Weniger Tierversuche durch digitale Zwillinge - mit Sabine Scheunert (Dassault Systèmes)

Weniger Tierversuche durch digitale Zwillinge - mit Sabine Scheunert (Dassault Systèmes)

32 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

Sabine Scheunert kennt die Autoindustrie aus dem Effeff, seit gut
einem Jahr verantwortet sie bei Dassault Systèmes die Region
Zentraleuropa. Ein Perspektivwechsel mit einer klaren Mission:
"Technologie beherrscht oder besser gesagt dominiert mittlerweile
die Welt."


Diese Entwicklung will sie mitgestalten, etwa durch die
Entwicklung virtueller Zwillinge, die reale Produkte digital
simulieren. Die Technologie ist so weit, dass "es in der
virtuellen Welt heute keinen Unterschied mehr zum realen Produkt
gibt."


Dabei geht es längst nicht mehr nur um Autos oder Flugzeuge,
Dassault-Software kann mittlerweile auch Organe abbilden. In der
Pharmaindustrie werden Medikamente virtuell getestet, sogenannte
Kohorten ersetzen Tierversuche und klinische Tests am Menschen.
Ein enormer Innovationsschub, der Zeit und Geld spart - nicht nur
Großkonzernen. "Wir sind in der Lage, Startups und kleine
Unternehmen mit kostengünstiger Software zu versorgen", sagt
Scheunert.


Parallel zur Digitalisierung nimmt auch die Automatisierung Fahrt
auf: 2024 wurden in Europas Autoindustrie mehr als 23.000 neue
Roboter installiert, das zweitbeste Ergebnis der vergangenen fünf
Jahre. Das zeigen Daten der International Federation of Robotics.
Vor allem kollaborative Roboter ("Cobots") helfen,
Fachkräftemangel zu kompensieren und die Produktionsflexibilität
zu steigern. In Kombination mit virtuellen Zwillingen lässt sich
ein komplettes Fahrzeug in der Simulation durchtesten, bevor ein
Prototyp gebaut wird.


Doch Europa droht, den Anschluss zu verlieren. Deutschland? "Zu
langsam in den Themen der Risikobereitschaft, in Technologie zu
investieren", warnt Scheunert. "Wenn wir nicht bald handeln,
werden wir im physischen Raum irrelevant." Hoffnung macht ihr der
Mittelstand, denn das ist "die größte Innovationskraft, die wir
haben."


Warum wir weniger Powerpoint brauchen, sondern "wirklich ins Tun
kommen müssen", erklärt sie in der neuen Folge von "So techt
Deutschland".


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