Podcaster
Episoden
26.12.2025
47 Minuten
Mit Simon Kellner:
Simon von "Zeit für History" spricht mit mir über unsere
gemeinsame Leidenschaft für Geschichte, was uns dazu bringt, aus
ihr jeweils einen Podcast zu machen und was auf diesem Weg
schieflaufen kann...
Eine Sonderfolge als Blick hinter die Kulissen.
Simons Podcast "Zeit für History" findet Ihr hier:
https://open.spotify.com/show/773867UfbsmIqhjeUMYVy9?si=f96f462992604400
Oder überall, wo es Podcasts gibt....
#Geschichte #Podcasts #Nerds
Mehr
24.12.2025
1 Stunde 15 Minuten
Mit Eva Haverkamp-Rott:
Vor der langen Geschichte der Unterdrückung, Vertreibung und
Verfolgung der Juden in Europa gab es eine Zeit, in der Juden und
Christen das Leben in unserem Land gemeinsam geprägt haben. Und
über diese Zeit und ihr jähes Ende möchte ich heute sprechen.
Im frühen Mittelalter, ab dem 10. Jahrhundert begann die aktive
Ansiedlung jüdischer Familien in den Städten entlang des Rheins.
Die ottonischen und salischen Kaiser des römisch-deutschen
Reiches hatten erkannt, dass die Ansiedlung von jüdischen
Kaufleuten aus Italien oder Spanien wie ein Wirtschaftsmotor die
Lebensverhältnisse der Menschen verbesserte.
Zu der Gründung einer Stadt gehörte die Ansiedlung von jüdischen
Kaufleuten. Deshalb wurden die Wohnviertel der Juden oft in der
Stadtmitte neben der Kirche gebaut. Viele jüdische Synagogen
wurden von christlichen Dombaumeistern errichtet.
Mainz, Worms und Speyer waren die ersten Zentren des jüdischen
Lebens nördlich der Alpen. Sie waren die größten und
bedeutendsten jüdischen Gemeinden im frühen Mittelalter. Doch was
gehörte zu einer jüdischen Gemeinde? Zuerst: die
Selbstverwaltung. Die jüdischen Gemeinden hatten einen Rat und
eine eigene Gerichtsbarkeit für die Streitigkeiten untereinander.
Die Gemeinden waren meistens in der Innenstadt angesiedelt und
hatten neben den Wohnvierteln Gemeinschaftseinrichtungen: Eine
Synagoge, ein Ritualbad, der Mikwa die aus fließendem Wasser
gespeist wird, und in die man mit dem ganzen Körper eintauchen
kann, ein Tanzhaus, ein Backhaus, ein Hospital, ein Friedhof, und
manche jüdische Gemeinden betrieben eine Hochschule mit
angeschlossenem Studierendenwohnheim.
Über das jüdisch-christliche Zusammenleben im Mittelalter und die
beginnende Verfolgung und Vertreibung spreche ich mit Eva
Haverkamp-Rott, Professorin für jüdische Geschichte Kultur im
Mittelalter an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Ihre Reisetipps und viele Bilder findet Ihr hier:
www.99xgeschichte.de
Das Goethe-Institut bietet diese Podcastserie auf seiner
Plattform "Deutschstunde" an.
"Wer wir sind und warum das nicht klappte..." ist Teil der
Netzwerke Wissenschaftspodcasts.de, #Historytelling und
Mittelalter.digital.
#Mittelalter #Deutschland # Westeuropa #Europa
Mehr
17.12.2025
1 Minute
Mit Richard Loibl:
Neben den Welfen und den Habsburgern waren die Wittelsbacher die
dritte bedeutende Adelsfamilie, die unser Mittelalter nachhaltig
geprägt hat. Und trotzdem hat es mit dem Griff zur Kaiserkrone
nie dauerhaft geklappt.
Über Kaiser Ludwig „den Bayern“ haben wir in der letzten Folge
gesprochen. 53 Jahre nach ihm wurde Ruprecht von der Pfalz -auch
ein Wittelsbacher - zum Kaiser gekrönt. Er regierte 10
Jahre, konnte aber nicht viel ausrichten. Danach brauchte es über
330 Jahre bis wieder ein Wittelsbacher Kaiser wurde. Karl VII.
regierte aber nur für drei Jahre meistens von Frankfurt aus, weil
die Österreicher München besetzt hatten. Auch seine
Kaiserherrschaft war eher glücklos.
Warum machte Barbarossa einen Wittelsbacher 1180 zum Herzog von
Bayern? Und wie hat die Familie in den anschließenden 845 Jahren
die deutsche Geschichte beeinflußt? Darüber spreche ich mit Dr.
Richard Loibl, dem Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte
in Regensburg.
Seine Reisetipps und viele Bilder findet Ihr hier:
www.99xgeschichte.de
"Wer wir sind und warum das nicht klappte..." ist Teil der
Netzwerke Wissenschaftspodcasts.de, #Historytelling und
Mittelalter.digital.
#Mittelalter #Deutschland # Westeuropa #Europa
Mehr
11.12.2025
1 Minute
Mit Martin Kaufhold:
Ludwig hatte es besonders schwer. Er hatte nicht nur einen
Gegenkönig, den er bekämpfte und einsperren ließ, sondern wurde
vom Papst exkommuniziert. Der Bann traf nicht nur ihn persönlich
sondern das ganze Reich nördlich der Alpen. Solange Ludwig
regierte, verbot der Papst per Interdikt jegliche kirchliche
Handlungen im Reich. Gottesdienste, Beerdigungen, Taufen oder
Beichten… alles verboten. Über 20 Jahre lang. Aber nicht mit
Ludwig dem Bayern: Mit Waffengewalt zwang er die Dominikaner ihre
Kirchen für die Gläubigen offen zu halten.
Nachdem Ludwig seinen Gegenkönig besiegt hatte, kam er auf eine
sehr besondere Idee. Er beschloss mit seinem Konkurrenten
zusammen zu regieren. Die erste Doppelspitze in der deutschen
Geschichte. Ein völlig neuer Gedanke: Ludwig wollte geeint mit
Friedrich von Habsburg dem Papst entgegentreten. Doch das
Politikexperiment scheiterte.
Der exkommunizierte König ritt 1328 über die Alpen und ließ sich
in der Peterskirche zum Kaiser krönen.
Über das kämpferische Leben des ersten Wittelsbachers auf dem
Königs- und Kaiserthron spreche ich in dieser Episode mit Martin
Kaufhold, Professor für mittelalterliche Geschichte an der Uni
Augsburg.
Seine Reisetipps und viele Bilder findet Ihr hier:
www.99xgeschichte.de
"Wer wir sind und warum das nicht klappte..." ist Teil der
Netzwerke Wissenschaftspodcasts.de, #Historytelling und
Mittelalter.digital.
#Mittelalter #Deutschland # Westeuropa #Europa
Mehr
05.12.2025
1 Minute
Mit Martin Kaufhold:
Am 7. September 1303 gegen 15.00 Uhr ruft der Papst um Hilfe. Er
bangt um sein Leben. Ein militärisches Überfallkommando belagert
und beschießt sein Sommerhaus in Anagni. Hier in seinem Heimatort
70 km süd-östlich von Rom verbringt Papst Bonifaz VIII. seinen
Sommer. Bis im Morgengrauen des 7. September eine bewaffnete
Truppe in die Stadt einfällt und seinen Sommerpalast angreift.
Vergeblich flehte der Papst um Hilfe. Sein Palast wurde gestürmt.
Die Angreifer verlangten seinen sofortigen Rücktritt. Doch
der Papst schmetterte ihnen entgegen: „Ich verliere lieber den
Kopf…Hier mein Hals, hier mein Haupt“. Daraufhin misshandelten
sie ihn schwer. Drei Tage dauerte die Tortur, bis der alte Herr
von den Bürgern der Stadt befreit wurde. Sie vertrieben das
französische Überfallkommando und retteten ihren Papst. Doch die
Wunden heilten nicht und Bonifaz starb vier Wochen später an den
Folgen des Attentats.
Was hat diese Gewalttat mit der deutschen Geschichte zu tun? Die
Macht des französischen Königs wuchs. Der nächste Papst war ein
Franzose und wählte Avignon statt Rom als seine Residenz. Die
Stadt in der Provence wurde die nächsten 70 Jahre der Sitz des
Papstes. Der starke französische König hatte die
französischstämmigen Päpste in Reichweite und dominiert die
europäische Politik im Spätmittelalter.
Auch die Wahl des römisch-deutschen Königs wollte er
beeinflussen. Er schlug seinen Bruder für den deutschen Thron
vor. Doch die Kurfüsten einigten sich auf einen
Kompromisskandidaten: Heinrich von Luxemburg. Heinrich war Vasall
des französischen Königs, stammte aber aus einem Grafenhaus, das
zum römisch-deutschen Reich gehörte. Der Graf aus der zweiten
Reihe war frankophil und ausreichend machtlos, um sowohl vom
französischen König als auch den deutschen Kurfürsten akzeptiert
zu werden.
Wie Heinrich von Luxemburg seiner Familie das Königreich Böhmen
sicherte und sie dadurch zu einer der mächtigsten Sippe im Reich
machte, darüber spreche ich mit Martin Kaufhold, Professor für
mittellaterliche Geschichte an der Uni Augsburg.
Seine Reisetipps und viele Bilder findet Ihr hier:
www.99xgeschichte.de
"Wer wir sind und warum das nicht klappte..." ist Teil der
Netzwerke Wissenschaftspodcasts.de, #Historytelling und
Mittelalter.digital.
#Mittelalter #Deutschland # Westeuropa #Europa
Mehr
Über diesen Podcast
Die deutsche Geschichte vom Neandertaler bis Angela Merkel. Die
Podcastserie reist in 99 Folgen durch die deutsche Geschichte. Du
lernst spannende Orte und Expertinnen kennen und bekommst den
Überblick über das, was war.
Kommentare (0)