Robert Redford: Der liberale Idealist Hollywoods
39 Minuten
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Texte, Kritiken und ein wöchentlicher Podcast über Kino, Erinnerung und die Magie der Bilder - zwischen VHS-Nostalgie, Streaming-Gegenwart und dem, was Film in uns auslöst.
Beschreibung
vor 2 Monaten
Robert Redford war weit mehr als ein Schauspieler. Er war eine
Ikone des amerikanischen Kinos und eine Persönlichkeit, die weit
über Hollywood hinaus wirkte. In Klassikern wie "Butch Cassidy
and the Sundance Kid", "Der Clou", "Die Unbestechlichen", "Der
große Gatsby" oder "Jenseits von Afrika" prägte er Generationen
von Kinobesuchern. Redford verkörperte den charmanten
Außenseiter, den zweifelnden Helden, den Mann mit Prinzipien,
immer charismatisch, aber nie glatt. Er war das Sinnbild einer
Ära, in der Kino noch Abenteuer, Romantik und Haltung vereinte.
Doch Redford blieb nie bei der Rolle des Stars stehen. Mit dem
von ihm gegründeten Sundance Institute und dem Sundance Film
Festival gab er dem unabhängigen Kino eine Stimme und schuf eine
Plattform, die bis heute für kreative Freiheit und neue
Perspektiven steht. Viele Filmemacherinnen und Filmemacher
verdanken ihm ihre ersten Chancen, und unzählige Werke, die
jenseits von Hollywood entstanden, erreichten dank seiner Vision
ein weltweites Publikum.
Auch als Regisseur und Produzent setzte er Akzente. Für "Eine
ganz normale Familie" erhielt er 1981 den Oscar als bester
Regisseur, später brachte er Werke wie "Quiz Show" oder "Der
Pferdeflüsterer" auf die Leinwand. Seine Filme zeichneten sich
durch psychologische Tiefe, subtile Moral und die Frage nach
Verantwortung aus. Qualitäten, die in Hollywood nicht
selbstverständlich sind.
Darüber hinaus engagierte sich Redford früh für den Umweltschutz,
für Bürgerrechte und für politische Transparenz. Er war ein
liberaler Kopf, der sich nicht scheute, Missstände zu benennen,
ohne laut oder populistisch zu werden. Seine Integrität machte
ihn zum moralischen Gewissen einer Branche, die oft von Eitelkeit
und Schnelllebigkeit geprägt ist.
Robert Redford stand für Kino, das mehr war als bloßer
Zeitvertreib: für Kunst, Haltung und die Überzeugung, dass
Geschichten die Welt verändern können. Er war einer, der
Hollywood Glanz gab, ohne sich selbst im Glitzer zu verlieren.
Nun ist Robert Redford im Alter von 89 Jahren gestorben. Damit
endet nicht nur eine beeindruckende Karriere, sondern auch eine
Epoche, in der Schauspieler noch Legenden wurden, ohne Instagram,
ohne Dauerlärm, nur mit Talent und Charisma. Sein Vermächtnis
lebt in seinen Filmen, in Sundance und in all jenen, die sich von
ihm inspirieren ließen. Eine Ära geht zu Ende, doch die Spuren,
die er hinterlässt, werden bleiben.
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