Nietzsches Kopfweh mit dem Christentum

Nietzsches Kopfweh mit dem Christentum

Nietzsche litt entsetzlich an Migräne, aber Mitleid wollte er nicht. Er verabscheute es. Der Philosoph Nietzsche war einer der stärksten Kritiker des Christentums und der Gottesidee überhaupt. Dass es nicht allein mit Kopfweh zu tun hatte, erklärt The ...
27 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten
Nietzsche litt entsetzlich an Migräne, aber Mitleid wollte er
nicht. Er verabscheute es. Der Philosoph Nietzsche war einer der
stärksten Kritiker des Christentums und der Gottesidee überhaupt.
Dass es nicht allein mit Kopfweh zu tun hatte, erklärt Theologin
Christiane Tietz in ihrem neuen Buch. «Gott ist tot», - dieses
Verdikt zitieren die meisten, wenn sie an Friedrich Nietzsche
denken. Darüber vergessen sie oft den wichtigen Nachsatz «Gott ist
tot, - und wir haben ihn getötet.» - Tatsächlich hat sich der
Philosoph und Künstler Friedrich Nietzsche fast sein Leben lang an
der Gottesfrage und am Christentum abgearbeitet. Das belegt Autorin
Christiane Tietz in ihrem neuen Buch über Nietzsche «Leben und
Denken im Bann des Christentums». Die Theologin möchte Nietzsche
vor allem zuhören und verstehen. Einige seiner Kritikpunkte am
Christentum kann sie nachvollziehen, etwa seinen Ärger über eine
Form von Mitleid, die Menschen klein hält und bevormundet.
Gleichzeitig zeigt die ehemalige Zürcher Theologieprofessorin
Christiane Tietz, wie sehr Nietzsche biographisch und intellektuell
vom Christentum geprägt war. Nietzsche kann wohl nicht begreifen,
wer nicht auch etwas über die Theologie und die christliche
Landschaft weiss, die Nietzsche umgab. Er lebte in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts. Damals konkurrierten fromme und
liberale Ausformungen von Christentum miteinander, besonders in
Basel, wo der junge Nietzsche lehrte und an Migräne litt. Zu seinem
125. Todestag gedenken wir in Perspektiven des Philosophen
Friedrich Nietzsche und seiner (bleibenden) Anfragen an das
Christentum. Buchhinweis: Christiane Tietz, Nietzsche. Leben und
Denken im Bann des Christentums, C. H. Beck 2025. Redaktorin:
Judith Wipfler

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