Wie K-Pop die Welt erobert hat

Wie K-Pop die Welt erobert hat

Wir gehen dem globalen Phänomen auf die Spur und stellen in der neuen Folge von Dolo Music einige der spannendsten Vertreter:innen der Szene vor.
41 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Musik-Podcast mit Martin Senfter.

Beschreibung

vor 1 Monat

Derzeit kann man in der Musikwelt hinblicken, wohin man möchte um
K-Pop kommt man nicht vorbei. Aber die koreanische Popmusik ist
längst mehr als ein Musikgenre: Sie ist ein Ökosystem mit eigenen
Regeln, Begriffen und Strukturen.



Deshalb nehmen wir die aktuelle Episode von Dolo Music zum
Anlass, in diese bunte und teilweise bewusst abgedrehte –
vielleicht auch absurde – Welt einzutauchen. Damit lassen sich
auch die wichtigsten Fragen klären: Was bedeutet es, ein Idol zu
sein? Was heißt es, in Korea ein Debüt zu feiern? Warum haben
ganze Fangruppen von Girl- oder Boybands spezielle Bezeichnungen?
Und was ist eigentlich Le Sserafim?



Die K-Pop-Welt gibt sich oberflächlich und glitzernd, doch blickt
man hinter die Fassade, erkennt man schnell, dass Drill und der
Drang zum Perfektionismus im Mittelpunkt stehen. Gleichzeitig
sind die Choreografien spektakulär, die Musikvideos kunstvoll,
und die gesamte Ästhetik entfaltet eine grenzenlose
Faszination.



Denn die Welt der Idols funktioniert nach ihren ganz eigenen
Gesetzen. Bevor man in Korea auf der Bühne steht, hat man meist
schon Jahre in einer sogenannten Entertainment Company verbracht
– einer Art Pop-Internat mit Tanztraining, Gesangsunterricht,
Mediencoaching und Diätplänen. Diejenigen, die es schließlich
„schaffen“, feiern ihr sogenanntes Debüt – ein Moment, der oft
das Ende einer jahrelangen Ausbildung markiert. Ab da beginnt das
Leben als Idol: unter Dauerbeobachtung, ohne Privatsphäre, dafür
mit einem Perfektionsanspruch, den man im Westen kaum
kennt.



K-Pop ist aber nicht nur Drill, sondern auch Inszenierung und
zwar auf allerhöchstem Niveau. Gruppen wie BTS oder BLACKPINK
haben es geschafft, koreanische Popmusik zum globalen
Exportschlager zu machen. Ihre Songs füllen Stadien, ihre Fans
sind keine normalen Fangemeinden, sondern weltweit vernetzte
Bewegungen, die Konzerte streamen, Charts pushen und ganze
Kampagnen organisieren.



Neben den perfekt getakteten Choreografien, den wechselnden
Outfits und makellosen Gesichtern entstehen jedoch immer mehr
Acts, die das System sachte infrage stellen. Gruppen wie Le
Sserafim, Aespa oder XG bringen neue Sounds, neue Themen und neue
Selbstbilder. Sie kombinieren verschiedenste Musikrichtungen –
von Reggaeton über Industrial-Pop bis hin zu French House – mit
koreanischem Popverständnis und setzen Statements für
Selbstbestimmung und Diversität.



Eine Gruppe sticht derzeit besonders hervor, weil sie anders sein
darf: Katseye. Das neueste Produkt aus der Zusammenarbeit von
HYBE (dem Label hinter BTS) und Geffen Records vereint die
südkoreanische mit der US-amerikanischen Musikbranche. Sechs
junge Künstlerinnen aus verschiedenen Teilen der Welt, teilweise
offen queer, multikulturell und laut eigener Aussage keine
K-Pop-Gruppe, sondern eine Global Girlgroup. Alles, was Katseye
derzeit anfasst, scheint zu Gold zu werden.



Aber es ist bekanntlich nicht alles Gold, das glänzt. Die
Industrie, die Strategien und der kulturelle Anspruch des K-Pop
haben auch ihre Schattenseiten. Es geht um Druck, Erschöpfung,
Leistungszwang und fehlende Freiheit. Dieses kritische Maß ist in
der neuen Episode ebenso präsent wie die Begeisterung für die
Musik an sich – für die großen Hooks, die absurden Sounds und die
mitreißenden Momente, in denen alles zusammenpasst.



Wer also wissen will, wie aus Drill, Disziplin und digitaler Nähe
ein globales Phänomen entstehen konnte und warum man K-Pop
gleichzeitig bewundern und kritisieren darf, sollte diese Folge
nicht verpassen.

Tracks der Ausgabe:





HUNTR/X, EJAE, AUDREY NUNA, REI AMI - Golden


BTS - Blood Sweat & Tears


Blackpink - Jump


Le Sserafim - Antifragile


Aespa - Supernova


XG - Gala


Katseye - Gnarly


Katseye - Touch

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