Illegal ist, was ihr draus macht

Illegal ist, was ihr draus macht

27 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten

Emile Sagan seziert den politisch aufgeladenen Begriff »illegale
Migration« als Sprachwaffe, die Menschen entrechtet und das
Asylrecht aushöhlt. Kernthese: »Illegalität« ist kein
persönliches Delikt, sondern ein von außen verordneter Status,
der Rechte entzieht.


Juristische Basis sind die Genfer Flüchtlingskonvention. Auch das
Grundgesetz sichert das Recht, Schutz zu suchen – auch bei
»unerlaubter« Einreise; im Verfahren besteht legaler Aufenthalt.
Dennoch verbreiten Politik und Medien den Begriff und knüpfen
damit Migration an Kriminalität: Beispiele reichen von Boulevard
über Merz’ Rede von »illegaler Migration in unsere Sozialsysteme«
bis zu Tagesschau-Formulierungen. Die Wiederholung schaffe
Plausibilität, verschiebe Verantwortung von globalen Ursachen auf
Individuen und bereite restriktive Politik vor.


Empirie und Fallbeispiele zeigen Folgen: Racial Profiling,
Abschiebehaft, Familienabschiebungen, Pushbacks – eine Praxis,
die menschenrechtliche Standards verletzt. Sagan kontrastiert
dies mit Gegenbewegungen und juristischen Korrekturen, die
präzise Sprache einfordern. Fazit: Nicht Flucht ist illegal,
sondern die Entrechtung im Namen der Sicherheit.


Der Text plädiert für eine Rückeroberung der Öffentlichkeit –
durch aufklärerischen Journalismus, Kunst und klare
Begriffspolitik –, damit das Recht, Rechte zu haben, wieder
Ausgangspunkt der Debatte wird! Wir hören die Vertonung des
Beitrages »Illegal ist, was ihr draus macht«. Der ist erschienen
in der Zweiwochenschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft
»Ossietzky«. Gelesen wird das Manuskript von Holger Elias.

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