Giuseppe Lauria – Wie man Wein gerecht wird
Warum der beste Weinkritiker niemals urteilt
2 Stunden 48 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Monaten
Kennst du einen Weinkritiker persönlich? Eigentlich können das die
wenigsten von sich behaupten. Denn es gibt in der Welt des Weins
eine seltene Gattung von Beobachtern, deren Arbeit sich der
Sichtbarkeit entzieht. Sie schreiben nicht, um zu gefallen.
Giuseppe Lauria ist einer von ihnen, einer der anerkanntesten
Weinkritiker. Er liest im Glas, wie andere in Archiven lesen – mit
der Geduld des Forschers und der Genauigkeit des Uhrmachers. Wo der
Markt nach Punkten verlangt, sucht er zugleich nach Sprache – das
zeichnet ihn aus und macht seine Kritik so besonders. Das Ideal für
Giuseppe Lauria liegt in einem Wein dort, wo Empfindung und Analyse
einander nicht widersprechen. In seinen Beschreibungen gibt es
keine Adjektiv-Inflation, keine parfümierten Satzgirlanden. Sein
Urteil ist knapp, aber nicht kalt; genau, aber nicht steril. Es
anerkennt die Spannung zwischen Sinneseindruck und geistiger
Distanz, ohne sie aufzulösen. Bei ihm ist Sprache kein Dekor,
sondern ein Instrument, das einen Wein verständlich freilegt, ohne
ihn zu verzerren. Er weiß, dass jedes Wort, das sich zu viel nimmt,
dem Wein etwas wegnimmt. Giuseppe wird unweigerlich zum Chronisten
des Unsichtbaren, zu einem Archäologen der Sinne. Er beschreibt
nicht nur Aromen, sondern Zusammenhänge; er kostet nicht nur den
Wein, sondern die Zeit, die er gebraucht hat, um zu werden. Denn
die größte Kunst der Beschreibung liegt in der Fähigkeit, das
Wesentliche unausgesprochen zu lassen – in der Ahnung, dass der
Leser zwischen den Zeilen schmecken können muss. Keine Pose, kein
Pathos – nur die Spur eines Gedankens, der von Gaumen zu Geist
gewandert ist. Und genau das ist das Ziel von Giuseppe: das
Vergängliche so zu beschreiben, dass es für einen Augenblick
Bestand hat.
wenigsten von sich behaupten. Denn es gibt in der Welt des Weins
eine seltene Gattung von Beobachtern, deren Arbeit sich der
Sichtbarkeit entzieht. Sie schreiben nicht, um zu gefallen.
Giuseppe Lauria ist einer von ihnen, einer der anerkanntesten
Weinkritiker. Er liest im Glas, wie andere in Archiven lesen – mit
der Geduld des Forschers und der Genauigkeit des Uhrmachers. Wo der
Markt nach Punkten verlangt, sucht er zugleich nach Sprache – das
zeichnet ihn aus und macht seine Kritik so besonders. Das Ideal für
Giuseppe Lauria liegt in einem Wein dort, wo Empfindung und Analyse
einander nicht widersprechen. In seinen Beschreibungen gibt es
keine Adjektiv-Inflation, keine parfümierten Satzgirlanden. Sein
Urteil ist knapp, aber nicht kalt; genau, aber nicht steril. Es
anerkennt die Spannung zwischen Sinneseindruck und geistiger
Distanz, ohne sie aufzulösen. Bei ihm ist Sprache kein Dekor,
sondern ein Instrument, das einen Wein verständlich freilegt, ohne
ihn zu verzerren. Er weiß, dass jedes Wort, das sich zu viel nimmt,
dem Wein etwas wegnimmt. Giuseppe wird unweigerlich zum Chronisten
des Unsichtbaren, zu einem Archäologen der Sinne. Er beschreibt
nicht nur Aromen, sondern Zusammenhänge; er kostet nicht nur den
Wein, sondern die Zeit, die er gebraucht hat, um zu werden. Denn
die größte Kunst der Beschreibung liegt in der Fähigkeit, das
Wesentliche unausgesprochen zu lassen – in der Ahnung, dass der
Leser zwischen den Zeilen schmecken können muss. Keine Pose, kein
Pathos – nur die Spur eines Gedankens, der von Gaumen zu Geist
gewandert ist. Und genau das ist das Ziel von Giuseppe: das
Vergängliche so zu beschreiben, dass es für einen Augenblick
Bestand hat.
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