Evangelos Pattas – Der Mann, der im Wein denkt
Wenn Wein plötzlich zu erzählen beginnt
2 Stunden 51 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Monat
Manche Menschen sprechen über Wein, als wollten sie ihn erklären.
Evangelos Pattas spricht, als würde er ihn erinnern. Er ruft ihn
herauf – aus dem Glas, aus dem Jahr, aus einem stillen Ort im
Inneren, an dem Geschmack zu Bedeutung wird. Wenn er ein Glas in
die Hand nimmt, scheint er die Zeit darin zu sehen. Was für andere
eine Flüssigkeit ist, ist für ihn ein Gedächtnis. Und das mit einer
unfassbaren Akribie. Ja, selbst nach fast vierzig Dienstjahren
schreibt er diszipliniert seine Weinnotizen mit. Und in seinen
Beschreibungen formt er keine Definitionen, er legt Atmosphären
frei. Klingt erfunden? Nein, denn genauso hört man das in seiner
Episode. Ein Schluck kann bei ihm nach dem ersten Frost schmecken,
nach dem Schatten eines Waldes, nach der Farbe eines Holzstuhls im
Spätsommer. Man hört ihm zu und versteht, dass Wein nicht über
Worte vermittelt wird, sondern über Bilder, die sich im Kopf
festsetzen wie ein Geruch in einem Kleidungsstück. Er erzählt
nicht, er erinnert. Und genau darin liegt sein Zauber. Im
Stuttgarter Délice war Evangelos Pattas jahrzehntelang der ruhende
Punkt im Raum – Gastgeber, Sommelier, Übersetzer zwischen Küche und
Glas. Ein Mann, der Weine nicht auswählte, sondern sie in einen
Dialog brachte. Zwischen Koch und Gast, zwischen Duft und Textur,
zwischen Erwartung und Erfahrung. Er wusste, dass eine
Weinbegleitung nicht aus Paarungen besteht, sondern aus Übergängen.
Er dachte in Atemzügen, nicht in Gängen. Jedes Glas war Teil einer
Komposition, deren Melodie sich nur erschloss, wenn man ihr
vertraute. Evangelos ist kein Mann der Worte und doch einer, der
Sätze hinterlässt. In den Köpfen der Menschen, die er begleitet hat
– Köche, Sommeliers, Gäste, Schüler. Er hat Generationen geprägt,
ohne ein Manifest zu schreiben, einfach durch Tun. Durch die leise
Konsequenz, mit der er Wein immer als Beziehung verstanden hat.
Zwischen Mensch und Pflanze, zwischen Handwerk und Idee. Er hat
gezeigt, dass Sommelierkunst nichts mit Inszenierung zu tun hat,
sondern mit Empathie. Evangelos Pattas hat sein Leben dieser
Aufmerksamkeit gewidmet. Er hat aus dem Verkosten ein Denken
gemacht, aus dem Denken eine Kunst und aus dieser Kunst eine
Einstellung. Eine Überzeugung, die sich weigert, Wein zu
trivialisieren. Er bleibt ein Sommelier, der nichts verkaufen muss,
weil er alles vermittelt: Zeit, Ruhe, Herkunft, Seele. Und wenn man
ihm zuhört, begreift man, dass Wein nie das Ziel war – sondern
immer das Medium, durch das ein Mensch erzählen kann, wie er die
Welt sieht.
Evangelos Pattas spricht, als würde er ihn erinnern. Er ruft ihn
herauf – aus dem Glas, aus dem Jahr, aus einem stillen Ort im
Inneren, an dem Geschmack zu Bedeutung wird. Wenn er ein Glas in
die Hand nimmt, scheint er die Zeit darin zu sehen. Was für andere
eine Flüssigkeit ist, ist für ihn ein Gedächtnis. Und das mit einer
unfassbaren Akribie. Ja, selbst nach fast vierzig Dienstjahren
schreibt er diszipliniert seine Weinnotizen mit. Und in seinen
Beschreibungen formt er keine Definitionen, er legt Atmosphären
frei. Klingt erfunden? Nein, denn genauso hört man das in seiner
Episode. Ein Schluck kann bei ihm nach dem ersten Frost schmecken,
nach dem Schatten eines Waldes, nach der Farbe eines Holzstuhls im
Spätsommer. Man hört ihm zu und versteht, dass Wein nicht über
Worte vermittelt wird, sondern über Bilder, die sich im Kopf
festsetzen wie ein Geruch in einem Kleidungsstück. Er erzählt
nicht, er erinnert. Und genau darin liegt sein Zauber. Im
Stuttgarter Délice war Evangelos Pattas jahrzehntelang der ruhende
Punkt im Raum – Gastgeber, Sommelier, Übersetzer zwischen Küche und
Glas. Ein Mann, der Weine nicht auswählte, sondern sie in einen
Dialog brachte. Zwischen Koch und Gast, zwischen Duft und Textur,
zwischen Erwartung und Erfahrung. Er wusste, dass eine
Weinbegleitung nicht aus Paarungen besteht, sondern aus Übergängen.
Er dachte in Atemzügen, nicht in Gängen. Jedes Glas war Teil einer
Komposition, deren Melodie sich nur erschloss, wenn man ihr
vertraute. Evangelos ist kein Mann der Worte und doch einer, der
Sätze hinterlässt. In den Köpfen der Menschen, die er begleitet hat
– Köche, Sommeliers, Gäste, Schüler. Er hat Generationen geprägt,
ohne ein Manifest zu schreiben, einfach durch Tun. Durch die leise
Konsequenz, mit der er Wein immer als Beziehung verstanden hat.
Zwischen Mensch und Pflanze, zwischen Handwerk und Idee. Er hat
gezeigt, dass Sommelierkunst nichts mit Inszenierung zu tun hat,
sondern mit Empathie. Evangelos Pattas hat sein Leben dieser
Aufmerksamkeit gewidmet. Er hat aus dem Verkosten ein Denken
gemacht, aus dem Denken eine Kunst und aus dieser Kunst eine
Einstellung. Eine Überzeugung, die sich weigert, Wein zu
trivialisieren. Er bleibt ein Sommelier, der nichts verkaufen muss,
weil er alles vermittelt: Zeit, Ruhe, Herkunft, Seele. Und wenn man
ihm zuhört, begreift man, dass Wein nie das Ziel war – sondern
immer das Medium, durch das ein Mensch erzählen kann, wie er die
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