#88: KI als Chance für Medienhäuser: Von Klicks zu Vertrauen - Mind / Machine . Der Podcast über Mensch und KI - mit Eliot Mannoia und Manuela Machner
30 Minuten
Beschreibung
vor 1 Monat
Künstliche Intelligenz in Medienhäusern: Gefahr oder
echte Chance?
Ein Gespräch zwischen Eliot Mannoia und Manuela
Machner
Die Herausforderungen der Branche: Sinkende Abozahlen, kaum mehr
Werbeeinnahmen über klassische Banner, Informationsflut durch
soziale Medien. Und jetzt auch noch: Künstliche
Intelligenz, die Nachrichten zusammenfasst, Fakten
wiedergibt und NutzerInnen direkt informiert – ohne Umweg über
redaktionelle Plattformen.
Während Medienunternehmen um ihre wirtschaftliche Grundlage
ringen, holen sich viele NutzerInnen ihre News direkt von der KI.
Klingt bedrohlich? Ja. Aber ist es vielleicht auch eine
Chance?
Eliot Mannoia, digitaler Psychologe und Gründer von BrandKarma,
bringt es auf den Punkt: "Wir brauchen Medienhäuser als
Leuchttürme. Für Fakten, für Ethik, für gesellschaftliche
Stabilität." Denn: Wenn KI-Systeme nur noch eine Antwort liefern,
dann muss diese Antwort stimmen. Und dafür braucht es qualitativ
hochwertigen Journalismus – idealerweise recherchiert,
verifiziert und transparent.
Medien könnten also Teil der KI-Lösung werden, anstatt als
Kollateralschaden der digitalen Transformation unterzugehen -
betont Manuela Machner von KiNET.ai
Wir müssen lernen, was wir glauben können. Klingt einfach, ist
aber komplex. Denn Deepfakes, manipulierte Bilder und
KI-generierte Inhalte lassen sich kaum noch von der Realität
unterscheiden. Ein Beispiel aus Stanford zeigt: Studierende
glaubten gefälschte Wahlinhalte, weil das Video "authentisch"
wirkte. Nur wenige haben die Quelle überhaupt überprüft.
Deshalb, so unsere Forderung: Mehr Medienbildung, mehr
kritisches Denken, mehr Social Skills und das schon in
der Schule. Nur so schaffen wir es, den Unterschied zwischen
Wahrheit und Meinung zu erkennen.
Viele von euch nutzen KI-Tools wie ChatGPT kostenlos. Klar, weil
es geht. Aber die Einstellung "Information ist gratis" ist eine
tickende Zeitbombe. Denn: Qualität kostet. Journalistische
Recherche kostet. Und wenn wir nicht bereit sind, für gute
Inhalte zu zahlen, wird es bald keine mehr geben.
Vielleicht sollten wir uns öfter fragen: Was ist mir
Wahrheit eigentlich wert?
Gerade im regionalen Kontext haben Medien einen Vorteil, den
keine KI ersetzen kann: Bezug zur
Lebensrealität. Neue Pizzeria in Trofaiach? Vereinsfest
in Leoben? Da helfen euch keine globalen KI-Systeme weiter –
sondern lokale Berichterstattung. Und die braucht Sichtbarkeit,
gute Datenstruktur und ein verstärktes digitales
Selbstverständnis.
Wenn KI-Systeme bald alle Aufgaben übernehmen – vom Wetter bis
zur Pizza-Bestellung – was bleibt für klassische Apps und
Plattformen? Medienmüssen neue Modelle finden: vielleicht durch
Mitgliedschaften, vielleicht durch kuratierte Inhalte für
KI-Systeme, vielleicht durch gezieltes Community-Marketing. Denn
Sichtbarkeit im digitalen Raum funktioniert nur, wenn die Inhalte
auch aktiv aufgerufen werden – und nicht im Feed untergehen.
Ja, Künstliche Intelligenz krempelt die Medienwelt um. Aber es
ist nicht das Ende des Journalismus. Es ist der
Beginn einer neuen Phase, in der Medienhäuser wieder Vertrauen,
Relevanz und Wert schaffen können. Dafür braucht es Mut, Bildung,
neue Strukturen – und den Willen, sich aktiv in die KI-Welt
einzubringen.
Und wenn ihr wissen wollt, wie das konkret aussieht: Hört
rein in unseren Podcast.
Manuela Machner – info@kinet.aiEliot Mannoia – brandkarma.at
Wie kann Künstliche Intelligenz Medienhäuser
unterstützen?
Durch automatisierte Transkriptionen, Themenvorschläge oder
personalisierte Ausspielung von Inhalten.
Welche Rolle spielt Journalismus in Zeiten von
KI?
Eine entscheidende: Als Quelle für vertrauenswürdige
Informationen für Mensch und Maschine.
Warum brauchen wir mehr Medienkompetenz in
Schulen?
Weil junge Menschen lernen müssen, Informationen zu bewerten und
Quellen zu hinterfragen.
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