RBA0345 Im Interview: Dr. Ines Duhanic

RBA0345 Im Interview: Dr. Ines Duhanic

Dr. Ines Duhane spricht über ihren Werdegang als Juristin in der Pharma-Branche, Herausforderungen im Studium und die Verantwortung von Jurist:innen für soziale Gerechtigkeit.
57 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 1 Monat
In dieser ausführlichen Interview-Episode spricht Dr. Ines Duhane
über ihren Werdegang als Juristin und Datenschutzbeauftragte in der
Pharma-Branche. Die Unterhaltung beginnt mit einem Einblick in ihre
Motivation, sich für das Jurastudium zu entscheiden. Schon früh
hegte Ines ein Interesse an Gesetzen und der Frage, wie
Gerechtigkeit in Rechtsvorschriften Übersetzung findet. Ihr Studium
der Rechtswissenschaften verlief erfreulich, da sie mit Eifer und
Begeisterung an die Materie heranging. Das Interesse an
internationalen und europäischen Rechtsfragen wuchs, und sie
spezialisierte sich insbesondere auf Markenrecht und das Recht des
geistigen Eigentums. Diese Spezialgebiete führten sie zu einer
Verbindung mit dem Datenschutzrecht, da sie auch hier für ein
Gleichgewicht zwischen Innovation und rechtlichen Vorgaben
plädierte. Ines reflektiert über die Herausforderungen im
Jurastudium, insbesondere den Mangel an praktischen Bezügen und den
reformbedürftigen Ausbildungsstil. Trotz ihrer anfänglichen
Begeisterung stellte sie fest, dass Jura nicht immer den Idealen
der Gerechtigkeit entspricht, was sie bestärkte, für soziale
Gerechtigkeit empathetic zu sein. Diese Erkenntnisse kamen
besonders zur Geltung, als sie als Mentorin arbeitete und die
Herausforderungen junger Jurist:innen in Bezug auf
Chancengleichheit und Zugang zum Berufsleben beobachtete. Sie
reflektiert, dass der breite Zugang zu juristischen Berufen oft
sozialen und ethnischen Barrieren unterliegt. Nach ihrem ersten
Staatsexamen nutzte Ines die Zeit, um im Ausland zu studieren und
Erfahrungen im internationalen Wirtschaftsrecht zu sammeln. Sie
verliebte sich in die Stadt Paris, wo sie in einer
deutsch-französischen Kanzlei arbeitete und gleichzeig ihre
Masterarbeit über unkonventionelle Marken schrieb. Ihre beruflichen
Stationen führten sie in verschiedene internationale Umgebungen,
einschließlich eines Referendariats in Australien. Nach der
Rückkehr nach Deutschland absolvierte sie ihr zweites Staatsexamen
und begann ihre Karriere als Volljuristin in verschiedenen
Unternehmen und Kanzleien, einschließlich der Weltorganisation für
geistiges Eigentum (WIPO) in Genf. Die Berichterstattung über ihren
Werdegang führt Ines zurück zu ihrer Leidenschaft für Kunst und das
Urheberrecht. Ihre Promotion behandelte die Verknüpfung zwischen
zeitgenössischer Kunst und rechtlichen Rahmenbedingungen,
insbesondere hinsichtlich der Schutzfähigkeit von
Installationskunst. Hierbei untersucht sie auch queere Themen in
einem sich ändernden juristischen Umfeld, insbesondere durch die
Digitalisierung und die Rolle von KI im Justizbereich. Aktuell ist
Ines Datenschutzbeauftragte in einem internationalen
Pharmaunternehmen. In dieser Rolle ist sie für die Implementierung
von Datenschutzmaßnahmen in über 15 europäischen Jurisdiktionen
verantwortlich. Sie berichtet über ihre Aufgaben im Bereich
Risikomanagement, Datenschutzfolgenabschätzungen und die
Sensibilisierung der Mitarbeitenden. Ines liebt den
interdisziplinären Austausch und sieht die Integration von
Datenschutz in Unternehmensprozesse als eine wichtige
Herausforderung, um ein Gleichgewicht zwischen rechtlichen Vorgaben
und Innovationsförderung zu gewährleisten. Zusätzlich engagiert
sich Ines ehrenamtlich in verschiedenen Organisationen, die sich
für soziale Gerechtigkeit, insbesondere in Bezug auf junge Menschen
aus schwierigen sozialen Verhältnissen, einsetzen. Ihre mentale
Haltung spiegelt ein starkes Bewusstsein für soziale
Ungerechtigkeiten wider. In einer abschließenden Diskussion äußert
sie auch Gedanken zur politischen Engagement und betont die
Verantwortung, die Jurist:innen in Bezug auf gesellschaftliche
Fragen haben. Das Interview schließt mit dem Bekenntnis, dass es
entscheidend sei, sich für Gerechtigkeit einzusetzen und nicht
einfach passive Zuschauer:innen zu bleiben.

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