bto – der Ökonomie-Podcast von Dr. Daniel Stelter
beyond the obvious – featured by Handelsblatt
Podcaster
Episoden
03.12.2025
50 Minuten
Anlässlich von 25 Jahren Partnerschaft trafen sich Ende November
2025 die Führungsspitzen von Europäischer Union (EU) und
Afrikanischer Union (AU) sowie zahlreiche Staats- und
Regierungschefs von Mitgliedstaaten beider Organisationen in der
angolanischen Hauptstadt Luanda. Anwesend war auch der
französische Staatspräsident Emmanuel Macron.
Das siebte Gipfeltreffen EU-AU stand unter dem Motto „Förderung
von Frieden und Wohlstand durch wirksamen Multilateralismus“.
Nicht auf der Agenda stand allerdings das Problem, dass 14
Staaten der Region – alles ehemalige französische Kolonien –
„heimliche“ Mitglieder der Eurozone sind. Ein Überbleibsel der
französischen Kolonialpolitik. Die Bindung der Währung dieser
Länder an den Euro verfestigt Handelsstrukturen und erschwert die
wirtschaftliche Entwicklung der Region.
Dieses Problem hat Daniel Stelter bereits in Folge #134 Der
verratene Kontinent mit dem Schweizer Ökonomen Beat Kappeler
diskutiert. Zeit für ein bto REFRESH.
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30.11.2025
1 Stunde 9 Minuten
Deutschland ist nicht allein mit seiner Energiewende.
Großbritannien hat in den letzten 20 Jahren einen ähnlichen Weg
gewählt – mit gleichem Ergebnis. Der Umstieg auf Wind und Sonne
statt Kohle und Gas – und Deutschlands Verzicht auf Kernkraft –
hat die Kosten für Strom explodieren lassen. Der Niedergang der
energieintensiven Industrien in beiden Ländern dürfte eine
direkte Folge davon sein, wie auch der Rückgang der
Produktivitätsfortschritte.
Hier wie dort werden Auswirkungen wie explodierende Strompreise
und Deindustrialisierung von einer Politik ignoriert, die
obendrein physikalische Realitäten ausblendet. Allerdings gibt es
einen gravierenden Unterschied im Umgang mit der Thematik:
Während die Briten die Kosten der Transformation transparent
darlegen, werden sie in Deutschland seit Jahren systematisch
verschleiert. Für beide Länder gilt jedoch gleichermaßen: „Der
erste Schritt ist zuzugeben, dass man ein Problem hat.“
Neue Studien verdeutlichen, warum der bisherige Kurs weder
technisch noch wirtschaftlich tragfähig ist und welche
milliardenschweren Investitionsrisiken drohen. Wie groß die
Schwierigkeiten tatsächlich sind, erläutert Dr. David Bothe,
Direktor bei Frontier Economics. Er ist einer der Autoren der
DIHK-Studie „Neue Wege für die Energiewende ('Plan B')“.
Hörerservice
Podcast A Long Time In Finance:
https://is.gd/1dPYDQ
Studie Neue Wege für die Energiewende ('Plan B') im Auftrag der
DIHK:
https://is.gd/ydoHSZ
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26.11.2025
46 Minuten
Rund 1,6 Milliarden Euro wollte sich Dänemark mit einer Klage vor
dem Londoner High Court von Steuerbetrügern zurückholen und hat
eine schwere Niederlage erlitten. Die Klage auf Erstattung von zu
Unrecht erschlichenen Steuererstattungen – bekannt geworden als
Cum-Ex-Skandal – wurde im Oktober 2025 abgewiesen, weil der
Richter den dänischen Behörden mangelhafte Prüfung der
Auszahlungen und damit faktisch eine erhebliche Mitschuld
attestierte.
Das erinnert an das Bild vom Hühnerstall, um den der Fuchs
schleicht und bei dem wissentlich die Tür offengelassen wurde.
Genau diesen bildlichen Vergleich verwendete Gerhard Schick,
Vorstand der „Bürgerbewegung Finanzwende“, in der bto-Episode 68
mit Blick auf die Cum-Ex-Betrügereien. Schick prangerte darin
Interesselosigkeit und Unvermögen der Institutionen an, deren
Versagen die Finanzkrise 2008/2009, den Cum-Ex-Skandal oder das
Wirecard-Desaster zum erheblichen Nachteil der Steuerzahler
begünstigt haben. Er zeigte außerdem auf, mit welchen Konzepten
solche Auswüchse verhindert werden könnten. Angesichts der
Entscheidung in London höchste Zeit für ein bto REFRESH!
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23.11.2025
1 Stunde 23 Minuten
In vielen Hauptstädten der Welt und in noch mehr Unternehmen wird
man die Tage zählen, bis Donald Trump nicht mehr im Amt ist und
alles wieder gut wird. Doch diese Hoffnung dürfte trügen. Trump
hat den internationalen Rahmen zerschlagen, der seit 1945
Sicherheit, Wachstum und Wohlstand garantiert. Es gibt keine
Anzeichen dafür, dass Trump – oder irgendjemand in seinem Umfeld
– einen Plan hat, um das globale System zu ersetzen, das er
gerade zerstört hat. Was bleibt, ist ein gefährliches Vakuum in
einer Zeit, in der der Westen Zusammenhalt bitter nötig
hätte.
Trumps Ansatz der Reindustrialisierung durch Zölle trägt
ökonomisch nicht. Steigende Produktionskosten, fehlende
Fachkräfte und politische Unsicherheit verhindern Investitionen
und viele der aktuell angekündigten US-Investitionen folgen eher
der Marktlogik als dem Protektionismus. Neue Studien und
Einschätzungen internationaler Ökonomen zeigen, warum die USA
unter Trump ein globales System demontieren, das sie selbst
aufgebaut haben – und dass das entstehende Vakuum für Europa
brandgefährlich ist.
Im ausführlichen Gespräch mit Philip Coggan, langjähriger
Wirtschaftsjournalist der Financial Times und des Economist sowie
Autor des Buches „Trumps Angriff auf die Weltwirtschaft: Wie
Amerikas Zollpolitik einen globalen Handelskrieg entfacht und
unseren Wohlstand gefährdet”, wird deutlich, wie schädlich Trumps
Wirtschaftspolitik für Handel, Finanzmärkte, internationale
Ordnung und die Zukunft des Dollars sein könnte.
Hörerservice
Studie Die Produktion mit Zöllen zurück ins eigene Land holen?
des Flossbach von Storch Research Institute:
https://is.gd/qQhY3u
Buch „Trumps Angriff auf die Weltwirtschaft - Wie Amerikas
Zollpolitik einen globalen Handelskrieg entfacht und unseren
Wohlstand gefährdet” von Philip Coggan:
https://is.gd/3PCgDn
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19.11.2025
38 Minuten
Die deutsche Chemieindustrie schlägt Alarm: Hohe Energiepreise,
schrumpfende Auslandsnachfrage und strukturelle Standortprobleme
setzen der Branche massiv zu – und stehen sinnbildlich für die
Krise der gesamten deutschen Industrie. „Die deutsche Chemie
taumelt dem Jahresende entgegen, die Auftragsbücher sind im
Inland und im Ausland leer“, sagte der Geschäftsführer des
Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Wolfgang Große Entrup,
in diesen Tagen. Die Chemieindustrie sei wieder auf dem
geschäftlichen Niveau von 1995 angelangt. Der Verbandschef
fürchtet einen „Knockout“ für die Branche. „Was wir jetzt
verlieren, wird nicht mehr wiederkommen“, sagt Große Entrup.
Doch es ist nicht allein die Chemieindustrie. Laut der
Konjunkturumfrage des Münchner ifo Instituts vom Oktober 2025
rutscht die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie auf
einen neuen Tiefpunkt.
Anhand der neuesten Zahlen des VCI ordnet Daniel Stelter die
aktuelle Lage ein und zeigt, warum Deutschland im internationalen
Wettbewerb weiter an Boden verliert. Überraschen darf das nicht,
Warnrufe gab es genügend. Besonders prominent war der von
Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender der Lanxess AG, eines im
M-DAX notierten Spezialchemiekonzerns mit Hauptsitz in Köln.
Bereits im September 2022 warnte er in Episode #155 eindringlich:
Deutschland droht der K. o. Und erklärte, warum hohe Kosten,
regulatorische Eingriffe und energiepolitische Fehlentscheidungen
zentrale Wertschöpfungsketten gefährden – und was passieren muss,
damit Unternehmen hierzulande wieder investieren. Zeit für ein
bto REFRESH!
Hörerservice
Quartalsbericht des Verbands der Chemischen Industrie (VCI):
https://is.gd/oXBZWJ
Studie Deutsche Industrie sieht eigene Wettbewerbsfähigkeit auf
Rekordtief des ifo-Instituts:
https://is.gd/wgbOxs
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Über diesen Podcast
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Stelter. Der Ökonom und Strategieberater bringt Wirtschaft und
Finanzen auf den Punkt. Unverblümt und unabhängig gibt Stelter
pointierte Antworten auf die Wirtschaftsfragen unserer Zeit.
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