Radweltmeisterin Marlen Reusser: «Schmerz gehört zum guten Leben»

Radweltmeisterin Marlen Reusser: «Schmerz gehört zum guten Leben»

Marlen Reusser kennt beides: Triumphe als Weltmeisterin und Europameisterin, gleichzeitig herbe Niederlagen wie Unfälle und Long Covid. Doch Leiden gehört für sie zum guten Leben dazu. Barbara Bleisch fragt nach, wie viel Schmerz die Leidenschaft ertr ...

Beschreibung

vor 1 Monat
Marlen Reusser kennt beides: Triumphe als Weltmeisterin und
Europameisterin, gleichzeitig herbe Niederlagen wie Unfälle und
Long Covid. Doch Leiden gehört für sie zum guten Leben dazu.
Barbara Bleisch fragt nach, wie viel Schmerz die Leidenschaft
erträgt und ob Talent verpflichtet. Marlen Reussers Karriere ist in
vielerlei Hinsicht aussergewöhnlich: Trotz Kindheit auf dem
Bauernhof zieht es sie zur Geige und bereits mit 14 Jahren wird sie
Jungstudentin an der Hochschule der Künste in Bern. Später studiert
sie Medizin, und als sie sich mit Mitte Zwanzig aufs Rad setzt,
fährt sie kurz darauf allen davon. Erst als 27-Jährige wird sie
Profisportlerin und holt im Zeitfahren praktisch alles, was es zu
gewinnen gibt: nebst dem Weltmeistertitel auch viermal den
Europameistertitel, die Olympia-Silbermedaille und zwei Tour de
Suisse-Titel. Doch neben den grossen Triumphen kennt sie auch
krachende Niederlagen, beispielsweise als sie ein WM-Rennen
aufgibt, weil sie merkt, dass ihr an diesem Tag die Motivation
fehlt. Ebenso werfen sie Unfälle und Krankheiten immer wieder
zurück, besonders eine Long Covid-Erkrankung zwingt sie zu einer
längeren Pause ohne zu wissen, ob sie je wieder gesunden wird.
Mithilfe von Hypnose, wie sie sagt, kann sie die Krankheit
schliesslich überwinden und gewinnt dadurch auch einen neuen Blick
auf die Medizin und den Körper. Barbara Bleisch spricht mit der
Ausnahmesportlerin über den Schmerz der Niederlage, über Grenzen im
Kopf, den Rausch des Tempos und die Frage, ob Talent verpflichtet.

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