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23.10.2025
24 Minuten
„Das Thema HÄPPI ist bereits viral gegangen, auch in der Politik
und bei den Krankenkassen“, sagt Dr. Wolfgang Ritter,
Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärztinnen- und
Hausärzteverbandes. Aber welche Verbesserungen in der Versorgung
bringt HÄPPI wirklich? Was sind die größten Herausforderungen auf
dem Weg zur HÄPPI-Praxis? Wie reagiert das Praxis-Team? Und was
sagen die Patientinnen und Patienten? In der aktuellen Folge von
BayernDoc, dem Podcast des Bayerischen Hausärztinnen- und
Hausärzteverbandes, spricht Dr. Wolfgang Ritter mit Dr. Nicolas
Kahl. Der Facharzt für Allgemeinmedizin ist in Nürnberg-Fischbach
niedergelassen. Seine Gemeinschaftspraxis gehört zu den neun
Pilotpraxen in Bayern, die im Juli mit der Umsetzung des
Versorgungskonzeptes „Hausärztliches Primärversorgungszentrum –
Patientenversorgung Interprofessionell“ gestartet sind. Auf dem Weg
zur HÄPPI-Praxis, so Dr. Ritter und sein Talkgast Dr. Kahl, seien
vor allem drei Themenfelder von Bedeutung: „Personal und erweiterte
Delegation“, „Digitalisierung und Barrierefreiheit“ sowie
„Kooperation und Vernetzung“. Über allem stehe aber die
Kommunikation im Team. Man müsse, so erzählt Dr. Kahl aus seiner
Praxis, sich regelmäßig zusammensetzen und die nächsten Schritte
besprechen. So habe seine PCM zwar von Anfang an eigene
Sprechstunden übernommen, zum Beispiel im Rahmen der Impfberatung,
sei dafür aber immer in das jeweils gerade freie Sprechzimmer
gezogen – was auf Dauer nicht praktikabel war. „Das sind ganz viele
kleine Details, die wir gelernt haben“, sagt Dr. Kahl im Podcast
und erzählt, man habe auch ausloten müssen, wo die Grenzen der
Delegation liegen. „Auf der anderen Seite hat unsere PCM uns immer
gespiegelt, wie wichtig es für sie ist, nicht autark zu arbeiten,
sondern immer die Möglichkeit zu haben, sich mit uns Ärztinnen und
Ärzten zu besprechen.“ Diese Erfahrungen aus der Hausarztpraxis in
Nürnberg-Fischbach und den anderen acht HÄPPI-Pilotpraxen in Bayern
soll, so erzählt Dr. Ritter, in einem Work-Book zusammengefasst
werden. Ziel sei es, dass dann jede Praxis, ob Einzel- oder große
Gemeinschaftspraxis, wie in einem Kochbuch das passende Rezept zur
eigenen HÄPPI-Praxis findet. Gefördert wird HÄPPI vom Bayerischen
Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention und
umgesetzt vom Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband.
Wissenschaftlich begleitet wird das auf drei Jahre angelegte
Projekt vom Lehrstuhl für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung
an der Universität Augsburg unter Leitung von Prof. Dr. Marco Roos.
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31.07.2025
25 Minuten
In der neuen Folge des Podcasts „BayernDoc“ spricht Dr. Wolfgang
Ritter, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärztinnen- und
Hausärzteverbandes, über die aktuellen Themen, die die
Hausärztinnen und Hausärzte derzeit beschäftigen. Zum Auftakt des
Sommerinterviews beschreibt Dr. Ritter das aktuelle Förderprojekt
HÄPPI – „Hausärztliches Primärversorgungszentrum –
Patientenversorgung Interprofessionell“. Neun Praxen in Bayern
haben Anfang Juli damit begonnen, das neue Versorgungskonzept
umzusetzen. Wie mehrfach berichtet, fußt das HÄPPI-Konzept auf
Teamarbeit in den Praxen. Der Bayerische Hausärztinnen- und
Hausärzteverband und die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband
engagieren sich deshalb seit Jahren, um sowohl Ärztinnen und Ärzten
als auch MFAs für die Praxen zu gewinnen. Stichworte sind die
Förderprogramme für Studierende bei Famulatur und PJ, die
Verbundweiterbildung zur Fachärztin beziehungsweise zum Facharzt
für Allgemeinmedizin sowie die Veranstaltungsserie Bavarian Circle
für Niederlassungswillige. Auch die Qualifzierungsangebote für die
Praxisteams wurden stark ausgeweitet. So haben im Frühjahr die
ersten MFAs ihr Bachelor-Studium an der Hochschule FOM zur Primary
Care Managerin abgeschlossen. Und die Beruflichen
Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) bieten mit der
Qualifizierung zur „Kaufmännischen Assistenz in Hausarztpraxen“
einen Quereinstieg an, dessen fünfter Durchgang derzeit läuft. Ein
wichtiges Thema im Sommerinterview ist auch die Digitalisierung.
Mit der App „Meine hausärztliche Praxis“ hat der Bayerische
Hausärztinnen- und Hausärzteverband eine eigene digitale Lösung
entwickelt, um die Kommunikation zwischen Praxis und Patienten
einfach, schnell und komfortabel zu gestalten. Dagegen sieht Dr.
Ritter bei der elektronischen Patientenakte, die Anfang des Jahres
von der Politik eingeführt wurde, noch Verbesserungsbedarf. In der
Gesundheitspolitik steht mit der neuen Bundesregierung vor allem
das Thema Primärarztsystem auf der Agenda. Dr. Ritter warnt jedoch
vor Schnellschüssen, zumal mit der Hausarztzentrierten Versorgung
bereits seit Jahrzehnten ein höchst erfolgreiches freiwilliges
Primärarztsystem implementiert ist. Zum Abschluss des Interviews
hat dann Dr. Ritter einen persönlichen Tipp, wie man im
Sommerurlaub besser entspannt, um im Herbst wieder durchstarten zu
können.
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08.05.2025
21 Minuten
In der neuen Folge der Podcast-Reihe BayernDoc spricht Dr. Wolfgang
Ritter, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, über
die Erwartungen an die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken
und über die Verankerung des Primärarztsystems im
Koalitionsvertrag. Um die Allgemeinmedizin weiter zu stärken, sei
außerdem die Umsetzung des Masterplans 2020 längst überfällig. Mit
dem Tag der Hausarztmedizin am 14. Mai, dem „Start-up
Allgemeinmedizin“ für Medizinstudierende sowie Ärztinnen und Ärzten
in Weiterbildung am 15. Mai und dem Bayerischen Hausärztetag am 16.
und 17. Mai steht dieser Monat ganz im Zeichen der
Allgemeinmedizin. Unter dem Motto „Wandel gestalten - Hausärztliche
Praxen in Bewegung“ werden auf dem Bayerischen Hausärztetag
Strategien vorgestellt, wie die hausarztzentrierte Versorgung in
Stadt und Land nachhaltig sichergestellt werden kann. Im Zentrum
stehen dabei die Teampraxis beziehungsweise das HÄPPI-Konzept.
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12.01.2025
14 Minuten
„Es ist wichtig, dass wir bereits jetzt, noch vor der Bundeswahl,
der kommenden Bundesregierung deutlich machen, dass unsere
Hausarztpraxen längst am Limit sind. Wir brauchen dringend
strukturelle Verbesserungen, die uns eigentlich der scheidende
Bundesgesundheitsminister mehrfach öffentlich zugesagt hat. Bayerns
Hausärztinnen und Hausärzte unterstützen deshalb die Petition
,Stärkung der hausärztlichen Versorgung‘, die unser Bundesverband,
der Hausärztinnen- und Hausärzteverband, jetzt startet“, erklärt
Dr. Wolfgang Ritter, Landesvorsitzender des Bayerischen
Hausärzteverbandes, in der neuen Folge des Podcasts BayernDoc, die
über alle gängigen Podcast-Plattformen abrufbar ist. Wie dramatisch
die Lage ist, zeigen die Zahlen. Deutschlandweit fehlen rund 5.000
Hausärztinnen und Hausärzte in der Versorgung. Über ein Drittel der
Hausärztinnen und Hausärzte ist über 60 Jahre alt und wird in den
nächsten Jahren in den Ruhestand gehen – häufig ohne, dass die
Praxis von einer jungen Kollegin oder einem jungen Kollegen
weitergeführt wird. Um die hausarztzentriete Versorgung in Stadt
und Land nachhaltig sicherzustellen, fordern Deutschlands
Hausärztinnen und Hausärzte deshalb drei wesentliche
Weichenstellungen. Erstens: Den besseren und strukturierten Zugang
zur Versorgung durch bessere Steuerung und Qualität, dafür muss die
Hausarztzentrierte Versorgung als freiwilliges Primärarztsystem
gestärkt und weiterentwickelt werden. Zweitens: Die stabile
wohnortnahe hausärztliche Versorgung auch in Zukunft, dafür müssen
alle hausärztlichen Leistungen vollständig vergütet werden. Und
drittens: Die Anerkennung und Stärkung der unverzichtbaren Arbeit
des gesamten Praxisteams: Praxisinhabende müssen dies umzusetzen
können. Bereits in der Vergangenheit habe man mit Petitionen, so
Dr. Ritter, die Politik auf Missstände aufmerksam machen können. So
hatte der Bayerische Hausärzteverband 2012 eine Petition gegen die
damalige Refinanzierungsklausel im Absatz 5 a des Paragrafen 73b im
Fünften Sozialgesetzbuch gestartet, was dazu führte, dass der
Passus gestrichen und damit die Hausarztverträge langfristig
gesichert wurden. 2022 folgte eine Petition gegen die
„verpflichtende, stichtagsbezogene Einführung“ von IT-Projekten,
die von Dr. Petra Reis-Berkowicz, Vorsitzende der
Vertreterversammlungen von KVB und KBV sowie stellvertretende
Landesvorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, initiiert
worden war. Auch diese Eingabe war erfolgreich und führte dazu,
dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Zwangseinführung
des eRezepts zum 1.1.2022 gestoppt hat. Dr. Ritter: „Wir brauchen
wieder ein starkes Zeichen gegenüber der Politik. Ich appelliere
deshalb an alle Kolleginnen und Kollegen gemeinsam mit ihren
Praxisteams und den Patienten diese Petition zu zeichnen.“ Die
entsprechenden Unterschriftenlisten und Informationsmaterialien
werden vom Hausärztinnen- und Hausärzteverband dieser Tage an die
Praxen verschickt. Bis spätestens 17. Februar müssen die
Unterschriften dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages
vorliegen.
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27.11.2024
29 Minuten
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Über diesen Podcast
BayernDoc ist der Podcast des Bayerischen Hausärzteverbandes. In
der ersten Folge spricht Dr. Wolfgang Ritter, Landesvorsitzender
des Bayerischen Hausärzteverbandes, mit Dr. Markus Beier,
Co-Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes,
über die aktuelle Gesundheitspolitik und den Krisengipfel beim
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
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