DIN EN 61499-1 Entmystifiziert: Funktionsbausteine, Objektorientierung und verteilte Systeme
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vor 3 Monaten
DIN EN 61499-1 Entmystifiziert: Funktionsbausteine,
Objektorientierung und verteilte Systeme
Herzlich willkommen zu „DIN EN 61499-1 Entmystifiziert“, dem
Podcast, in dem wir tief in die Normen eintauchen, die die
Zukunft der industriellen Automatisierung prägen! In der heutigen
Episode entschlüsseln wir die deutsche Norm DIN EN
61499-1, die die deutsche Fassung der Europäischen Norm
EN 61499-1:2013 ist und direkt von der internationalen Norm IEC
61499-1:2012 übernommen wurde. Dieses grundlegende Dokument
definiert die allgemeine Architektur und Leitlinien für
die Anwendung von Funktionsbausteinen in verteilten industriellen
Leitsystemen. Die Norm zielt darauf ab, prägnante,
realisierbare, vollständige, eindeutige und konsistente
Festlegungen zu ermöglichen, die den gesamten Systemlebenszyklus,
von der Planung bis zur Instandhaltung, unterstützen.
Unser Hauptaugenmerk liegt heute auf zwei Kernkonzepten, die
diese Norm so leistungsfähig für die Erstellung flexibler und
wartbarer Automatisierungslösungen machen: dem
Funktionsbaustein und der
Instanz.
Zunächst zum Funktionsbaustein (Function Block).
Ein Funktionsbaustein ist eine funktionale
Software-Einheit. Stellen Sie sich ihn als eine
wiederverwendbare, eigenständige Komponente vor, die einen
spezifischen Teil Ihrer Steuerungslogik kapselt. Jeder
Funktionsbaustein umfasst eine mit Namen versehene Kopie
einer Datenstruktur und zugeordnete Operationen, und
entscheidend ist, dass seine internen Daten und sein Zustand von
einem Aufruf zum nächsten erhalten bleiben. Diese Persistenz ist
der Schlüssel zur Verwaltung komplexer Steuerungsabläufe. Die
Norm definiert verschiedene Typen von Funktionsbausteinen:
Als Nächstes betrachten wir das Konzept der Instanz
(Instance). Wenn ein
Funktionsbausteintyp den Bauplan oder die
Blaupause definiert, dann ist eine Instanz eine
tatsächliche, mit einem Namen versehene Realisierung
dieses Bauplans. Sie ist eine "funktionale Einheit, die
eine individuelle, mit einem Namen versehene Einheit umfasst, die
die Attribute eines definierten Typs besitzt". In der Welt von
DIN EN 61499-1 werden Anwendungen als Netzwerke von
Funktionsbausteininstanzen und Unteranwendungsinstanzen
modelliert, die durch Daten- und Ereignisverbindungen miteinander
verbunden sind. Dieser objektorientierte Ansatz ist von
entscheidender Bedeutung, da er es ermöglicht, Anwendungen oder
Teile davon über verschiedene Ressourcen innerhalb
desselben oder verschiedener physischer Geräte zu
verteilen. Die Norm besagt explizit, dass ein
Funktionsbaustein als eine atomare Einheit für die
Verteilung betrachtet werden muss, was bedeutet, dass
alle seine internen Elemente in derselben Ressource verbleiben
müssen. Diese Flexibilität bei der Verteilung von Instanzen über
ein Netzwerk miteinander verbundener Geräte ist das, was DIN EN
61499-1 für moderne industrielle Leitsysteme so leistungsfähig
macht.
Begleiten Sie uns, wenn wir aufdecken, wie diese Kernkonzepte
eine robuste Konfiguration, Implementierung, den Betrieb und die
Wartung verteilter industrieller Leitsysteme ermöglichen und den
Weg für mehr Interoperabilität und Portabilität in der
Automatisierung ebnen. Verpassen Sie es nicht!
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