Warum Sie Lieferdienste kritisch sehen
Lieferando und Co sind praktisch – aber was ist mit den
Arbeitsbedingungen der Fahrer? Bei "Anruf an alle" diskutieren Sie
über Ausbeutung und individuelle Verantwortung.
7 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Monaten
Lieferando und Co sind praktisch – aber was ist mit den
Arbeitsbedingungen der Fahrer? Bei "Anruf an alle" diskutieren Sie
über Ausbeutung und individuelle Verantwortung. Lieferdienste für
Essen und Lebensmittel boomen. 16 Millionen Menschen in Deutschland
nutzten im vergangenen Jahr den Service vom Marktführer
Lieferando. In der Corona-Zeit wurden Bestell-Apps für viele
Menschen zum Ersatz für den Restaurantbesuch. Es ist ja auch
bequem, wenn das Essen praktisch ohne Mehrkosten an die Tür
geliefert wird. Doch das geht bei vielen Lieferdiensten
zulasten der Essens-Kuriere. Die verdienen oft kaum mehr als
den Mindestlohn, stehen unter ständigem Leistungsdruck, auch wegen
unsicherer Beschäftigungsverhältnisse. In einem Bericht über die
Arbeitsbedingungen in der Branche schnitten alle Anbieter schlecht
ab (PDF). Auch weil immer mehr von ihnen mittlerweile mit
Subunternehmen arbeiten, um die Preise weiter zu drücken. Seit
Anfang August gibt es deswegen Demonstrationen von
Lieferando-Fahrern in mehreren deutschen Großstädten. In
dieser Folge von Anruf an alle sprechen Sie darüber, ob es
moralisch okay ist, bei Lieferando, Wolt oder Uber Eats zu
bestellen – und welche Verantwortung die Kunden haben. Eine Frau
mit chronischen Erkrankungen, die sich bei uns gemeldet hat,
berichtet, dass sie oft auf Lieferdienste angewiesen ist, weil sie
sich nicht selbst versorgen kann. Trotzdem
sieht sie das Geschäftsmodell kritisch. Eine
andere Anruferin sagt: "Ich will das nicht unterstützen." Sie
wisse seit Jahren über die schlechten Arbeitsbedingungen
Bescheid, deshalb bestelle sie bewusst nicht mehr bei den großen
Lieferdiensten. Es sei Aufgabe der Politik, die Rechte von
Arbeitnehmern besser zu schützen, argumentiert eine weitere
Anruferin. Für Anruf an alle sammeln wir Ihre
Sprachnachrichten – und veröffentlichen sie in dieser Serie. Anruf
an alle hören Sie auf zeit.de, auf Spotify, bei Apple und
überall, wo es Podcasts gibt. Wir freuen uns auf Ihre Meinung
– schicken Sie uns eine Sprachnachricht! Redaktion: Janis Dietz,
Tülay Karakuş, Julian Claudi, Katja Diepenbruck Gesprochen von:
Poliana Baumgarten Ton: Konrad Peschmann, The Sound Shack
Technische Entwicklung und Design: Rose Tremlett, Leonie Wismeth
und Niklas Krüger Logo: Lea Dohle Executive Producer: Constanze
Kainz, Ole Pflüger und Mark Heywinkel [ANZEIGE] Mehr hören? Dann
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Arbeitsbedingungen der Fahrer? Bei "Anruf an alle" diskutieren Sie
über Ausbeutung und individuelle Verantwortung. Lieferdienste für
Essen und Lebensmittel boomen. 16 Millionen Menschen in Deutschland
nutzten im vergangenen Jahr den Service vom Marktführer
Lieferando. In der Corona-Zeit wurden Bestell-Apps für viele
Menschen zum Ersatz für den Restaurantbesuch. Es ist ja auch
bequem, wenn das Essen praktisch ohne Mehrkosten an die Tür
geliefert wird. Doch das geht bei vielen Lieferdiensten
zulasten der Essens-Kuriere. Die verdienen oft kaum mehr als
den Mindestlohn, stehen unter ständigem Leistungsdruck, auch wegen
unsicherer Beschäftigungsverhältnisse. In einem Bericht über die
Arbeitsbedingungen in der Branche schnitten alle Anbieter schlecht
ab (PDF). Auch weil immer mehr von ihnen mittlerweile mit
Subunternehmen arbeiten, um die Preise weiter zu drücken. Seit
Anfang August gibt es deswegen Demonstrationen von
Lieferando-Fahrern in mehreren deutschen Großstädten. In
dieser Folge von Anruf an alle sprechen Sie darüber, ob es
moralisch okay ist, bei Lieferando, Wolt oder Uber Eats zu
bestellen – und welche Verantwortung die Kunden haben. Eine Frau
mit chronischen Erkrankungen, die sich bei uns gemeldet hat,
berichtet, dass sie oft auf Lieferdienste angewiesen ist, weil sie
sich nicht selbst versorgen kann. Trotzdem
sieht sie das Geschäftsmodell kritisch. Eine
andere Anruferin sagt: "Ich will das nicht unterstützen." Sie
wisse seit Jahren über die schlechten Arbeitsbedingungen
Bescheid, deshalb bestelle sie bewusst nicht mehr bei den großen
Lieferdiensten. Es sei Aufgabe der Politik, die Rechte von
Arbeitnehmern besser zu schützen, argumentiert eine weitere
Anruferin. Für Anruf an alle sammeln wir Ihre
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