Nr. 6 - Depression & Nackenschmerzen - Dr. Overmann - Myofasziale Forschung
Faszienforschung zur Psychosomatik von Schmerzen mit Praxistipps
39 Minuten
Podcast
Podcaster
Faszien, Muskeln und unerklärliche Beschwerden
Beschreibung
vor 3 Monaten
"Zwischen Ignorieren und Operieren von Schmerzen liegt ein großer
Spielraum - eine Chance für die Manualtherapie" - Dr. Lea
Overmann
Das Gefühl des Spürens beim Behandeln braucht erstmal eine gute
Struktur von Befunden und es braucht Erfahrung, schildert Dr.
Overmann.
Faszien und Depression: Fragestellungen
Was haben Depression und Nackenschmerzen miteinander zu tun?
Gibt es Marker für physiologische Zusammenhänge von
Nackenschmerz und Depression?
Wie wird behandelt?
Inwiefern gehören psychologische und physiologische
Therapieansätze zusammen?
Interdisziplinäres Denken und Wissen lernen und darauf
vorbereitet werden?
Dr. Overmann betrachtet auch die Frage in einer Studie: Warum
haben viele Menschen keine Schmerzen?
In dieser Episode (NR.6) des Podcasts "Faszienierend - Muskeln,
Faszien und oft unerklärliche Beschwerden" diskutieren wir mit
Dr. Lea Overmann, einer renommierten Nachwuchswissenschaftlerin
in der klinischen Psychologie und Medizinforschung, die sich auf
myofasziale Schmerzen und deren Wechselwirkungen mit psychischen
Erkrankungen spezialisiert hat. Ihre Arbeiten zur Rolle der
Faszien und deren Einfluss auf chronische Schmerzen bringen neue
Perspektiven in die Diskussion um körperliche und psychische
Gesundheit.
Fasziale Wechselwirkung Köper und Geist
Dr. Overmann ist 2024 mit dem Wissenschaftspreis der Osteopathie
Stiftung ausgezeichnet worden. Im Gespräch mit Tilo Mörgen
erläutert sie die Komplexität von myofaszialen Schmerzen und den
Zusammenhang zu Depressionen. Sie fordert unsere Denkweise über
Schmerz und dessen Behandlung heraus und plädiert für ein
besseres Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Körper und
Geist. Als Beispiel beschreibt sie, dass viele Patienten, die
unter chronischen Schmerzen leiden, gleichzeitig an Depressionen
erkranken. Dies überschneidet sich oft mit körperlichen
Beschwerden, die nicht immer ernst genommen werden, selbst wenn
sie für die Betroffenen einen enormen Leidensdruck darstellen.
Die Unterhaltung vertieft sich in die Technik des myofaszialen
Releases, die Dr. Overmann anwendet. Dabei handelt es sich um
eine manuelle Therapieform, die darauf abzielt, Spannungen und
Schmerzen im Gewebe zu lösen. Sie erklärt den Unterschied
zwischen direkten und indirekten Techniken der Behandlung und
hebt hervor, wie wichtig ein fundiertes Verständnis der Anatomie
und Physiologie für die effektive Anwendung dieser Techniken ist.
Durch gezielte Berührung und Druck kann der Körper zur
Selbstregulation angeregt werden, was eine Linderung der
Beschwerden zur Folge haben kann.
Interdisziplinäres Arbeiten
Ein besonderes Augenmerk legt Dr. Overmann auch auf die Bedeutung
von interdisziplinärem Arbeiten im Gesundheitswesen. Der
Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen, wie Psychologie und
manueller Therapie, könnte zu besseren Behandlungsergebnissen
führen.
Ihre Botschaft ist klar: es ist notwendig, das Verständnis von
Schmerz als etwas zu begreifen, das sowohl körperliche als auch
emotionale Dimensionen hat.
Ratschläge: Nackenschmerzen
Abschließend gibt Dr. Overmann im Interview Ratschläge für
Patienten, die mit chronischen Schmerzen zu kämpfen haben. Sie
betont, wie wichtig es ist, Freude an der Bewegung zu finden und
Bewegung als Teil des Lebens zu integrieren, anstatt sie
lediglich als Therapie zu betrachten. Ihre Empathie und
Motivation wecken Hoffnung, dass Patienten nicht nur als Körper
behandelt werden, sondern als ganzheitliche Wesen, deren
Wohlbefinden in körperlicher und psychischer Hinsicht gefördert
werden sollte.
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