Würstchen grillen mit dem Laser - Dina Reit (SK Laser)

Würstchen grillen mit dem Laser - Dina Reit (SK Laser)

29 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

Dina Reit will zeigen, dass Industrie auch anders kann - digital,
nahbar und mit Persönlichkeit. Mit 27 Jahren wurde sie zur Chefin
des Familienunternehmens SK Laser. "Ich habe in dem Augenblick
sehr viel Verantwortung gefühlt", erinnert sich Reit. Eigentlich
waren Ihre Pläne andere - sie hatte Kunstgeschichte und
Philosophie studiert und wollte Kuratorin werden. Der Einstieg
ins Familienunternehmen war eine späte Entscheidung. Um sich in
der männerdominierten Maschinenbauwelt Respekt zu erarbeiten,
packte sie elf Monate lang selbst in der Produktion an. Ein Jahr
in der Konstruktion wurde für sie zum "Gamechanger", erzählt Reit
im Podcast "So techt Deutschland".


Heute leitet Dina Reit das Unternehmen allein - mit Mut zur
Veränderung. Sie hat nicht nur Software und Strukturen
modernisiert, sondern auch das Messekonzept radikal eingedampft:
"2019 waren wir auf 13 Messen - dieses Jahr auf 5". Kunden
gewinnt sie stattdessen über LinkedIn - mit 56.000 Followern und
Ideen wie dem "Laser Lab", in dem sie Produkte von Followern mit
dem Laser bearbeitet. "Laser ist ja jetzt nicht wie ein Kaugummi
an der Kasse - man kauft nicht einfach mal einen Laser", erklärt
Reit.


Dabei ist sie überzeugt: Maschinenbau kann sexy sein - auch
digital. "Ich habe immer gedacht: Im Beautybereich, im
Gamingbereich, bei Essen funktioniert das ja auch. Warum soll das
nicht auch im Maschinenbau funktionieren?" Humorvolle Experimente
wie das Grillen eines Würstchens mit dem Laser machen die
Technologie greifbar. Und sichtbar.


Dass die Branche unter Druck steht, weiß Reit genau. Der
Wettbewerb im Lasermarkt hat sich in den letzten Jahren deutlich
verschärft. "Der Lasermarkt wird immer mehr von den Chinesen
aufgeräumt", warnt sie - und meint damit nicht nur das
Preisniveau, sondern auch die Qualität. Der Anteil chinesischer
Anbieter auf dem deutschen Markt liegt bereits bei rund 40
Prozent - Tendenz steigend.


Privat hat sie gelernt, besser auf sich zu achten. "Ich habe
alles gegeben. Alles, was ich hatte, habe ich in dieses
Unternehmen gegeben", sagt sie offen - und erzählt auch von
Momenten der Erschöpfung. Heute priorisiert sie Schlaf, Sport,
Lesen - und Zeit mit ihrem Mann, der selbst Unternehmer ist. Ihre
Leidenschaft für Kunst, die sie einst studierte, ist etwas ins
Hintertreffen geraten, "aber das würde ich eigentlich gerne
wieder mehr machen". Wie sie mit dem geplanten Rückzug Ihres
Vaters aus dem Unternehmen umgeht, erzählt sie in der neuen Folge
von "So techt Deutschland".


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