Die neue Soul-Renaissance in Großbritannien
Dolo Music widmet sich einer Generation von Künstlerinnen, die
Soul, Pop und R&B neu definieren und dabei das Erbe von Amy
Winehouse weitertragen.
36 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 1 Monat
Großbritannien erlebt seit einigen Jahren eine bemerkenswerte
Wiederbelebung des Soul. Was vor 19 Jahren durch Amy Winehouse
und ihr Erfolgs-Album „Back to Black“ wieder salonfähig wurde,
wird jetzt von Künstlerinnen fortgeführt, die ihr Handwerk
verstehen und ein ganzes Genre progressiv und neu denken.
Olivia Dean ist derzeit der Star der britischen Charts. Die
26-jährige Londonerin hat mit „The Art of Loving“ gerade ihr
zweites Album veröffentlicht, das Soul, Pop und R&B in ein
perfektes Gleichgewicht bringt. Ihre Songs sind sehr leichtfüßig,
warm und natürlich auch emotional, verzichten aber auf Pathos
oder Drama, zeichnen sich dafür aber durch Tiefgang
aus.
Vor allem ihre Single „Man I Need“ versprüht große Lebensfreude,
ist ein schöner Hybrid aus R&B, Pop und Gospel, auf dem
Olivia klar macht: Man soll nicht nur geliebt werden – man soll
so geliebt werden, wie man es verdient. „Nice to Each Other“ wird
zum freundlichsten Statement des Jahres und trägt die Botschaft
über Zwischenmenschlichkeit in sich. „The Art of Loving“ ist, wie
der Titel nahelegt, ein Album über die Liebe in den
unterschiedlichsten Formen: Die Liebe zwischen Menschen, ob
romantisch oder platonisch, gleichzeitig auch eine Ode an die
Liebe zu sich selbst und auch an das Leben.
Ihre ehemalige BRIT-School-Kollegin Raye wählte den härteren Weg
– raus aus dem Labelsystem, rein in die Eigenständigkeit. Nach
Jahren des Wartens auf ihr Debüt hat sie mit „My 21st Century
Blues“ die britische Musiklandschaft umgekrempelt. Ihr aktueller
Song „Where Is My Husband“ ist ein Pop-Soul-Brett mit enormer
Energie und zeigt, dass RAYE längst zur wichtigsten Stimme des
modernen britischen R&B geworden ist. Hier gibt’s kein
Zurückhalten sondern nur einen bedingungslosen Drang nach
vorne.
Außerdem hören wir noch in das neue Projekt von Joy Crookes
hinein. Die Londoner Sängerin bleibt eine der charmantesten
Geschichtenerzählerin des Londoner Südens. Auf ihrem neuen Album
„Juniper“ verschmilzt sie Jazz, R&B und introspektive
Balladen zu einem intimen, warmen Klangbild.
Die wohl klassischste neue Stimme des britischen Souls ist
Celeste. Ihre Stimme trägt viel Blues, einiges an Jazz und
Melancholie in sich und sie gibt sich zeitlos und
unverwechselbar. Ihr kommendes Album „Woman of Faces“ dürfte
diese Qualitäten vermutlich noch weiter vertiefen. Bisher gibt es
noch nicht viele Vorabveröffentlichungen, aber die, die wir in
Dolo Music spielen, lässt den Schluss auf eine Fortsetzung ihrer
musikalischen Vorstellung zu.
Diese Episode soll vor allem zeigen, dass Soul keineswegs
eintönig klingen muss, sondern durch unterschiedliche Aspekte zum
Leben gebracht wird. Neben großartigen Stimmen darf man sich auf
opulente, reduzierte, antreibende und gediegene Kompositionen
freuen. Viel Spaß mit der neuen Ausgabe!
Tracks der Ausgabe:
Amy Winehouse - Rehab
Olivia Dean - Man I Need
Olivia Dean - Nice To Each Other
Raye - Where Is My Husband
Joy Crookes - Somebody To You
Joy Crookes - Brave
Celeste - Time Will Tell
Jorja Smith - Blue Lights
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