Auf dem Weg zur HÄPPI-Praxis

Auf dem Weg zur HÄPPI-Praxis

Dr. Wolfgang Ritter im Gespräch mit Dr. Nicolas Kahl, dessen Praxis eine der neun Pilot-Praxen in Bayern ist
24 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat
„Das Thema HÄPPI ist bereits viral gegangen, auch in der Politik
und bei den Krankenkassen“, sagt Dr. Wolfgang Ritter,
Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärztinnen- und
Hausärzteverbandes. Aber welche Verbesserungen in der Versorgung
bringt HÄPPI wirklich? Was sind die größten Herausforderungen auf
dem Weg zur HÄPPI-Praxis? Wie reagiert das Praxis-Team? Und was
sagen die Patientinnen und Patienten? In der aktuellen Folge von
BayernDoc, dem Podcast des Bayerischen Hausärztinnen- und
Hausärzteverbandes, spricht Dr. Wolfgang Ritter mit Dr. Nicolas
Kahl. Der Facharzt für Allgemeinmedizin ist in Nürnberg-Fischbach
niedergelassen. Seine Gemeinschaftspraxis gehört zu den neun
Pilotpraxen in Bayern, die im Juli mit der Umsetzung des
Versorgungskonzeptes „Hausärztliches Primärversorgungszentrum –
Patientenversorgung Interprofessionell“ gestartet sind. Auf dem Weg
zur HÄPPI-Praxis, so Dr. Ritter und sein Talkgast Dr. Kahl, seien
vor allem drei Themenfelder von Bedeutung: „Personal und erweiterte
Delegation“, „Digitalisierung und Barrierefreiheit“ sowie
„Kooperation und Vernetzung“. Über allem stehe aber die
Kommunikation im Team. Man müsse, so erzählt Dr. Kahl aus seiner
Praxis, sich regelmäßig zusammensetzen und die nächsten Schritte
besprechen. So habe seine PCM zwar von Anfang an eigene
Sprechstunden übernommen, zum Beispiel im Rahmen der Impfberatung,
sei dafür aber immer in das jeweils gerade freie Sprechzimmer
gezogen – was auf Dauer nicht praktikabel war. „Das sind ganz viele
kleine Details, die wir gelernt haben“, sagt Dr. Kahl im Podcast
und erzählt, man habe auch ausloten müssen, wo die Grenzen der
Delegation liegen. „Auf der anderen Seite hat unsere PCM uns immer
gespiegelt, wie wichtig es für sie ist, nicht autark zu arbeiten,
sondern immer die Möglichkeit zu haben, sich mit uns Ärztinnen und
Ärzten zu besprechen.“ Diese Erfahrungen aus der Hausarztpraxis in
Nürnberg-Fischbach und den anderen acht HÄPPI-Pilotpraxen in Bayern
soll, so erzählt Dr. Ritter, in einem Work-Book zusammengefasst
werden. Ziel sei es, dass dann jede Praxis, ob Einzel- oder große
Gemeinschaftspraxis, wie in einem Kochbuch das passende Rezept zur
eigenen HÄPPI-Praxis findet. Gefördert wird HÄPPI vom Bayerischen
Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention und
umgesetzt vom Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband.
Wissenschaftlich begleitet wird das auf drei Jahre angelegte
Projekt vom Lehrstuhl für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung
an der Universität Augsburg unter Leitung von Prof. Dr. Marco Roos.

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