# 40 I Sven Sallaerts über Erfolgsbeteiligung von Mitarbeitenden, Aufbau von Kultur und weshalb es 130% braucht, um Gäste happy zu machen
48 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Monat
Sven Sallaerts ist Mitgründer von Younique Concepts, einem
Kollektiv, das innovative Gastronomie- und Hospitality-Konzepte
entwickelt und betreibt. Das bekannteste davon: Pesca, ein
modernes Fischrestaurant mit mittlerweile fünf Standorten in
Europa. Im Gespräch mit Restaurant Hero spricht Sven über
Leadership, Teamkultur, Wachstum, Finanzierung und darüber, wie
man ein Unternehmen führt, das langfristig Bestand hat.
Gelernt von Sven
1. Die drei Säulen von Erfolg
Sven sieht die Zukunft der Gastronomie in drei zentralen
Bereichen: Businessmodell, Marketing und Menschen. Klassische
Margenmodelle funktionieren nicht mehr, stattdessen setzt er auf
Effizienz, mutiges Storytelling und radikal neue HR-Strukturen.
Sein Ziel: das attraktivste Hospitality-Unternehmen Europas zu
werden.
Learnings:
Wirtschaftlicher Erfolg braucht neue Denkweisen, nicht nur
neue Produkte.
Employer Branding ist kein Nice-to-have, sondern
Kernstrategie.
Veränderung gelingt nur, wenn man Altes bewusst
hinterfragt.
2. Ownership als Kulturprinzip
Bei Pesca teilen alle Mitarbeitenden den Erfolg. Bis zu 12 % des
Jahresgewinns werden unter dem Team verteilt, unabhängig von
Position oder Titel.
Learnings:
Echte Verantwortung entsteht nur, wenn Menschen beteiligt
sind.
Wer wie ein Eigentümer denkt, handelt auch so.
Wertschätzung ist die stärkste Währung im Team.
3. 40 Wege, anders zu sein
Younique arbeitet nach einem internen System mit über 40 Punkten,
die das Unternehmen bewusst anders macht. Von Datenbasiertem HR
über persönliche Fürsorge bis hin zu Teamreisen nach
Barcelona.
Sven sagt: „Wir wollen unsere Leute kennen, nicht nur ihre
Arbeitszeiten.“
Learnings:
Kultur entsteht aus kleinen, konsequenten Gesten.
Wer Menschen versteht, führt besser.
Erfolg ist messbar, Zufriedenheit auch.
4. Konzepte als lebende Systeme
Für Sven ist kein Konzept je „fertig“. Nach der Eröffnung beginnt
die eigentliche Arbeit: testen, anpassen, lernen. Pesca wurde
erst nach neun Jahren internationalisiert.
Learnings:
Perfektion entsteht durch Iteration, nicht durch
Planung.
Feedback ist der Kompass für jedes Konzept.
Wachstum braucht Geduld und Mut zur Unvollkommenheit.
5. Führung auf Augenhöhe
Sven beschreibt sich als direkten, offenen und energiegeladenen
Leader. Er gibt viel Freiheit, erwartet aber Verantwortung. Feste
Urlaubstage? Gibt es nicht. Vertrauen ersetzt Kontrolle.
Learnings:
Gute Führung kombiniert Freiheit mit Klarheit.
Feedback ist kein Angriff, sondern ein Werkzeug.
Wer zuhört, führt besser als jemand, der vorgibt.
6. Die 130 %-Regel
Sven sagt, ein großartiges Restaurant hat „130 Punkte“. 100
Punkte für das Erwartbare: Essen, Service, Preis, Design. Und 30
Punkte extra für Emotion, Erlebnis und Überraschung.
Diese 30 Punkte entscheiden, ob Gäste über dich sprechen.
Learnings:
Begeisterung ist planbar.
Gästeerlebnisse entstehen dort, wo man Erwartungen
übertrifft.
Die letzten 30 % sind das, was niemand vergisst.
7. Finanzierung & Wachstum
Sven setzt auf Eigenfinanzierung, Crowdfunding und
Partnerschaften statt klassische Banken.
Langfristig träumt er von Pesca in München, Zürich, London und
New York, aber ohne den Charakter des Originals zu verlieren.
Learnings:
Langsames Wachstum kann nachhaltiger sein.
Partnerschaften auf Augenhöhe sichern Qualität.
Unabhängigkeit ist unternehmerischer Luxus.
8. Leadership mit Herz und Struktur
Sven verbindet operative Exzellenz mit Empathie. Er glaubt an
flache Hierarchien, ehrliche Gespräche und Entwicklung durch
Feedback. Sein Credo: „Ich will kein Boss sein, sondern
Kollege mit Verantwortung.“
Learnings:
Offenheit ist die Basis von Vertrauen.
Energie und Ehrlichkeit sind stärkere Führungsinstrumente als
Kontrolle.
Gute Kultur wächst nicht von oben, sondern von innen.
Fazit: Unternehmertum mit Menschlichkeit
Sven Sallaerts steht für eine neue Generation von
Gastronomiegründern: mutig, strukturiert, menschlich. Seine
Vision: Unternehmen schaffen, in denen Menschen gerne arbeiten
und die gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich sind. Pesca ist
für ihn kein Projekt, sondern Lebenswerk. Ein Beispiel dafür, wie
moderne Gastronomie Sinn, Wachstum und Freude verbinden kann.
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