Faszienierend - Faszien, Muskeln und unerklärliche Beschwerden
Faszien, Muskeln und unerklärliche Beschwerden
Podcaster
Episoden
30.11.2025
49 Minuten
Psychoneuroimmunologie (PNI) bildet eine
Schnittstelle zwischen Immunologie, Psychologie und anderen
Körpersystemen und untersucht, wie psychosoziale Faktoren
Immunaktivität beeinflussen können.
Die Bedeutung von Prof. Dr. Dr. Christian Schubert liegt in
seiner Rolle als Brückenbauer und Methodenentwickler zwischen der
harten biomedizinischen Forschung (Immunologie) und den
funktionellen, körperorientierten Therapien (Faszienarbeit,
Osteopathie) sowie den psychoszilaen Therapien.
Cancer-Related Fatigue wird als chronisches
Erschöpfungssyndrom bei Krebspatienten betrachtet, das mit
sozialem Rückzug und Sickness Behavior einhergehen kann. Sickness
Behavior beschreibt ein vom Immunsystem gesteuertes Verhalten,
das auf Energieeinsparung während erhöhter Immunaktivität
abzielt. Angst und Schutz werden als doppelte Aspekte des
Rückzugs nach Krebserkrankungen gesehen: Angst vor Rückfall und
gleichzeitiger Schutz vor Überforderung.
Aktives Coping und Resilienz verbessern die
Prognose bei Krebspatienten, während Verleugnung und Rückzug das
Risiko eines Rezidivs erhöhen. Sinnsuche und Proaktivität werden
als Wege zur Gesundung und zum Ausstieg aus dem “Käfig” der
Krankheit betrachtet.
Integrative Einzelfallstudien ermöglichen eine
detaillierte, biopsychosoziale Betrachtung individueller
Krankheitsverläufe und zeigen, dass komplementäre Methoden
Entzündungsmarker positiv beeinflussen können.
Psychosoziale Beziehungen haben einen
nachweisbaren Einfluss auf das Krebsgeschehen, auch wenn die
Kausalität noch nicht abschließend geklärt ist.
Faszienforschung legt nahe, dass
emotionale und psychische Belastungen biochemisch im
Bindegewebe gespeichert werden und damit eine Verbindung
zwischen Geist, Körper und Immunsystem schaffen.
Stress und Faszien: Chronischer Stress kann zu
dauerhaften Verspannungen und Schmerzen führen, wobei zyklische
Anspannungs- und Entspannungsprozesse langfristig Setpoints
verändern können.
Biopsychosoziale Ansätze werden als überlegen
gegenüber rein mechanistischen oder pharmakologischen Methoden
zur Gewichtsreduktion und Schmerztherapie angesehen, wobei die
Persönlichkeit und Lebensgeschichte im Zentrum stehen.
Manualtherapie und Berührung wie in der
Pohltherapie wirken biopsychosozial und können durch
Beziehung, Sinngebung und Angstreduktion Schmerzen lindern, wobei
die Tiefe der psychischen Problematik Grenzen für die Behandlung
setzt.
Gesellschaftliche Beschleunigung und kapitalistische
Leistungsansprüche werden als krankmachende Faktoren
identifiziert, die zu Burnout, Schmerz und Erstarrung führen
können.
Medizinische Retraumatisierung kann bei
Patientinnen mit chronischen Unterleibsschmerzen auftreten, wenn
psychische Ursachen übersehen und invasive Untersuchungen
durchgeführt werden, was zu einer Wiederholung des Traumas führt.
Kritik an Schulmedizin und Psychotherapie: Beide
werden für ihre materialistische bzw. mechanistische Engführung
kritisiert, die dem biopsychosozialen Verständnis nicht gerecht
wird.
Paradigmenwechsel in der Medizin wird als
notwendig erachtet, ist aber aufgrund der Dominanz des
materialistischen Systems und häufiger sozialer Ausgrenzung
von Andersdenkenden noch nicht in Sicht.
Gesellschaftskritik und Hoffnung: Die
Notwendigkeit einer ganzheitlichen, biopsychosozialen Medizin
wird betont, die auch gesellschaftliche Bedingungen einbezieht
und Hoffnung als Gegenpol zur Angst setzt.
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22.10.2025
33 Minuten
Prof. Dr. Hannu Luomajoki nimmt eine wichtige Stellung in der
modernen Physiotherapieforschung ein, insbesondere im Bereich der
Bewegungskontrolle und Rückenschmerzbehandlung.
Seine wissenschaftlichen Beiträge haben das Verständnis und die
Behandlung von Bewegungsdysfunktionen innovativ verändert.
Luomajoki ist Professor für muskuloskelettale
Physiotherapie an der Zürcher Hochschule für Angewandte
Wissenschaften (ZHAW).
Seine Forschung hat drei wesentliche Paradigmenwechsel
vorangetrieben:
Die Subgruppierung von
Rückenschmerzpatienten basierend auf Bewegungsdysfunktionen
Die Entwicklung spezifischer, zielgerichteter
Übungen anstelle allgemeiner Behandlungsansätze
Die Integration neurowissenschaftlicher
Erkenntnisse in die physiotherapeutische Praxis
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf
Hands-off-Methoden in der Physiotherapie. Sein
aktuelles Buch zu diesem Thema beleuchtet moderne Ansätze wie
Schmerzedukation, Shared Decision Making und
Motivational Interviewing. Diese Methoden
fördern die Eigenverantwortung der Patienten und
reduzieren die Abhängigkeit von passiven Behandlungen.
Luomajoki hat wesentlich zur Integration
neurowissenschaftlicher Erkenntnisse in die
Physiotherapie beigetragen und haben das Verständnis für die
zentrale Verarbeitung von Schmerz erweitert.
Quellen
Hannu Luomajoki https://de.wikipedia.org/wiki/Hannu_Luomajoki
Prof. Dr. Hannu Luomajoki https://hannuluomajoki.ch
Prof. Dr. Hannu Luomajoki
https://www.zhaw.ch/de/ueber-uns/person/luom
_______
Rückenschmerzen objektiv testen – mit der Luomajoki- ...
https://www.skava-physio.de/fachartikel/ruckenschmerzen-objektiv-testen---mit-der-luomajoki-testbatterie
Effectiveness of movement control exercise on patients ...
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29631119/
Körperwahrnehmung bei Rückenschmerzen - Thieme Connect
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-0579-2136.pdf
Körperwahrnehmung bei Rückenschmerzen - Thieme Connect
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/a-0579-2136?device=desktop&lang=en
Pfeiffer-Luomajoki-2015-Pain-is-in-the-brain.pdf
https://www.medbase.ch/fileadmin/mediastandorte/winterthurarchhoefe/Pfeiffer-Luomajoki-2015-Pain-is-in-the-brain.pdf
....
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14.09.2025
3 Minuten
Das Intro stellt Prof. Dr. C. Weigert vor.
Sie ist eine prominente Wissenschaftlerin im Deutschen Zentrum
für Diabetesforschung und hat durch ihre wegweisenden Studien zur
Insulinrezeptor-Signalübertragung große Anerkennung erhalten. Im
Verlauf unseres Gesprächs werden wir die komplexen Zusammenhänge
der Biochemie des menschlichen Körpers beleuchten und dabei auch
die praktische Relevanz für die Gesundheit und das Wohlbefinden
diskutieren.
Prof. Weigert, die einen Blick auf die Wechselwirkungen zwischen
zellulären Botenstoffen und dem Insulinhaushalt wirft, bringt
ihre umfassende Erfahrung als Apothekerin und preisgekörnte
Forscherin ein. Sie erzählt von Weg, der sie von der
Apothekertätigkeit zurück ins Forschungslabor geführt hat, und
schildert die Inspiration, die sie aus ihrem
medizinisch-biochemischen Werdegang für ihre Forschungsarbeit
schöpft. Ihr faszinierender Ansatz verdeutlicht die Bedeutung der
körperlichen Aktivität und wie sie durch die Aktivierung von
Molekülen im Körper nicht nur unsere Muskulatur beeinflusst,
sondern auch auf die Gesundheit anderer Organsysteme wirkt.
Excellenz-Cluster-Forschung in Deutschland - Tübingen und
Helmholtz - München
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14.09.2025
38 Minuten
Bewegung als Medizin
Diabetes Typ 2 und Prädiabetes: Was kann ich tun? Dabei geht es
nicht "nur" um Diabetes. Wann Bewegung sinnvoll ist und was
passiert, wenn wir uns bewegen?
In dieser Episode von "Faszinierend" spricht Prof. Dr. Cora
Weigert über die Biochemie des Körpers, ihre Erkenntnisse zu
Interleukin-6 und betont die Rolle von Bewegung als präventive
Medizin für die Gesundheit verschiedener Organsysteme.
In dieser Episode von "Faszinierend", dem Podcast über Muskeln,
Faszien und oft unerklärliche Beschwerden, will ich das Gespräch
mit Prof. Dr. Cora Weigert vertiefen. Sie ist eine prominente
Wissenschaftlerin im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung und
hat durch ihre wegweisenden Studien zur
Insulinrezeptor-Signalübertragung große Anerkennung erhalten. Im
Verlauf unseres Gesprächs werden wir die komplexen Zusammenhänge
der Biochemie des menschlichen Körpers beleuchten und dabei auch
die praktische Relevanz für die Gesundheit und das Wohlbefinden
diskutieren.
Prof. Weigert, die einen Blick auf die Wechselwirkungen zwischen
zellulären Botenstoffen und dem Insulinhaushalt wirft, bringt
ihre umfassende Erfahrung als Apothekerin und Forscherin in unser
Gespräch ein. Sie erzählt von ihrer Reise, die sie von der
Apothekertätigkeit zurück ins Forschungslabor geführt hat, und
schildert die Inspiration, die sie aus ihrem
medizinisch-biochemischen Werdegang für ihre Forschungsarbeit
schöpft. Ihr faszinierender Ansatz verdeutlicht die Bedeutung der
körperlichen Aktivität und wie sie durch die Aktivierung von
Molekülen im Körper nicht nur unsere Muskulatur beeinflusst,
sondern auch auf die Gesundheit anderer Organsysteme wirkt.
Wir diskutieren ihre bahnbrechende Entdeckung zur Rolle des
zellulären Botenstoffs Interleukin-6, der bei körperlicher
Aktivität verstärkt produziert wird und erheblich zur
Glucoseaufnahme in den Muskeln beiträgt. Diese Erkenntnisse
rücken die Kommunikation des aktiven Muskels mit anderen Organen
in den Fokus und eröffnen neue Perspektiven auf die
biomolekularen Anpassungen des Körpers an Bewegung. Hierbei zeigt
sich auch, dass es signifikante Unterschiede in der Muskelarbeit
zwischen den Geschlechtern gibt, die sie in ihren
Forschungsergebnissen herausarbeiten konnte.
Darüber hinaus betont Prof. Weigert die essenzielle Rolle von
Bewegung als Medizin und das damit verbundene faszinierende
Netzwerk von Molekülen, das durch körperliche Aktivität aktiviert
wird. Ihr Motto verdeutlicht, dass das Verständnis solcher
biochemischen Prozesse nicht nur zu einem besseren Wissen über
unseren Körper führt, sondern auch praktisch im Sinne einer
präventiven Gesundheitsversorgung angewendet werden kann. Diese
Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für alle, die an einer
optimierten Gesundheitsstrategie interessiert sind oder sich mit
Fragen der präventiven Medizin auseinandersetzen.
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31.08.2025
39 Minuten
"Zwischen Ignorieren und Operieren von Schmerzen liegt ein großer
Spielraum - eine Chance für die Manualtherapie" - Dr. Lea
Overmann
Das Gefühl des Spürens beim Behandeln braucht erstmal eine gute
Struktur von Befunden und es braucht Erfahrung, schildert Dr.
Overmann.
Faszien und Depression: Fragestellungen
Was haben Depression und Nackenschmerzen miteinander zu tun?
Gibt es Marker für physiologische Zusammenhänge von
Nackenschmerz und Depression?
Wie wird behandelt?
Inwiefern gehören psychologische und physiologische
Therapieansätze zusammen?
Interdisziplinäres Denken und Wissen lernen und darauf
vorbereitet werden?
Dr. Overmann betrachtet auch die Frage in einer Studie: Warum
haben viele Menschen keine Schmerzen?
In dieser Episode (NR.6) des Podcasts "Faszienierend - Muskeln,
Faszien und oft unerklärliche Beschwerden" diskutieren wir mit
Dr. Lea Overmann, einer renommierten Nachwuchswissenschaftlerin
in der klinischen Psychologie und Medizinforschung, die sich auf
myofasziale Schmerzen und deren Wechselwirkungen mit psychischen
Erkrankungen spezialisiert hat. Ihre Arbeiten zur Rolle der
Faszien und deren Einfluss auf chronische Schmerzen bringen neue
Perspektiven in die Diskussion um körperliche und psychische
Gesundheit.
Fasziale Wechselwirkung Köper und Geist
Dr. Overmann ist 2024 mit dem Wissenschaftspreis der Osteopathie
Stiftung ausgezeichnet worden. Im Gespräch mit Tilo Mörgen
erläutert sie die Komplexität von myofaszialen Schmerzen und den
Zusammenhang zu Depressionen. Sie fordert unsere Denkweise über
Schmerz und dessen Behandlung heraus und plädiert für ein
besseres Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Körper und
Geist. Als Beispiel beschreibt sie, dass viele Patienten, die
unter chronischen Schmerzen leiden, gleichzeitig an Depressionen
erkranken. Dies überschneidet sich oft mit körperlichen
Beschwerden, die nicht immer ernst genommen werden, selbst wenn
sie für die Betroffenen einen enormen Leidensdruck darstellen.
Die Unterhaltung vertieft sich in die Technik des myofaszialen
Releases, die Dr. Overmann anwendet. Dabei handelt es sich um
eine manuelle Therapieform, die darauf abzielt, Spannungen und
Schmerzen im Gewebe zu lösen. Sie erklärt den Unterschied
zwischen direkten und indirekten Techniken der Behandlung und
hebt hervor, wie wichtig ein fundiertes Verständnis der Anatomie
und Physiologie für die effektive Anwendung dieser Techniken ist.
Durch gezielte Berührung und Druck kann der Körper zur
Selbstregulation angeregt werden, was eine Linderung der
Beschwerden zur Folge haben kann.
Interdisziplinäres Arbeiten
Ein besonderes Augenmerk legt Dr. Overmann auch auf die Bedeutung
von interdisziplinärem Arbeiten im Gesundheitswesen. Der
Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen, wie Psychologie und
manueller Therapie, könnte zu besseren Behandlungsergebnissen
führen.
Ihre Botschaft ist klar: es ist notwendig, das Verständnis von
Schmerz als etwas zu begreifen, das sowohl körperliche als auch
emotionale Dimensionen hat.
Ratschläge: Nackenschmerzen
Abschließend gibt Dr. Overmann im Interview Ratschläge für
Patienten, die mit chronischen Schmerzen zu kämpfen haben. Sie
betont, wie wichtig es ist, Freude an der Bewegung zu finden und
Bewegung als Teil des Lebens zu integrieren, anstatt sie
lediglich als Therapie zu betrachten. Ihre Empathie und
Motivation wecken Hoffnung, dass Patienten nicht nur als Körper
behandelt werden, sondern als ganzheitliche Wesen, deren
Wohlbefinden in körperlicher und psychischer Hinsicht gefördert
werden sollte.
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Über diesen Podcast
Faszien, Muskeln - manuelle Therapien und wie kommt Licht ins
Dunkel vieler unerklärlicher Beschwerden? Was sagen
Wissenschaftler, PraktikerInnen. Dabei wird es um Menschen gehen,
die sich damit beschäftigen wie Muskeln und Bindegewebe einen ganz
schön nerven können. Myofasziale Beschwerden. Warum? Weshalb? Was
hilft? Jeder Podcast hat eine andere Perspektive oder ein anderes
Thema. Dazu erzähle ich etwas aus der Wissenschaft, der Praxis und
lasse Experten und Expertinnen und auch Betroffene zu Wort kommen.
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