# 35 I Frank Marrenbach über Freude an Leistung, Selbstliebe und weshalb nicht nur Gäste, sondern auch Mitarbeitende eine gute Zeit haben sollten

# 35 I Frank Marrenbach über Freude an Leistung, Selbstliebe und weshalb nicht nur Gäste, sondern auch Mitarbeitende eine gute Zeit haben sollten

56 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten

Frank Marrenbach ist CEO der Althoff Hotels und war zuvor über 20
Jahre CEO der Oetker Collection. Er zählt zu den
einflussreichsten Hoteliers Europas. Im Gespräch berichtet er
über seinen ungewöhnlichen Karriereweg, über die Bedeutung von
Weiterbildung und Praxisnähe, über Mitarbeiterführung und
darüber, warum Gastfreundschaft auch in Zukunft unverzichtbar
bleibt.


 
Gelernt von Frank Marrenbach:

 
1. Einstieg durch Emotion

Nach dem Abitur stand Frank vor der Wahl: Bank oder Hotel. Der
entscheidende Unterschied war ein Gefühl: Die Lebendigkeit der
Hotellobby faszinierte ihn mehr als der nüchterne Bankschalter.
Diese spontane Entscheidung prägte seinen gesamten Werdegang.


Learnings:


Berufliche Wege entstehen oft durch emotionale Impulse.

Leidenschaft ist eine treibende Kraft für Karrieren.

Gastfreundschaft beginnt mit einem Gefühl, nicht mit
Zahlen.

 

2. Karriere durch Bildung und Praxis

Vom Rezeptionisten in London bis zum General Manager in
Baden-Baden: Frank durchlief alle klassischen Stationen. Wichtig
war die Kombination aus Praxis und Weiterbildung, etwa an Cornell
oder durch seinen berufsbegleitenden MBA. Dieses Zusammenspiel
half ihm, die komplexe Hotellerie sowohl praktisch als auch
betriebswirtschaftlich zu verstehen.


Learnings:


Weiterbildung ist ein Investment in Zukunftsfähigkeit.

Theorie entfaltet ihre Kraft erst in der Praxis.

Netzwerke und Mentoren sind entscheidende Wegbegleiter.


 

3. Die „gute Zeit“ als Maßstab

Für Gäste zählt vor allem eins: eine gute Zeit. Damit meint Frank
nicht nur perfekte Abläufe, sondern das Zusammenspiel von
Empathie, Aufmerksamkeit und einer Atmosphäre, die sich stimmig
anfühlt. Es geht weniger um Luxusobjekte als um das Gefühl,
willkommen und verstanden zu sein.


Learnings:


Die „gute Zeit“ ist der wahre Qualitätsmaßstab.

Service bedeutet Authentizität, nicht Inszenierung.

Am Ende bleibt das Gefühl stärker in Erinnerung als die
Ausstattung.

 

4. Mitarbeiter als Schlüssel

Frank ist überzeugt: Nur wer selbst eine gute Erfahrung im
Unternehmen macht, kann auch Gästen eine gute Erfahrung geben. Er
nennt es „Vorsprung durch Menschlichkeit“: Respekt, Wertschätzung
und Einbindung als Grundlage für Leistung.


Learnings:


Mitarbeiterzufriedenheit ist Voraussetzung für
Gästebegeisterung.

Wertschätzung muss spürbar und alltäglich sein.

Leistung entsteht nur in einem förderlichen Umfeld.



 
5. Work-Life-Integration statt Balance

Den Begriff „Work-Life-Balance“ hält Franz
Marrenbach für irreführend. Für ihn ist Arbeit Teil des
Lebens, nicht der Gegenpol. Wer Spitzenleistungen erreichen will,
braucht Einsatz und dieser Einsatz kann sehr erfüllend sein, wenn
er mit Begeisterung verbunden ist.


Learnings:


Arbeit und Leben lassen sich integrieren, nicht
trennen.

Leidenschaft macht Einsatz nachhaltig.

Spitzenleistungen erfordern mehr als
Durchschnittseinsatz.

 

6. Zukunft der Hotellerie

Trotz aller Umwälzungen glaubt Frank Marrenbach, dass die
Bedeutung von Gastfreundschaft wächst. In einer Welt voller
Unsicherheit steigt das Bedürfnis nach Geborgenheit, Begegnung
und Verlässlichkeit. Digitalisierung sieht er als Ergänzung,
nicht als Ersatz. „High-Tech, High-Touch“: die Verbindung aus
Effizienz und persönlicher Nähe ist für ihn der Schlüssel.


Learnings:


Technologie unterstützt, ersetzt aber keine Begegnung.

Gastfreundschaft erfüllt ein menschliches
Grundbedürfnis.

Die Branche hat Zukunft, wenn sie Innovation und Nähe
verbindet.

 

Fazit: Menschlichkeit mit Anspruch

Frank Marrenbachs Weg zeigt, dass Hotellerie mehr ist als
Management und Zahlen. Sie lebt von Menschen, von Empathie und
vom Blick fürs Detail. Seine Botschaft: Exzellenz entsteht, wenn
Gäste eine gute Zeit haben und wenn Mitarbeitende mit Freude
daran mitwirken.

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