Frankreichs Insolvenzverschleppung
Solidität und Transparenz der Staatsfinanzen sind wesentliche
Voraussetzungen für Vertrauen – Frankreich hat damit größte Not.
58 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Monaten
bto#318 – Die Welt steht vor einer neuen
Schuldenkrise. Laut jüngstem Bericht des Internationalen
Währungsfonds (IWF) wird die globale Staatsverschuldung im Jahr
2025 rund 95 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts erreichen
– Tendenz weiter steigend. Bis 2030 könnte der Wert schon nahe an
100 Prozent liegen.
Besonders dramatisch ist die Entwicklung in Frankreich. Hier
liegt die Staatsverschuldung bei 113 Prozent des BIP und das
Defizit bei gut sechs Prozent. Doch das ist nur die halbe
Wahrheit. Versteckte Pensionslasten sind quer durch alle
Ministerien verteilt, sodass z. B. Bildungs- oder Militärausgaben
auf dem Papier viel höher aussehen, als sie in der Realität sind.
Tatsächlich stehen Milliarden versteckter Versorgungsleistungen
hinter diesen Positionen. Politische Polarisierung und
Reformverweigerung lähmen das Land. Innerhalb von nur zwölf
Monaten dürfte am 8. September die mittlerweile dritte Regierung
daran scheitern, einen mehrheitsfähigen Konsolidierungskurs zu
finden. Die Konsequenzen dürften gravierend werden, und zwar über
die französischen Landesgrenzen hinaus.
Im Gespräch analysiert Romain Poirot-Lellig, ehemaliger
EU-Diplomat und Dozent für internationale Beziehungen an der
Universität Sciences Po in Paris, wie Frankreich seine wahren
Haushaltsprobleme verschleiert und warum das Land damit nicht nur
sich selbst, sondern die gesamte Eurozone gefährdet. Daniel
Stelter zieht daraus die Lehre für Deutschland: Die aktuelle
Politik mit Sondervermögen, kreditfinanzierter Aufrüstung und
fehlenden Reformen führt in eine ähnliche Sackgasse. Die Folge:
finanzielle Repression – niedrige Zinsen, hohe Inflation und
schleichende Enteignung der Sparer.
Hörerservice
Studie des IPP: https://is.gd/7Bawc8
Zusammenfassung der IPP-Studie:
https://is.gd/OsIZZc
Gastbeitrag von Romain Poirot-Lellig im Handelsblatt:
https://is.gd/fQwxyX
beyond the obvious
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