Happy Aging statt Anti-Aging: So bleibt das Alter lebenswert

Happy Aging statt Anti-Aging: So bleibt das Alter lebenswert

46 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten
Alt werden will jeder, alt sein aber keiner. Der berühmte Satz des
Dramatikers Johann Nepomuk Nestroy bringt es auf den Punkt. Denn
Altern ist unausweichlich – aber wie wir altern, das haben wir zu
einem großen Teil selbst in der Hand. Genau darüber sprechen die
Molekularbiologin Corina Madreiter-Sokolowski von der Med Uni Graz
und die Allgemeinmedizinerin Kristina Hütter-Klepp im Podcast
Hörgang. Ihr gemeinsames Buch „Der Code zum Jungbleiben“ liefert
spannende Einblicke in die Wissenschaft vom erfolgreichen Altern –
und räumt mit vielen Mythen auf. Dabei geht es nicht um das ewig
junge Aussehen à la Anti-Aging, sondern um etwas viel Wertvolleres:
Happy Aging. Also darum, möglichst lange gesund, fit und zufrieden
zu leben. Gene oder Lebensstil – was zählt mehr? Oft wird Altern
als Schicksal angesehen, das in den Genen liegt. Doch die Forschung
zeigt: Nur rund 10–30 Prozent unseres Alterungsprozesses sind
tatsächlich genetisch bestimmt. Der weitaus größere Einfluss liegt
in unserem Lebensstil – in Bewegung, Ernährung, Schlaf,
Stressbewältigung und im bewussten Umgang mit Genussmitteln. Wer
regelmäßig Sport treibt, sich ausgewogen ernährt und auf
ausreichend Erholung achtet, kann seine „gesunde Lebensspanne“
entscheidend verlängern. Was in unseren Zellen passiert Die
Wissenschaft weiß inzwischen erstaunlich viel über die Mechanismen
des Alterns: Verkürzte Telomere an den Chromosomenenden,
„Zombiezellen“, die sich nicht mehr teilen, oder geschädigte
Mitochondrien, die weniger Energie liefern. All das schwächt Gewebe
und Organe – und macht den Weg frei für typische Alterskrankheiten
wie Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes, Osteoporose oder Demenz.
Trotzdem gibt es auch gute Nachrichten: Viele dieser Prozesse
lassen sich durch einen gesunden Lebensstil zumindest verzögern.
Frauen, Männer und das Altern Spannend sind auch die
geschlechtsspezifischen Unterschiede. Frauen leben im Durchschnitt
länger, verbringen aber mehr Jahre in schlechter Gesundheit. Männer
dagegen haben ein riskanteres Verhalten – und gehen oft später zum
Arzt. Ein „Gender-Health-Gap“, der dringend mehr Aufmerksamkeit
verdient. Trend oder Täuschung? Social Media ist voll von
Wundermitteln: Pulverchen, Supplements und Infusionen, die ewige
Jugend versprechen. Doch die Expertinnen warnen: Viele Präparate
sind nicht ausreichend untersucht, manche sogar riskant. Wer auf
Nummer sicher gehen will, sollte sich an wissenschaftlich fundierte
Daten und ärztlichen Rat halten. Sinnvoll können
Nahrungsergänzungsmittel nur in bestimmten Lebenssituationen sein –
etwa bei nachgewiesenem Vitamin-D-Mangel, in der Schwangerschaft
oder bei veganer Ernährung. Fazit: Altern ist gestaltbar Ewig jung
werden wir nicht. Aber wir können viel dafür tun, dass wir alt
werden, ohne alt zu wirken – körperlich, geistig und seelisch.
Entscheidend sind Bewegung, Ernährung, geistige Aktivität, soziale
Bindungen und persönliche Ziele. Denn wer auch mit 80 noch voller
Pläne ist, erlebt Altern nicht als Abstieg, sondern als erfüllte
Lebenszeit.

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