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Beschreibung
vor 4 Monaten
Mit Bernd Schneidmüller
Der Dom zu Speyer und die Kaiserpfalz in Goslar sind beide
Weltkuturerbe und erinnern an die Herrschaft der Salier im
Mittelalter.
Im Jahr 1024 entschieden sie sich die Großen des Reiches für
einen Neustart. Diesmal kein Norddeutscher Sachse, sondern ein
Adeliger aus einer alten fränkischen Familie. Sie stammte vom
Mittelrhein: Die Salier hatten in dem Dreieck zwischen Worms,
Speyer und Lautern ihre Heimat.
Die Salier waren altehrwürdiger Adel, dem allerdings deutlich
weniger eigenes Land, Gefolgsleute und Pfalzen zur Verfügung
hatte, als die Sachsen. Mit einem Wort: Die Salier waren nicht so
reich, wie ihre Vorgänger. Um zu regieren, waren sie auf die
königliche Struktur aus Pfalzen und Bischofssitzen angewiesen,
die die Ottonen aufgebaut hatten. Daraus entstand ein
Dauerkonflikt. Was genau steht einem neugewählten König zu und
was muss er selbst mitbringen? Und was darf er bestimmen?
Vier Könige stellten die Salier in ihrer hundertjährigen
Regierungszeit. Von hünenhafter Gestalt waren sie als gnadenlose
Machtmenschen verschrien, die durchsetzungsstark, humorlos und
unerbittlich regierten.
Konrad II. schuf eine neue kaiserliche Grablege im Reich: Speyer.
Zeitgenossen beschrieben es als "Kuhdorf". Die Salier bauten in
ihrer Heimat die größte Kathedrale der Christenheit. In der
Krypta kann man noch heute die Gräber der salischen Königs- und
Kaiserpaare bestaunen.
Konrads Sohn, Heinrich III., hatte einen anderen Lieblingsort.
Eine Pfalz im sächsischen Herzland: Goslar. Heinrich III. ließ
die Kaiserpfalz, zum größten Profanbau jenseits der Alpen
ausbauen. Doch auch diese Maßnahme festigte seine Herrschaft
nicht. Er entkam nur knapp mehreren Mordanschlägen.
Der Sohn Heinrichs III., Heinrich IV., kam in der Kaiserpfalz in
Goslar zur Welt. Im Alter von drei Jahren ließ sein Vater
ihn von den Großen des Reiches zum zukünftigen König
wählen. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich, wie misstrauisch bis
zerrüttet Heinrichs III. Verhältnis zu seinem Hochadel inzwischen
war. Die Großen des Reiches stellten eine Bedingung: Sie würden
dem Jungen als König nur treu sein, wenn er „ein gerechter
Herrscher werde“. Der Umkehrschluss macht deutlich, welche andere
Erfahrungen sie mit dem Vater schon gemacht hatten.
Über die Schwierigkeiten, eine neue Königsdynastie aufzubauen,
die gleichzeitig auf Kontinuität setzt, spreche ich mit Prof. Dr.
Bernd Schneidmüller.
Seine Reisetipps:
Top1: Speyer
https://www.dom-zu-speyer.de/
Top 2: Goslar
https://www.welterbeimharz.de/welterbe-im-harz/altstadt-von-goslar/kaiserpfalz-goslar
Top 3: Limburg an der Haardt
https://www.bad-duerkheim.de/kultur-tourismus/veranstaltungen-feste/1-000-jahre-limburg/
#Mittelalter #Deutschland #Westeuropa #Europa
Der Dom zu Speyer und die Kaiserpfalz in Goslar sind beide
Weltkuturerbe und erinnern an die Herrschaft der Salier im
Mittelalter.
Im Jahr 1024 entschieden sie sich die Großen des Reiches für
einen Neustart. Diesmal kein Norddeutscher Sachse, sondern ein
Adeliger aus einer alten fränkischen Familie. Sie stammte vom
Mittelrhein: Die Salier hatten in dem Dreieck zwischen Worms,
Speyer und Lautern ihre Heimat.
Die Salier waren altehrwürdiger Adel, dem allerdings deutlich
weniger eigenes Land, Gefolgsleute und Pfalzen zur Verfügung
hatte, als die Sachsen. Mit einem Wort: Die Salier waren nicht so
reich, wie ihre Vorgänger. Um zu regieren, waren sie auf die
königliche Struktur aus Pfalzen und Bischofssitzen angewiesen,
die die Ottonen aufgebaut hatten. Daraus entstand ein
Dauerkonflikt. Was genau steht einem neugewählten König zu und
was muss er selbst mitbringen? Und was darf er bestimmen?
Vier Könige stellten die Salier in ihrer hundertjährigen
Regierungszeit. Von hünenhafter Gestalt waren sie als gnadenlose
Machtmenschen verschrien, die durchsetzungsstark, humorlos und
unerbittlich regierten.
Konrad II. schuf eine neue kaiserliche Grablege im Reich: Speyer.
Zeitgenossen beschrieben es als "Kuhdorf". Die Salier bauten in
ihrer Heimat die größte Kathedrale der Christenheit. In der
Krypta kann man noch heute die Gräber der salischen Königs- und
Kaiserpaare bestaunen.
Konrads Sohn, Heinrich III., hatte einen anderen Lieblingsort.
Eine Pfalz im sächsischen Herzland: Goslar. Heinrich III. ließ
die Kaiserpfalz, zum größten Profanbau jenseits der Alpen
ausbauen. Doch auch diese Maßnahme festigte seine Herrschaft
nicht. Er entkam nur knapp mehreren Mordanschlägen.
Der Sohn Heinrichs III., Heinrich IV., kam in der Kaiserpfalz in
Goslar zur Welt. Im Alter von drei Jahren ließ sein Vater
ihn von den Großen des Reiches zum zukünftigen König
wählen. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich, wie misstrauisch bis
zerrüttet Heinrichs III. Verhältnis zu seinem Hochadel inzwischen
war. Die Großen des Reiches stellten eine Bedingung: Sie würden
dem Jungen als König nur treu sein, wenn er „ein gerechter
Herrscher werde“. Der Umkehrschluss macht deutlich, welche andere
Erfahrungen sie mit dem Vater schon gemacht hatten.
Über die Schwierigkeiten, eine neue Königsdynastie aufzubauen,
die gleichzeitig auf Kontinuität setzt, spreche ich mit Prof. Dr.
Bernd Schneidmüller.
Seine Reisetipps:
Top1: Speyer
https://www.dom-zu-speyer.de/
Top 2: Goslar
https://www.welterbeimharz.de/welterbe-im-harz/altstadt-von-goslar/kaiserpfalz-goslar
Top 3: Limburg an der Haardt
https://www.bad-duerkheim.de/kultur-tourismus/veranstaltungen-feste/1-000-jahre-limburg/
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