins Ausland ziehen, ein Jahr Work and Travel passen nicht mehr zu
meinem Alter.


Egal, welche versteckten Talente ich noch entdecken könnte –
etwas komplett Neues zu lernen fällt immer schwerer und würde
schon einen großen Kraft- und Willensaufwand benötigen. Allgemein
fallen mir Veränderungen schwerer, ich bin immer weniger bereit
Risiken einzugehen und die Sorgen, was passieren könnte,
überwiegen die möglichen positiven Auswirkungen. Man ist nicht
mehr so flexibel.


Und dann lese ich von Abraham, dass er mit 75 Jahren aufbricht.
Wie schafft Abraham es, neues zu wagen, vom festgelegten Menschen
zum Nomaden zu werden, aus einer bestehenden Sicherheit in ein
herausforderndes Leben aufzubrechen?


Zum einen erhält er eine Verheißung, für die es sich für ihn
lohnt, sich anzustrengen, etwas aufzugeben. Die Aussicht etwas zu
bekommen, das ich mir so sehr sehne, vielleicht mich ein Leben
lang schon danach sehne, überwindet die Hindernisse.


Und dann wird er von Gott angesprochen. Er geht den Weg nicht
allein. Er erlebt, dass er von Gott gesehen wird und Gott in ihm
etwas sieht. Das setzt Kräfte und Mechanismen frei, die wir
allein nicht mobilisieren könnten.


Eine Herausforderung des Älter werden ist, nicht aufzuhören nach
meinen Sehnsüchten zu forschen, diese zuzulassen und etwas
einzusetzen, um sie zu erfüllen.


Abraham wird oft als Vater des Glaubens bezeichnet. Aber er ist
auch ein Vorbild, dass es kein zu spät gibt. Es ist immer möglich
neu anzufangen. Es ist immer noch möglich, alte Grenzen zu
sprengen. Es ist immer noch möglich neue Freiheiten zu entdecken.


Und dort, wo wir an biologische Grenzen stoßen, ist Gott nichts
unmöglich.


Ich wünsche uns allen, dass wir wie Abraham vertrauen können,
dass Gott unsere Sehnsüchte erfüllen möchte.


Ihre Christine Sommer

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